Rezept für köstliche Arme Ritter aus "Deutsche Küche" von TEUBNER, einem meiner absoluten Lieblingskochbücher!
Der arme Ritter!
Der arme Ritter Kunibert muss sich einem Gottesurteil unterwerfen. Mit verbundenen Augen werden 12 Goldstücke in einer Reihe vor ihn hingelegt. 6 mit dem Kopf des Königs darauf nach oben und 6 nach unten, oben sieht man die Zahl. Nun muss er die Goldstücke in 2 Haufen aufteilen, in denen je hälftig die Münzen mit Kopf und Zahl nach oben liegen. Durch Ertasten lässt sich dieses Rätsel im Übrigen nicht lösen. Wenn der Arme es nicht schafft, ist er des Todes.
Armer Ritter! Ob er dem folgenden Gericht den Namen gegeben hat ist zweifelhaft, ein direkter Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Aber da die Käsegrippe grassiert... Und außerdem: Ist schließlich unsere Grippe!
Rezept für Arme Ritter - schnelle Küche für kranke Genießer:
Entnommen meinem Lieblingskochbuch für die ambitionierte Alltagsküche:"Deutsche Küche"* von TEUBNER
Zutaten für Arme Ritter nach einem Rezept von Björn Freitag
- 200 ml Milch
- 2 EL Zucker
- 1 Msp. gemahlener Zimt
- 8 Scheiben Weißbrot oder Brioche
- 2 Eier
- 50 g Sahne
- 2 EL Preiselbeer- oder Johannisbeermarmelade oder auch Hagebuttenmark
- 2 cl Obstler (der Alkohol tötet Käsegrippeviren, ist also rein medizinisch)
- 2 TL Puderzucker
- 50 g gesalzene Butter
- Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung Arme Ritter nach dem Rezept von Björn Freitag
- Die Milch mit Zucker und Zimt in einem Topf erwärmen. Von den Weißbrotscheiben mit einem Messer dünn die Rinde abschneiden. Die Rinde mit den Eiern und der Sahne in einen hohen Mixbecher geben und mit dem Pürrierstab in eine feine Masse zerkleinern.
- Die jeweilige Marmelade mit dem Obstler und dem Puderzucker verrühren.
- Die Butter in einer beschichteten Pfanne aufschäumen lassen. Inzwischen 2 Brotscheiben in der warmen Milch kurz einweichen. Herausnehmen mit einem Schaumlöffel und mit der Marmeladenmasse bestreichen. Die Scheiben aufeinanderlegen, so dass die Marmelade in der Mitte ist.
- Die gefüllten Brotscheiben in der Eier-Sahne-Masse wenden und sofort in die Pfanne geben. So nach und nach alle Armen Ritter auf jeder Seite ca. 3 - 5 Minuten goldgelb und knusprig braten.
Manchmal habe ich den Verdacht, gewisse Personen werden hier zuhause gerne mal krank, damit dieses Gericht auf den Speiseplan rutscht. Bei meiner Mutter gab es bei Krankheit und Fieber immer Arme Ritter, aber in einer deutlich einfacheren Variante: Toastbrot wurde in Eiermilch getränkt und dann gebacken. Da ist dieses Rezept etwas feiner und könnte glatt als Dessert durchgehen.
Genießt euren Tag!
AT, bei solchen Rätseln muss ich passen, dafür bin ich zu blöd.
AntwortenLöschenDafür kann ich wieder mal ein österreichischen Wort beisteuern ;-), vielleicht kennst du es noch nicht.
Die besten Pofesen (= Arme Ritter) aus der Hochküche habe ich mal bei Lisl Wagner-Bacher gegessen, aus Brioche und mit Marillenmarmelade gefüllt, wie es sich in der Wachau gehört. Und die besten bäuerlichen Pofesen gab es in einer nahen Mostschank. Dort machte man sie aus Weissbrot mit Rinde, viel Powidl (Mus aus Dörrzwetschken) und Rum, nur verschlagenem Ei als Teig und natürlich in Schweineschmalz gebacken. Heiss, mit viel Staubzucker bestreut und fetttriefend - ein Gedicht!
Ein sehr schönes Rezept, genau SO werde ich es mit Hägemark zubereiten!
AntwortenLöschenDie Münzen unverdreht auf 2 gleiche Haufen aufteilen und den ersten Haufen umdrehen. Hab ich mein Haupt gelöst ? Krieg ich nun ein Stück des überaus köstlichen armen Ritters ?
AntwortenLöschen@Eline - danke für das neue Wort! :)) Ich kannte es noch nicht. Ist schon für meinen nächsten Monatsrückblick gespeichert ;)
AntwortenLöschen@Hannes, welche Sprache lerne ich denn bei Dir jetzt gerade? Hägemark - lass mich raten, Hagebutte? Woher kommt das?
@Lamiacucina, ich gebe die Lösung morgen bekannt, vielleicht möchte noch jemand mitraten. Der Arme Ritter wird dann anschließend verteilt. :)
btw. Wo ist eigentlich mein Bruder? Der ist doch bei sowas direkt am Start!
das mit der Marmeladenfüllung ist ganz neu für mich! Werde ich mal ausprobieren, beim nächsten Mal.
AntwortenLöschenOh, toll - in anderer Form ein Klassiker meiner Kindheit. Bei uns wird der Arme Ritter nur in Butter gebacken und dann in Zucker getunkt. Also, die gaaanz arme Version. :-)
AntwortenLöschenSieht fein aus - ein Klassiker in neuem Gewand!
AntwortenLöschenAber sage mal: Kranke und Obstler ;)
Das Buch hab ich auch - wieso fallen mir nie die Dessertrezepte ins Auge? Beim Rätsel kapier ich noch nicht mal die Aufgabenstellung! 2 cl? da lachen die Viren doch drüber - da musst du nachlegen...
AntwortenLöschenDas käme mir jetzt gerade recht. Ich esse gerne Desserts, mache aber so gut wie nie selbst welche. Sollte ich eigentlich mal ändern :-)
AntwortenLöschenSo viel Rinde (von 8 Stück) mit so wenig Schlagobers und 2 Eiern? Dickt das nicht ziemlich ein?
AntwortenLöschenIch würde in die Tunkmasse ein wenig Zucker geben, das macht die Ritter dann knusprig.
kA wie das Münzenrätsel zu lösen ist. Ich denke dauernd an die passierte Rinde. ;-)
Hallo AT die hast Du toll aufgewertet - sieht herrlich aus!!
AntwortenLöschenArme Ritter kenne ich nur aus dem Kochbuch bei uns als Kind hieß das immer "French Toast" und wurde aus Hefezopfscheiben gemacht und dann mit Ahornsirup beträufelt und das gab es an Geburtstagen zum Frühstück oder an Weihnachten es war was besonderes ..hmmmm
ich habe dazu auch mal was gebloggt wichtig ist es in viel Öl zu fritieren - die Bloggerin des Orangette Blogs Molly Witzenberg hat zu French Toast eine schöne Geschichte geschrieben...
@Bollis, das war mir auch neu, ist aber fein!
AntwortenLöschen@Kochendheiß, wenn der arme Kunibert das Rätsel löst, dann vielleicht nicht nur sein Leben sondern auch die Münzen behalten kann - dann wird aus ihm nochmal ein Reicher Ritter! ;)
@vlhusky, rein medizinisch! Und wie Claus schon schrieb - eigentlich viel zu wenig! ;)
@Claus, ich mache auch kaum Desserts, kann Dir aus dem Buch aber die folgenden empfehlen:
1. Tannenhonigparfait mit Brombeermark, S. 434. Werde ich mal bloggen, davon habe ich Bilder
2. Gebackene Apfelküchlein mit Portweinsabayon, S. 466 und hier im Blog
3. Bratapfel mit Marzipan, S. 475
Das sind die, die mir so spontan einfallen, dass ich sie mal gemacht habe.
Und Du hast natürlich Recht! 2 cl sind eigentlich viel zu wenig. Dann klappt das auch nicht mit dem Rätsel!
@Isi, da geht es Dir wie mir!
@Entegut, Du hast Recht. Die Masse war unglaublich zäh und das Tunken damit nicht einfach. Aber geklappt hat es dann doch. Vielleicht probiere ich bei der nächsten Grippewelle mal mehr Sahne? Danke für den Tip mit dem Zucker, das probiere ich in jedem Fall. Bei B. Freitag sahen die Dinger so gleichmäßig goldgelb und knusprig aus wie ein Zwieback.
@Cherry Blossom, Eline gab ja schon den Tip mit Schmalz. Also viel Fett scheint wichtig zu sein, da komm ich mit dem bisschen Butter nicht mit ;) Deine French Toast klingen auch lecker, ich schau mir den Blog gleich mal an, danke für den Tip!
Die Lösung!
AntwortenLöschenEr macht zwei Haufen mit gleich vielen Münzen und dreht in einem Haufen alle Münzen um.
Egal, wieviele Münzen vorher den Kopf oben hatten, jetzt sind es so viele, wie die Zahl oben hatten, und das entspricht der Anzahl der Münzen, die in dem anderen Haufen den Kopf oben haben.
12 Münzen:
1. Haufen: 2 Kopf, 4 Zahl
2. Haufen: 4 Kopf, 2 Zahl
Somit geht der Ritter des Tages an Lamiacucina!
Funktioniert übrigens auch mit Euromünzen!
Mehr Ei im Teig wird knuspriger als mehr Sahne.
AntwortenLöschenIch habe noch nie arme Ritter gegessen. Eigentlich ein Bildungsdefizit. Ich werde mit deinem Rezept eine Nachschulung machen. Danke schön und liebe Grüße!
AntwortenLöschen@bundköchin, prima. Dann berichte mal. Vor allem, was die Masse angeht und ob Du mehr Ei nimmst oder mehr Sahne.
AntwortenLöschenlg
Hallo,
AntwortenLöschenich war zwar nur auf der Suche nach einem Rezept für Arme Ritter und lande so 6 Jahre zu spät für das Rätsel auf dieser Seite... meinen Kommentar möchte ich dennoch abgeben, weil ich das Rätsel auch nach dessen Lösungsveröffentlichung nicht verstehe!? Entweder es stimmt etwas nicht mit der Eingangsbeschreibung, oder du hast die veröffentlichte Lösung selbst nie ausprobiert, denn so klappt es doch gar nicht!?
Meine Reihe (zufällig; 6xK und 6xZ): KKZKZKZZKKZZ
in 2 gleiche Haufen aufgeteilt: KKZKZK ZZKKZZ
Erster Haufen umgedreht: ZZKZKZ ZZKKZZ
...?
Wo sind denn jetzt die Münzen hälftig in Z und K aufgeteilt, die "Lösung" ergibt tatsächlich 8xZ und 4xK?
(Aber ich werde mich heute Abend trotzdem diesem tollen Rezept widmen!!)
und wie kriegt man das bitte hin, dass die Dinger nicht total schlaff bleiben und nicht durch sind?Davon mal abgesehen, dass das kurze Eindippen in der Milch die Brioche schon zu 80% desintegriert...
AntwortenLöschenUnd das Ganze dann noch, ohne dass in den drei Minuten (reicht nicht) pro Seite, die Butter verbrennt?
Ich bin grad echt genervt, weil mir der Fehlschlag den Abend ruiniert hat. Tipps bitte.