Die beste Spargelsuppe aller Zeiten – ich möchte keine andere mehr essen! Damit ihr dieses Prachtstück ebenfalls genießen könnt, kommt hier und heute das Rezept. Viel Freude beim Nachkochen und vergesst die Prise Hedonismus nicht!
Wer diesen Blog aufmerksam verfolgt, kann mir zurecht einen Hang zum Hedonismus unterstellen, wobei ich einschränken möchte, dass gepflegter Hedonismus, kulinarischer zumal, für mich nicht mit Dekadenz einher gehen muss. Denn wenn ich eines nicht bin, dann ist es dekadent, ganz im Gegenteil ist mir dieses Verhalten an anderen zuwider. Mein kulinarischer Hedonismus besteht eher darin, dass ich nicht nur allen verwendeten Zutaten ihr Allerbestes angedeihen lassen möchte, sondern auch bereit dazu bin, verschenderisch großzügig mit ihnen umzugehen, wenn es denn Geschmack und Genuss dient. So lösche ich bekanntermaßen ein Risotto mit großem Vergnügen mit dem geliebten Myrto ab oder schmore Lammkeulen in Amarone. Wichtig ist für mich dabei nur, dass jedes Kochen, jede Zubereitung immer im Rahmen des jeweils maximal Möglichen erfolgt. Soviel Liebe und Sorgfalt, so ausgezeichnete Zutaten wie möglich; zubereitet mit so viel Hingabe wie möglich, ganz egal, ob es um ein Butterbrot geht oder um das Weihnachtsmenü für die ganze Familie.
Wer das weiß, versteht auch, warum ich niemals auf die Idee käme, eine Spargelcrèmesuppe auf der Basis eines wässrigen Suds von zuvor ausgekochtem Spargel zuzubereiten. Wer den üblichen Spargeldsud-Mehlschwitzen-Varianten einmal die hedonistische Version gegenüberstellt, wird keine andere mehr essen wollen, ist auf immer verdorben im Sinne des Genusses. Ach, es kann Schlimmeres geben, oder?
Also gare ich geschälten und in Stücke geschnittenen Spargel (mit Ausnahme der Spitzen) in Sahne weich. Salze und würze mit getrocknetem grünem Pfeffer und frisch gerösteter und anschließend gemörserter Macis. Diese köstliche Suppenbasis wird püriert und anschließend mit einem hellen Geflügelfond aus eigener Herstellung verlängert. Noch einmal schmecke ich die Suppe mit den vorgenannten Gewürzen ab und lasse dann die Spargelspitzen sanft darin gar ziehen. Kerbel ist mir als Kraut einer der liebsten Spargelbegleiter, Oxalis und vor allem dessen Blüten geben den kleinen Säurekick, der die Suppe fein abrundet.
Nach der Vorspeise Jakobsmuschel-Ceviche mit Pink Grapefruit auf Avocado und dem begehrten Zwischengang mit Lachs in Kaffee-Pfeffer-Beize und Cognac mit Spargelmousse war diese Suppe der 3. Gang im Supperclub-Menü im Mai.
Dir und Deinen Lieben eine feine Woche voller Hingabe und Sorgfalt samt eines genussvollen Hedonismus!
Genießt euren Tag!
Genauso schmeckt eine Spargelsuppe wie sie schmecken soll, vollmundig!
AntwortenLöschenSehr schön. Grüße von Herrn Grün
AntwortenLöschenHatte ich so auch noch nicht. Dafür aber neulich einen Kampf zwischen Spargeltarzan und Sumoringer, d.h. ein veganes Spargelgericht auf Japanisch ;-)
AntwortenLöschenkulinarische Grüße vom Cookinator
Sauerklee war mir bis jetzt noch kein Begriff beim Kochen. Ich werde ihn aber mal in die Reihe der verwendbaren Kräuter bei mir aufnehemn Das mit dem "kleinen Säurekick" klingt nämlich super, das habe ich auch gern :-)
AntwortenLöschenSieht auch sehr schön aus mit den Blüten vom Sauerklee. Bleibt nur noch die Frage. Wo krieg ich Samen dafür her.
AntwortenLöschenViele Grüße
Thoralf
Thoralf, ich habe die Samen noch nie gesehen und kaufe Oxalis immer als Pflanze. Wenn Du keine gute Gärtnerei in Deiner Nähe hast, kannst Du ihn auch bei Rühlemanns bestellen.
AntwortenLöschenSchau mal hier: http://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/search?sSearch=oxalis
Die Suppe hat gut geschmeckt...
AntwortenLöschenaber heavy; so viel sahne, dass rezept könnte von witzigmann sein, aus den 80er.
gruß aus bremen
thomas p.