Eine Suppe in 4 Akten
1. Akt
Im März waren P. und ich samt Freunden endlich wieder im Paradies zum Wurstkurs; eine Wiederholung für mich, das erste Mal wursten für P. Am Abend davor aßen wir im ausgezeichneten Restaurant des Spielweg eine Spargelcrèmesuppe mit Zander. Und immer Immer IMMER, wenn wir dort essen, egal was, heißt es sofort von P. noch mit vollem Mund: Das musst Du unbedingt auch mal machen! Seufz. Ich bekomme das eh nicht so hin, wer kann schon kochen, wie Karl-Josef, mal im Ernst! Aber frau ist ja ehrgeizig und eine Spargelcrèmesuppe sollte doch wohl zu schaffen sein.2. Akt
Am Osterdienstag (wir nennen ihn so, weil wir jedes Jahr noch einen weiteren Feiertag daraus machen) hatten wir Besuch von unseren Freunden aus dem Weinhaus & Restaurant Hahnenhof in Mainz. Das hat die Sache für mich nicht einfacher gemacht, denn der aller_aller_liebste_Lieblings_bester_Koch_der_Welt neben Karl-Josef Fuchs ist: Genau. Eugen von Heider, Ritter III. Grades und seines Zeichens Küchenchef im Hahnenhof. Wer diesen Blog schon länger liest, kennt die ein oder andere Ausschweifung, die wir ca. zweimal im Jahr außerhalb der Restaurantküche mit unseren Freunden pflegen. Da gab es z. B. das Entbeinen von Hühnern unter Alkoholeinfluss, oder auch einfach nur gutes Essen und gutes Trinken.
Außer mir ein Rezept für die beste Spargelsuppe der Welt aus dem Ärmel schütteln zu müssen, stand ich also kaum unter Druck, danke der Nachfrage und kein Mitleid bitte. Aber wie ein Ritter in schützendem Gewand galoppierte Robert aus seiner la mia cucina heran und rettete mich. Er beschrieb vor kurzem ein Rezept aus dem Blog von Anne-Sophie Pic für eine Vichyssoisse mit grünem Spargel und Anis. Mein Credo lautet: "Wenn ich schon scheitere, dann nur groß". Und so war klar, die Spargelcrèmesuppe war gestrichen, die Vichyssoise musste her. Schließlich harrt das Grundrezept (bei mir stets nach Siebeck, dem ollen Franzosen^^) schon sehr lange der Veröffentlichung, denn im Ernst - kann es im Sommer eine fantastischere, erfrischendere Suppe geben, als diese? (Für die Seriennerds unter euch: Alfred, der Diener aus Downton Abbey, muss sie in Staffel 4, Folge 8 oder 9 für seine Bewerbung als Koch-Azubi im Ritz, London, kochen).
Anismyrthe (nicht -myrhte, oder?) klingt spannend. Fast so geheimnisvoll wie das Kräutchen "Niesmitlust" in Hauffs Märchen "Zwerg Nase"... Die Downton-Abbey-Folge kenne ich auch und bin jetzt angefixt. Jetzt muss ich mal an die Vichysoisse an! Und nächste Ostern schmuggel ich mich einfach bei Euch ein. Ich spüle auch!
AntwortenLöschenhuhu astrid, das ist ja mal wieder der hammer! vielen dank für das tolle rezept, das bald nachgekocht wird!
AntwortenLöschenlg claudi
Nun hast Du mich neugierig gemacht auf Anismyrthe. Muss ich doch auch mal machen ;-)
AntwortenLöschenLiebe Julia, Du weißt doch, dass Du immer willkommen bist! Und Du musst nicht spülen, das machen hier die Minna und P., der große Aufräumer :)
AntwortenLöschenLiebe Claudi, dankeschön! Berichte dann mal, auf facebook macht die Suppe auch schon die Nachkochrunde :)
AntwortenLöschenLieber Robert, ganz unbedingt musst Du das :)
AntwortenLöschenIch kaufe sie immer bei Ingo Holland.