BunBo, das Bungalowboot Teil II | Smutje Paul hängt ab, der Kapitän badet nackt und Franz kackt in die Kombüse. Dafür bringt er seine Freunde mit.
Leise flüsternd treibt der Wind den Sommernebel durch das Schilf, als wir uns aus der Kajüte schälen. Es plätschert und gluckst um uns herum und von der Veranda sehen wir Franz & Friends. Sie umkreisen das Boot in ruhigen Bahnen, voller Geduld, so als wüssten sie genau, dass wir ihren hungrigen Blicken nicht lange widerstehen würden. Kaum fiel das erste Stück Brot ins Wasser, strömten Schultz & Schulz heran. Und kreisten Franz & Friends im Uhrzeigersinn ums Boot, nahmen Schultz & Schulz wie abgesprochen die andere Richtung; strenge Verkehrsordnung auf dem Gudelacksee!
Während mein Kapitän das Federvieh unterhält, kümmere ich mich um das erste Frühstück an Bord. Wir - die Nichtfrühstücker - haben Seelufthunger und Kaffeedurst. Der Wasserkessel gehört zum Inventar, die Siebstempelkanne haben wir mitgebracht, allerdings gehört wie selbstverständlich auch diese zur Einrichtung. Unsere sonntägliche Flasche Crèmant ist ebenfalls im Gepäck und so ruft das leise "Plopp" den Kapitän an den Esstisch. Es gibt Lindower Brot, Brandenburger Honig und Holundergelee, Käse, Schinken und Ei und für meinen Kapitän tatsächlich Wurst. Auch so etwas, was wir - rheinhessische Fleischwurst mal ausgenommen - sonst nie essen. Aber es ist Urlaub und wir liegen im Schilf - da ist fast alles erlaubt.
Erkundungsfahrt auf dem Gudelacksee
Etwas später macht mein Kapitän eine kleine Erkundungsfahrt im kornblumenblauen Beiboot und springt nackt in den See, während ich in der Hängematte schaukle... Kontemplativ vergeht der Tag und nur unsere Glücksseufzer schlängeln sich in kleinen Wellen durch die Stille.
Derweil eroberen Franz & Friends die Kombüse und kacken ohne Hemmung auf den Boden. Zur Strafe möchte ich sie gerne in Portwein tunken. Merke: Enten sollte man niemals unbeaufsichtigt lassen!
Gekommen, um zu bleiben
Es ist ein so wunderschöner lazy sunday, dass wir beschließen zu bleiben. Ein wenig tuckeren wir nachmittags noch auf dem Gudelacksee herum, suchen uns einen neuen Ankerplatz für den Abend und verschieben die geplante Kanalfahrt auf den nächsten Tag. Der Plan ist, ganz gemächlich in den nächsten Tagen über die verschiedenen Seen und Kanäle bis nach Neuruppin zu fahren und von dort in zwei Tagen zurück nach Lindow. Dass uns die beeindruckendsten Tage und Nächte noch bevorstehen, ahnen wir zu diesem Zeitpunkt nicht...
Hähnchenkeulen vom Grill
Aus der Kombüse kommen an diesem Abend Hähnchenkeulen, denen ich eine Paste aus Rosmarinbutter unter die Haut massiere und die uns schmecken, als hätten wir so etwas Wunderbares noch nie zuvor gegessen.
Und sag mal...
...wo nehmen die hier in Brandenburg nur ihre Sonnenuntergänge her?
To be continued...
Nach Teil II hab ich Teil I gelesen, ganz angefasst mitten in meine Kaffeetasse geschnieft und kurz glücklich geseufzt, dass Du die Ente nicht in Portwein getunkt hast, obwohl ich doch Deine Enten in Portwein so liebe.
AntwortenLöschenWie wundervoll und schwer romantisch sich Eure Urlaubstage lesen. Jetzt bin selbst ich ganz besoffen vor Glück und könnte so eine Geschichte jeden Morgen sehr gut vertragen.
Liebe Astrid, 10000 Dank für diese so schönen Posts!
Astrid
Liebe Astrid, Franz wurde ja zu unserem Freund (trotz Inkontinenz) und seine Freunde isst an nicht ;)
AntwortenLöschenUnd ja es war sooo romantisch und wir planen jetzt schon unsere BunBo-Tour für 2015 :) Es freut mich sehr, dass Du die wunderbare Stimmung spüren kannst, ein oder zwei Berichte werde ich noch schreiben. Von der größten schwimmenden Seesauna Europas z. B. Oder wie ohrenbetäubend laut Stille sein kann... *ach*, ich werde schon wieder ganz se(e)hnsüchtig...
Ohhhhh, der erste Teil der Reise war ja schon so unfassbar schön und jetzt gehts hier grad so weiter! Will auch seefahren!
AntwortenLöschenWir Brandenburger haben halt die schönsten Sonnenuntergänge ;-)
AntwortenLöschenSehr schön zu sehen auch über der Havel in Potsdam.
Schön, dass euch Brandenburg gefällt.
Viele Grüße aus Potsdam
Christina
Du hast mich sowas von angefixt ...... die Planung läuft für nächstes Jahr und auch der Hund ist schon ganz aufgeregt. Wie wir jetzt 9 Monate überleben sollen bis es losgeht, keine Ahnung ;)
AntwortenLöschenToll, wie da die Hühnerbeine auf dem Grill in Reih' und Glied Platz genommen haben!
AntwortenLöschenIch hab schon nach deinem ersten Bericht zu Wolf gesagt: Schau mal, das wäre doch was für uns! Brummt er: Ja, aber erst, wenn alle zuverlässig schwimmen können...
Viele Grüße!
Yushka
Extrem durchschnauffing... sieht nach 1A-Erholung aus - ich gönne es dir, herzlich!
AntwortenLöschenLiebe Ute, wir wollen auch wieder! So schnell wie möglich!
AntwortenLöschenLiebe Christina, gestern musste ich mich belehren lassen, dass die Sonnenuntergänge, die ich in Brandenburg gesehen habe, alle in Mecklenburg stattgefunden hätten! Komisch, oder? Was aber ja im Umkehrschluss bedeutet, dass in Brandenburg die Sonne niemals untergeht ;)
AntwortenLöschenLiebe Petra, frag uns doch mal bitte. Wir haben auch schon leichte Entzugszuckungen!
AntwortenLöschenVielen Dank, liebe Micha! Das war Erholung pur vom ersten Tag an! :)
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