Ein Essen wie ein Seelenschmaus!
Kartoffelgulasch mit Käseknackern, deren unverschämt hinreißend schmelzender Käse aus den Knackwürsten läuft und die Sauce sämig bindet. So kann man sich über den kühl verregneten Frühling bringen...
Prolog
Wir schreiben das Jahr 2011. Eine mäßig bekannte Bloggerin schmeißt 'ne irre Küchenparty und bekommt als Gastgeschenk einer Österreicherin ein Paket Käsekrainer. Diese fügt sie einem altehrwüdigen Wiener Kartoffelgulasch zu und provoziert damit einen Grenzzwischenfall, der sich gewaschen hat. Sie wird aufgefordert, ihren Pass abzugeben und nie wieder österreichischen Boden zu betreten. Darüber schreibt sie einen Blogpost, dessen Kommentarspalte von Rheinhessen bis hinter Wien reicht – ein Kartoffelgulasch aber, das kocht sie nie wieder; sie traut sich einfach nicht...
6 Jahre später...
Der Frühling verregnet sich nieselnd und beständig, die Temperaturen stürzen ins Bodenlose und der Körper schreit nach Kartoffelgulasch mit Käseknackern, deren Stücke sich sämig in die Sauce schmiegen...
Es ist Mai, es regnet und es ist kalt. Die Spargelsaison vernieselt sich, der Gartenflieder lässt die Ohren hängen und die Heizperiode hört und hört nicht auf. Mit 3 Worten: es ist Gulaschwetter! Und der Metzger d. V. macht Käseknacker wöchentlich frisch. Das bedeutet doch etwas, das ist ein Zeichen!
Und so folgt hier das Rezept für die rheinhessische Variante des Kartoffelgulaschs, zum Nachkochen dringend empfohlen!
Für ca. 4 Personen
- 1 kg Kartoffeln, eine vorwiegend festkochende Sorte
- 1 große Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 4 EL Sonnenblumenöl oder Butterschmalz
- 2 EL getrockneter Majoran
- 1 EL Tomatenmark
- 3 EL edelsüßes Paprikapulver
- 2 EL Paprikapulver, rosenscharf
- 1 l Rinderfond
- 2 Lorbeerblätter, getrocknet
- 3 zerdrückte Wacholderbeeren
- 4 oder mehr Käseknacker
- Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitungszeit: ca. 1 Stunde
- Die Kartoffeln schälen und in große Würfel schneiden oder vierteln
- Die Zwiebel schälen und achteln
- Das Sonnenblumenöl bzw. Butterschmalz in einem großen Topf erhitzen. Die Zwiebeln darin 2 - 3 Minuten anschwitzen. Dann die Hälfte des Majoran hinzufügen und kurz mitschwitzen
- Den Topf vom Herd nehmen. Das Tomatenmark und das Paprikapulver hinzugeben, dann alles gut vermengen
- Den Topf wieder auf den Herd stellen, mit dem Rinderfond auffüllen, Lorbeer und Wacholderbeeren dazugeben, dann die Kartoffeln hinzufügen und das Kartoffelgulasch bei mittlerer Hitze etwa 25 - 30 Minuten köcheln lassen. Das Gulasch ist fertig, wenn die Kartoffeln weich sind und die Sauce von sämiger Konsistenz ist
- Die Wurst in 2 cm dicke Scheiben schneiden, in das Gulasch geben und 15 Minuten darin ziehen lassen. Das Gulasch mit Salz und Pfeffer abschmecken
- Die zweite Hälfte des Majoran zwischen den Handflächen verrebeln und über das Gulasch geben
- Das Gulasch nach Möglichkeit am Vortag zubereiten, es schmeckt nach einem Tag Standzeit noch intensiver
Serviceteil
Metzger mit den besten Käseknackern in meiner Umgebung: Metzgerei Harth in Stadecken-Elsheim und Metzgerei Peter in Nieder-Olm.Der beste Bräter der Welt, von dem ich euch schon oft vorgeschwärmt habe: HIER*
Teller: ASA à table: HIER*
Genießt euren Tag!
Mit dem Gericht hast du mich ganz schön "eingekocht":)
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus Österreich
Dani
Dieses Rezept hat mir solche Lust gemacht, dass der Topf schon auf dem Herd steht!
AntwortenLöschenIch vermelde: Das beste Kartoffelgulasch aller Zeiten! Es war gestern Abend schon göttlich, jetzt freue ich mich heute schon diebisch auf den Rest! Danke für das tolle Rezept Astrid!
LöschenLieber Gruß
Steffen
Das lese ich doch mit Freude! Es fällt mir selbst ja immmer schwer, etwas übrig zu lassen, aber hier lohnt es sich auf jeden Fall! Lass es Dir heute Abend also noch einmal sehr gut schmecken!
LöschenDu würdest sicher auch die Sympathien auch der skeptischsten Österreicher gewinnen, wenn du statt exotischer Kartoffeln alpenland-heimische Erdäpfel nehmen würdest :-).
AntwortenLöschenUnd natürlich Paradeisermark statt des piefkigen Tomatenmarks.
Tssss... Das hätte mir vielleicht 2011 einige Sympathipunkte extra gebracht ;) Hier in der rheinhessischen Variante hätte ich vielleicht eher von Grumbeere schreiben sollen! :D
LöschenIch werde der Empfehlung zum Nachkochen dringend folgen :)
AntwortenLöschenGute, gute Sache, das. Diese Welt braucht ohnehin mehr Käsekrainer.
AntwortenLöschenMit herzlichsten Grüßen: Charlotte
PS: ROTWEINREBELL – ich danke für den Tipp!