Family Business - Arthurs Enkeltochter reist zur Trüffelmesse nach Alba, verliert fast die Geduld, kapert knapp einen Bus und träumt von Tyler Durden
Da bin ich nun: auf dem Weg nach Italien. Meine Mama schreibt unter Hochdruck Rezepte für ein neues Buch und deswegen muss ich leider an ihrer statt dem deutschen Herbst davonfliegen und unter der italienischen Sonne eins der teuersten Lebensmittel der Welt essen und flaschenweise Wein trinken, der sich unter keinen Umständen finanziell in meinen Lebensstandard integrieren ließe. Das Leben kann schon hart sein.
Tag 1 - Der Weg zum Flughafen
Der Morgen könnte nicht stressiger sein...
Als ich am Abend zuvor meinen Wecker stellte, habe ich in der Zeitplanung meine eigenen Flausen nicht einkalkuliert und ziehe drei Mal die Haustür hinter mir zu, als ich merke, dass ich etwas vergessen habe, mich auf dem Absatz umdrehe und zurück in meine Hamburger Wohnung marschiere. Den Bus um 07:18 bekomme ich nicht mehr und muss zehn Minuten zwischen frühmorgendlich-mürrischen Gesichtern warten. Ich fange an, nervös auf meiner Lippe herum zu beißen, weil Mama mir den Kopf abreißt, wenn ich den Flug verpasse. Dass ich überhaupt auf den Bus angewiesen bin, liegt daran, dass der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) meine U-Bahn Haltestelle geschlossen hat, um einen barrierefreien Ausbau für Rollstuhlfahrer durchzuführen. Als der Bus endlich ankommt, muss ein Rollstuhlfahrer hineingetragen werden, weil die Rampe für Gehbehinderte kaputt ist. Man sieht mich ärgerlich an, weil ich ein bisschen lachen muss, diese Jugend von heute.
Als ich am Abend zuvor meinen Wecker stellte, habe ich in der Zeitplanung meine eigenen Flausen nicht einkalkuliert und ziehe drei Mal die Haustür hinter mir zu, als ich merke, dass ich etwas vergessen habe, mich auf dem Absatz umdrehe und zurück in meine Hamburger Wohnung marschiere. Den Bus um 07:18 bekomme ich nicht mehr und muss zehn Minuten zwischen frühmorgendlich-mürrischen Gesichtern warten. Ich fange an, nervös auf meiner Lippe herum zu beißen, weil Mama mir den Kopf abreißt, wenn ich den Flug verpasse. Dass ich überhaupt auf den Bus angewiesen bin, liegt daran, dass der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) meine U-Bahn Haltestelle geschlossen hat, um einen barrierefreien Ausbau für Rollstuhlfahrer durchzuführen. Als der Bus endlich ankommt, muss ein Rollstuhlfahrer hineingetragen werden, weil die Rampe für Gehbehinderte kaputt ist. Man sieht mich ärgerlich an, weil ich ein bisschen lachen muss, diese Jugend von heute.
Wütende Meute im morgendlichen Bus
Die Unfähigkeit des HVV hat so viel Zeit gekostet, dass ich anfange, unkontrolliert zu schwitzen. Die anderen Fahrgäste rücken ein bisschen von mir weg. Bei einer hitzigen Diskussion zwischen einem Fahrgast und der Busfahrerin erfahre ich, dass alle so schlecht gelaunt sind, weil ein Bus ausgefallen ist. Die Busfahrerin erwidert, es sei gar keiner ausgefallen - „ich bin zehn Minuten zu spät!“ Soso, das ändert natürlich alles - immer schön bei der Wahrheit bleiben. Die wutentbrannte Meute im viel zu kleinen Bus beginnt aufzuwiegeln und plant das Gefährt zu kapern. Ich entkomme dem Schlimmsten, weil ich aussteigen und wie eine Irre zur S-Bahn rennen muss. Keine Zeit, um Rücksicht auf kleine Kinder und Gehhilfen zu nehmen, es geht darum, den Zorn meiner Mutter zu verhindern!
Träume von Tylor Durden
Ich komme am Flughafen an - 1,5h zu früh! Und jetzt darf keiner fragen, wie das passiert ist, weil ich nämlich keine Antwort darauf habe. Paulsche Gehirne ticken wohl ein wenig anders als die Uhren, die der Rest der Welt benutzt. Die Flughafenkontrolle sucht mich mit dem Piepsgerät ab und ich hoffe, dass wenigstens sie Spaß dabei hat. Schließlich macht sie mir ein Kompliment für meine neuen Schuhe und meine Laune bessert sich schlagartig. Weil ich nun noch warten muss, langweile ich mich ein bisschen und stelle mir vor, wie auch ich im Flugzeug auf Tyler Durden treffe (Ja - den könnt ihr jetzt ruhig mal googeln, ihr Filmbanausen!) und er mir seine Seifen zeigt - vorzugsweise unter der Dusche. Die Boardingansage holt mich brutal in die Gegenwart zurück und ich starte durch das Gate in mein Trüffelabenteuer.
Ab nach Alba!
Fliegen finde ich aufregend, aber ich springe jetzt mit stilistisch-künstlerischer Freiheit direkt nach Italien, weil auf dem Flug nichts Lustiges passiert ist. Als dankbare Leser könnt ihr da jetzt gar nichts gegen machen. In Turin angekommen wartet also der Taxifahrer mit einem Schild und ohne Englisch auf mich, weswegen wir uns aus einem Mischmasch aus Deutsch, Italienisch und gebrochenem Französisch händefuchtelnd unterhalten, während er mich sicher an mein finales Reiseziel - Alba - bringt. Der Taxifahrer ist sehr nett, aber ich freue mich auf englischsprechende Menschen und mein Wunsch geht prompt in Erfüllung, weil auf der Piazza in Alba der Blogger Mikkel Bækgaard aus Kopenhagen und Chiara Roggero, die Organisatorin dieser Reise, auf mich warten. Freundlich werde ich ins nächste Caffee eingeladen, in dem Chiara mich über die kulinarischen Attentate informiert, die sie heute und in den kommenden Tagen auf mich vorhat. - Ich hoffe der Cliffhanger ist fies genug, damit ihr gespannt auf den nächsten Teil Geschichte wartet. Denn der handelt von:
2000 Quadratmetern Weinkeller, neuen Bekanntschaften und der ersten Flasche Barolo meines Lebens.
Genieße Deinen Tag!
Disclosure:
Miriam wurde von der italienischen Zentrale für Tourismus - ENIT - zur Reise eingeladen. Es gab keine Aufforderung oder Vereinbarung zur Berichterstattung.
Ist er. ;-)
AntwortenLöschenLiebe Astrid und liebe Arthurs Enkeltochter,
AntwortenLöschenich hätte nie für möglich gehalten, dass es noch einmal jemanden wie Dich, Astrid, geben kann. Aber Deine Tochter ist ja genau so wie Du! :) Sie schreibt ebenso unterhaltsam, ist wohl genau so charmant-chaotisch wie die Mama und sieht dazu auch noch ebenso wunderschön aus. Und ich hoffe sehr, die Reise geht hier im Blog bald weiter! Liebe Grüße, Claudia
Die Berichte von Arthurs Enkeltochter sind sehr lustig, sie zaubern mir immer ein Lächeln ins Gesicht. Erfrischend ehrlich und sehr gekonnt geschrieben. Ich lese sie immer wieder gerne und bin gespannt auf die Fortsetzung!
AntwortenLöschen2000 qm Weinkeller? Da muss ich hin!!!
AntwortenLöschenAber, der Groschen fällt jetzt erst: Mama schreibt Rezepte für ein neues Buch??? Ich bin gespannt! :)
AntwortenLöschenNa toll, hoffentlich müssen wir nicht zuuuu lange auf die Fortsetzung warten..... ich hatte wirklich schönes Kopfkino (bei der Busgeschichte - was denkt ihr denn schon wieder!)....
AntwortenLöschenPersönlich finde ich Edward Norton spannender als Brad Pitt, aber was solls.
Liebe Grüße
Trudi
Liebe Astrid's Tochter,
AntwortenLöschenDein Start in die Bloggerwelt ist Dir aber sowas von geglückt! Ich gratuliere und bleibe neidisch gespannt ... ;-)
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
PS. HALLO Chiara R., hier bin ich! ... ;-)
Schöner Bericht :-) und Tyler Durden muss ich nicht googlen, so heißt unser Kater :-D
AntwortenLöschenSchöne Schuhe, welche Marke bitte?!
AntwortenLöschenVielen Dank für die vielen lieben Kommentare! Die Schuhe sind Reeboks Freestyle Hi. Ich freue mich über so viel positive Resonanz, vor allem wenn es um die Schuhe geht ;)
AntwortenLöschenSoltest du noch mal in Not sein und dein begabtes Töchterchen nicht einspringen können......
AntwortenLöschenIch liesse alles stehn und liegen!
JUST CALL ME!!!
Liebe Eva, dann hat die Kleene ja alles richtig gemacht!
AntwortenLöschenDu Claudia, ich bin ganz schön rot geworden. Miriam auch. Wir danken Dir beide sehr!
Liebe Susanne, das erfreut Mutter wie Tochter gleichermaßen :)
Julia, Du Liebe! Ich schreibe dauernd (na ja... fast) Rezepte für Bücher. Die erscheinen nur nicht immer unter meinem Namen, ich lasse mich kaufen ;) Aber das nächste Buch erscheint im November mit einem hoffentlich großen Knall, weil der Kunde ein wirklich toller ist ;)
Du Edward-Fan, Trudi! Ich weiß ganz genau, was Du meinst. Mr. Norton ist hotter than hell, oder? :)
Flehender Andy, ich hoffe sehr, Chiara hört Dich! :)
Ihren Einstand hat die Kleene (die mich über Kopfeslänge überragt) bereits beim Backen mit Enie gegeben. Guck mal http://www.arthurstochterkochtblog.com/2014/09/family-business-arthurs-enkeltochter_30.html
Katzenfreundin Britta: Ohne Worte! :)
Liebe Ulla, alle Unklarheiten beseitigt? Sonst melde Dich ruhig nochmal. Btw - ich finde die Schuhe ja nicht so toll... ;)
Du einspringende Kichererbse, danke für den Hinweis! ;) Spring mal lieber wieder zu mir!
Tyler dürfte mir nicht nur seine Seife zeigen...
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