Bei Krankheit hilft Rindfleischsuppe mit Gemüse.
60 % aller Krankheiten sind ernährungsbedingt. Angeblich. Das Zentralorgan der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die "Ernährungs-Umschau", bezifferte im Jahr 2000 den volkswirtschaftlichen Schaden aufgrund von Krankheitskosten auf ca. 100 Milliarden DM.
Zugrunde liegt dieser Behauptung die Studie "Ernährungsabhängige Krankheiten und ihre Kosten".
Das ist fast ein Drittel der Gesamtkosten im Gesundheitswesen. Die höchsten Gesamtkosten entfallen auf die Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auf Karies. Nur zum Teil sind die Kosten für Adipositas und Diabetes enthalten, dagegen aber viele andere Leiden. Interessanterweise werden in dieser Studie natürlich auch die Herz-Kreislauf-Erkrankungen von 90jährigen berücksichtigt, die imho in ihrem Alter schonmal ein bisschen mit dem Kreislauf Probleme bekommen dürfen. Ebenso ist natürlich Karies ernährungsbedingt, aber warum werden gleich alle Zahn- und Kieferbehandlungen mit eingerechnet, also auch die Kosten für Zahnspangen und andere korrigierende Massnahmen? Auch Krankheiten, bei denen lediglich eine Verbindung zur Ernährung vermutet wird, werden berücksichtigt, z. B. Osteoperose und verschiedene Krebserkrankungen. Sogar die Phenylketonurie, die häufigste angeborene Stoffwechselerkrankung, wurde mit hineingerechnet. Fast schon schmunzeln lässt den Leser dann der Hinweis, dass die Ernährung mit mehr als 100 % an einer Erkrankung mitschuldig sein kann. Da werden in dieser Studie auch gleich noch die mathematischen Grundsätze auf den Kopf gestellt.Udo Pollmer, Deutschlands streitbarster Ernährungsspezialist und wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Institutes für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften hat dafür eine gute Erklärung. Er hält als Basis für all diese Irrtümer eine stillschweigende Vereinbarung: Eine Krankheit gilt dann als ernährungsabhängig, wenn die Mehrzahl der Experten, die auf der Grundlage der behaupteten Zusammenhänge ihr Geld verdienen, diese Ansicht teilen. So herrscht unter den Psychologen Einigkeit darüber, die Mehrzahl aller Krankheiten sei psychisch bedingt, auf Veranstalungen von Mikrobiologen vermutet man nicht nur Grippe und Aids als Folge von Infekten, sondern auch Diabetes, Arteriosklerose und Herzinfarkt. Umweltmediziner wissen dagegen überzeugend zu verkünden, eine wachsende Zahl von Krankheiten sei umweltbedingt. Gerne wird dann der Begriff "Wohlstandkrankheiten" verwendet. Das wirkt fast komisch, lassen sich doch alle Krankheiten irgendwie mit dem Wohlstand verknüpfen. Aufgrund des gestiegenen Wohlstandes allein in den letzen 40 Jahren leben die Menschen sehr viel länger und werden dann im Alter auch eher krank. Da sind wir wieder bei den 90jährigen. Interessanterweise gibt es immer dort die meisten Patienten, wo sich die meisten Ärzte niedergelassen haben. Und kommt dann noch ein Kollege dazu, wird auch dieser sein Auskommen haben, allem gegenteiligen Gejammere der vorher Niedergelassenen zum Trotz. Mehr Ärzte, mehr Kranke. Was für eine Verbindung! Im alten China wurden Ärzte vom Staat dafür bezahlt, dass die ihnen zugewiesen Patienten möglichst gesund waren. Den Aufstand unserer Pharmalobby möchte ich erleben!
Professor Harald Förster von der Universität Frankfurt hat für diese Zusammenhänge nur noch Ironie übrig:
"Es kann als gesichert angesehen werden, und dazu bedarf es keiner Aufklärung: Ernährung ist tödlich! Denn jeder, der sich lange genug ernährt hat, ist bislang gestorben. Wer hingegen aufhört sich zu ernähren, kann zumindest nicht an den Folgen der Ernährung sterben."
Manchmal aber kann Ernährung auch ein Segen sein.
Eine gute Suppe zum Beispiel. Sie wärmt das Herz bei Liebeskummer, wärmt die Glieder nach einem langen Spaziergang in Kälte und Nebel und sie ist ein grandioses Heilmittel, wenn der Liebste zuhause darniederliegt. Vielleicht gibt es dazu auch eine Studie? In welchem Verhältnis sind Männer eher krank als Frauen? Ich weiß, ich weiß, angeblich gehen sie nicht so schnell zum Arzt, pflegen ihre Vorsorgetermine nicht einzuhalten, rauchen und trinken über Gebühr und haben mehr Streß mit den anderen Alphamännchen im Büro. Da ist man als Mann natürlich schnell mal indisponiert. So ein kleiner Schnupfen kann da schon fast lebensbedrohlich wirken. Und dann der Hals! Der tut wirklich weh, und da ist auch noch der Lymphknoten geschwollen. Das wird hoffentlich nichts Ernstes sein?
Da helfen ein dicker Schal, das Sofa mit Kuscheldecke, eine DVD mit Steve McQueen und eine Suppe, mit Liebe gekocht.
Aber sobald der Topf leer gegessen wurde, ist der Liebste auch wieder gesund. ;))
Genießt euren Tag!
Hihi.... du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Unsere Pharmalobby möchte ich in so einem Moment auch gerne sehen. Ich merke mir dein Rezept für meinen Mann... deine Beschreibung von kranken Männern erinnert mich an was ;-))
AntwortenLöschenja,ja, das muttersüppchen gibt es glaube ich in jeder familie als krankentrost. bei uns zu hause wurde es aus kalbsknochen geköchelt.
AntwortenLöschenJetzt lese ich dein Post von der Rindfleischsuppe erst - habe mir in meinem Blog gerade auch eine virtuelle Krankensuppe verordnet - am Abend bekomme ich eine reale ..... schnupf!
AntwortenLöschen@ isi und hanna,
AntwortenLöschenda sind die Männer wohl alle die gleichen Mimöschen ;)
und sicher haben sie von ihren Müttern auch schon Süppchen als Krankenkost bekommen :)
@ Eline
Du Ärmste, von hier gute Besserung! Und hoffentlich bekommst Du die Suppe von H. gekocht, und musst es nicht noch selber machen!