Rotkohl und Kohlrabi, diese zwei Krautköpfe, die heute köstlich zum Krautsalat werden, eignen sich hervorragend als Beilage zum Grillen und auch als Einzelspieler. Für mich ist es quasi ein Rezept für rheinhessischen Coleslaw
Rotkohl und Kohlrabi: So werden zwei Krautköpfe zum Krautsalat
Manchmal weiß ich ja nicht, ob ich treu bin oder bloß langweilig. Habe ich an etwas Gefallen gefunden, will ich es andauernd haben, essen, trinken, genießen, what ever. Aber so funktioniert wohl das menschliche Belohnungssystem – von den Dingen, die uns Glück und Zufriedenheit versprechen, wollen wir mehr. Immer und immer noch mehr. Dass mehr Geld auf Dauer nicht glücklicher macht, weiß man inzwischen, ich glaube die wissenschaftlich festgemachte, magische Grenze liegt bei € 70.000 netto Jahreseinkommen. Danach steigt das persönliche Glücksempfinden nicht weiter an, nur weil das Geld mehr wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass dem so ist, kann aber aus eigener Erfahrung ebenfalls berichten, dass ich auch schon mit sehr viel weniger sehr, sehr glücklich war! Es kommt eben doch immer darauf an...
Was mir derzeit Glück verspricht, ist Krautsalat. Vielleicht liegt es an der Hitze der vergangenen Wochen, vielleicht daran, dass Krautsalate einfach die perfekten Begleiter zum Grillen sind und was haben wir gegrillt im Juni, mannomann(!); jedenfalls kraute ich rauf und runter in allen möglichen Versionen. Spitzkohl mit Radieschen, weißem Rettich und Kürbiskernen: Bombe! Spitzkohl, Rotkohl, Karotten: Bombe! Und heute kommt, einer spontanen Laune, bzw. Kühlschrankräumung folgend: Krautsalat mit Rotkohl und Kohlrabi plus eine Extraladung Radieschen und frischer Kräuter von der Terrasse. Bombe! Wenn ihr Krautsalate mögt, werdet ihr das Rezept für diese Version lieben, großes Tochterehrenwort!
Die Kohlsorten, hier Rotkohl und Kohlrabi werden geraspelt oder gehobelt, ganz wie es euch am liebsten ist
Zum Schneiden der diversen Kohlsorten verwende ich Scheibe Nr. 4 meiner Kenwood Cooking Chef*; kleinere Mengen rasple ich im Multizerkleinerer-Aufsatz, für größere verwende ich das Schnitzelwerk*, ebenfalls mit Scheibe Nr. 4. Wem die entsprechende/vergleichbare Maschine fehlt, raffelt gegebenenfalls mit der Hand, bzw. mit einem Krauthobel. Die Modelle aus Holz finde ich wunderschön!*
Den gehobelten Kohl salze ich anschließend ordentlich ein. Und mit ordentlich meine ich, dass er deutlich nach Salz schmecken muss, also an dieser Stelle keine Luschinummer bitte! Dann kommt Zucker hinzu, als Faustregel gilt: 2 Drittel Salz, 1 Drittel Zucker, aber tastet euch einfach an das für euch perfekte Mischungsverhältnis heran. Nach dem Würzen knete ich den Kohl mit der Salz-Zucker-Mischung in einer großen Schüssel energisch durch; wer mag, kann sich an dieser Stelle samt Kohl in ein Holzfass stellen und mit nackten Füßen wild auf dem Kraut herumspringen! Dann habt ihr halt keine Krautköpfe, sondern Krautfüße, was soll's. Ich knete und knete und knete einige Minuten lang – jedenfalls kommt es mir so vor – bis sich deutlich Flüssigkeit bildet, bzw. der Salat sich immer nasser anfühlt. Dann quetsche ich den Krautsalat so fest zusammen wie möglich, beschwere ihn (ein dicker Stein in einen Plastikbeutel gepackt kann hier helfen) und stelle ihn zum Durchziehen kalt. Am besten über Nacht, also ca. 8 Stunden, gerne auch 12 oder 24. Klar gehen auch 3 wenn's mal schnell gehen muss, aber der Salat wird nun mal Stunde um Stunde aromatischer!
Wenn der Krautsalat lange genug durchgezogen ist, schüttet ihr den entstandenen Sud einfach weg, dieser wird nicht mehr benötigt. Nun würze ich mit Olivenöl und etwas Verjus, ersatzweise Essig, sowie Pfeffer und frischen Kräutern. Und nein, ich verwende keine Majonnaise, nicht hier.
Serviceteil
- Meine Küchenmaschine, die Kenwood Cooking Chef, HIER*
- Das Schnitzelwerk zur Küchenmaschine ist auch als Zusatzteil erhältlich, HIER*
- Krauthobel, auch aus Holz (dann sind sie am schönsten!), HIER*
- Verjus kaufe ich gerne beim Winzer direkt, aber nicht jeder Winzer macht ihn und nicht jeder hat einen Verjus-Winzer vor der Haustür. Ihr bekommt ihn auch HIER*
- Der Teller (fine bone china) stammt aus der wunderschönen Serie à table ligne noire von ASA, HIER*
Klingt sehr lecker, das kommt bei der Kohlrabi-Schwemme gerade richtig ;-)
AntwortenLöschenSehr gut, das freut mich! In Kohlrabi könnte ich baden!
LöschenWas für ein schönes Rezept (danke für die Idee mit dem Kohlrabi!) und was für tolle Fotos!
AntwortenLöschenKlasse Rezept, Bombe hoch drei, voll mein Geschmack, bin dabei und komme gerne vorbei, wenn noch etwas da ist.
AntwortenLöschenHätte sogar zeit, bin seid gestern in einer Zwangs Pause und zu Hause, bin heftig gestürzt, Bänderriss am Sprunggelenk, Rippen - und Arm- Prellung, Urlaub wäre um einiges schöner.
Viele Grüße
Jesse Gabriel
Ach Du armer Jesse! Soll ich pusten? Was machst Du nur für Sachen! Wer kümmert sich jetzt um Oma? Gute Besserung, komm schnell wieder auf die Füße!
LöschenVielen vielen DANK!
LöschenUm Oma bis heute doch ich da es erstmal eine Lösung gefunden werden musste.
Rippen sind nicht nur geprellt sondern gleich zwei gebrochen, wenn schön den schön.
Liebe Grüße,
Jesse
Warum muss ich jetzt an Louis de Funes und seine außerirdischen Kohlköpfe denken? :)
AntwortenLöschen*kicher* Wie konnte ich nur NICHT daran denken!
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