Marzipan-Mousse mit Ingwerschokoladensauce

So. Das ist mein 98. Post! Ich nähere mich also der Rekordmarke! Dabei fällt eines auf - Kuchen gibt es hier eigentlich gar nicht (die Gâteau Berbelle mal ausgenommen) und mittlerweile weiß die Bloggerwelt, ich finde: Backen ist doof! Aber auch mit Desserts sieht es hier im Blog wirklich mager aus. Ganze fünf werden unter diesem Menüpunkt angezeigt. Daran sieht man, dass wir keinen besonders süßen Zahn haben. Ich verdoppel nach einem guten Essen gerne die Käsemenge und trinke dazu einen Süßwein, bevor ich mich mit Schokolade und Crémes zukleistere. Aber damit komme ich nicht immer durch. Wenn wir Gäste haben und ich ein Menü koche (das bedeutet ab 5 Gängen) frage ich gerne mal so in die familiäre Runde, "was soll ich denn für ein Dessert machen?" Die Antwort ist: "Mousse au chocolat". Wenn ich gar kein Menü koche, sondern einfach nur Lust habe, mal etwas auszuprobieren und daher auch gerne bereit bin, entgegen meiner Gewohnheiten ein Dessert zu machen, frage ich in die familiäre Runde: "was soll ich denn für ein Dessert machen?" Die Antwort ist: "Mousse au chocolat". Wenn wir irgendwo eingeladen sind, und ich soll vielleicht mal ein Dessert mitbringen, frage ich gerne mal in die  familiäre Runde, "was soll ich denn für ein Dessert machen?" Die Antwort ist: "Mousse au chocolat". Danke, Ihr seid mir ´ne Hilfe!

Den letzten Jahreswechsel haben wir mit Freunden im kleinen ruhigen Kreis zugebracht. Diese sagten aber erst zu, nachdem ich unter Schwüren auf das Leben meines Kindes versprochen habe, dass ich selber nicht kochen würde, sondern einfach die anderen alles mitbringen dürften. Ich sollte mich lediglich um die Getränke kümmern. Nagut, einverstanden. Während ich demütig mit dem Kopf nickte, kreuzte ich Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand hinter meinem Rücken und dachte an ein winzig kleines Dessert zur Mitternacht.
Zwei Tage vor Silvester kam der erlösende Anruf: man fragte mich ganz offiziell, ob ich nicht vielleicht doch etwas Süßes bereitstellen könnte. Wahnsinn! Absolution! Ich fragte meine Lieben daheim: "was soll ich..." Was soll ich noch weiterschreiben?  Ihr wisst, was dann kam...

Klar war, wenn ich schon eigenmächtig und so, dann muss aber viel Schokolade... sonst komme ich mit dieser Nummer nicht durch. Da erinnerte ich mich an ein Rezept aus der e & T vom März 2008. Das hatte ich schonmal gemacht, allerdings nur in winziger Portion als Element auf einem Desserteller. Das müsste doch auch in "groß" gehen. Und Marzipan passt doch nicht nur zu Ostern.
Voilà!
Die Mengen beziehen sich auf eine normale Desserportion für 6 Personen.

Schokoladensauce:
  • 40 g frischer Ingwer
  • 250 ml Schlagsahne
  • 120 g Zartbitterkouvertüre
Marzipanmousse:
  • 250 ml Schlagsahne
  • 4 Eier
  • 100 g Marzipanrohmasse
  • 6 El Mandellikör
  • 4 Blatt weiße Gelatine
  • Salz
  • 2 EL Zucker
  • 2 EL Mandelblättchen
Für die Sauce den Ingwer schälen, in dünne Scheiben schneiden, mit der Sahne aufkochen. Kuvertüre fein hacken, in die heiße Sahne rühren und darin auflösen

Für die Marzipanmousse die Sahne steif schlagen. die Eier trennen. Die Marzipanrohmasse grob raspeln. Eigelb und 2 EL Mandellikör zugeben und 4 Minuten schaumig schlagen.


Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Restlichen Mandellikör erwärmen, Gelantine ausdrücken und darin auflösen. Gelantine-Mandellikörmischung unter die Marzipanmasse rühren.

 
   Eiweiß mit 1 Prise Salz und Zucker steif schlagen. Abwechselnd Eiweiß

und Sahne

mit einem Schneebesen unter die Marzipanmasse heben.
Die abgekühle Schokoladenmasse durch ein Sieb geben. Jeweils 2 - 3 EL Schokoladensauce in den  Lieblings-Manufaktum-Wassergläsern von P. verteilen. Dabei das Glas schräg halten und lagern, bis die Schokoladensauce fest geworden ist.

Marzipanmousse obenauf geben und mindestens 2 Stunden kalt stellen.

Vor dem Servieren die restliche Schokoladensauce obenauf geben und mit gerösteten Mandelblättchen bestreuen.

Es schmeckt herrlich weihnachtlich, aber  in den kleineren Gläschen als Element in einer Variation hat es mir noch besser gefallen.
Während ich das hier schreibe und nochmal durch die erwähnte e & t-Ausgabe blättere, "stolpere" ich über ein Lammgulasch im Amaronesud aus dem Restaurant "Trattoria da Bepi" in den Hügeln von Valpolicella.
Ehrlich, ich bin nicht fürs Süße gemacht. Aber bei der Idee, einen meiner Amarone mit einer Lammkeule zu vereinigen, da wird mir ganz warm ums Herz...


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Arthurs Tochter

Astrid Paul, die Autorin von Arthurs Tochter kocht., ist besessen vom Essen. Sie wacht manchmal nachts auf, weil ihr im Traum Essensdüfte durch die Nase ziehen. Dann steht sie auf und fängt an zu kochen. Oder zu schreiben. Vielleicht kocht sie auch nur, um darüber schreiben zu können, wer weiß das schon...

27 Kommentare :

  1. Ich verstehe gar nicht, warum so viele KöchInnen ;o) unter einer Kuchen- und Dessertphobie leiden :o)
    Optisch ist es dir wirklich super gelungen. Marzipanmousse und Schokosauce stell ich mir allerdings schon recht mächtig vor, so das ich mir vorstellen könnte, dass es tätsächlich in einer Dessertvariation perfekt aufgehoben wäre.

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  2. AT das ist Dir wunderschön und absolut perfekt gelungen - tolle Präsentation!
    Ich verstehe diese Phobie auch nicht Suse...Aber ich glaube man muss Süß mögen um dafür eine Leidenschaft zu entwickeln...

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  3. Das ist wirklich sehr hübsch geworden. Mousse au Chocolat bleibt eben der Klassiker.

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  4. Die Mousse gab es bei uns zu Weihnachten auch - allerdings in einer anderen Kombi. Der Blogeintrag ist soweit auch schon vorbereitet, wartet aber aufs wiederkochen, weil ich damals nicht dazu gekommen bin, Fotos zu machen.

    Das Rezept ist übrigens, wenn mich nicht alles irrt, von Herrn "Nutriculinary" Paulsen

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  5. @Suse: ja, weniger ist oft mehr!

    @Cherry Blossom: genau das wird es sein, wenn ich Desserts so mögen würde, wie Geschmortes, bräuchte ich wahrscheinlich noch eine Blog mit "Arthurs Tochter Nascht"

    @Schnick Schnack Schnuck: Klar, aber ich wünsche mir hier zuhause manchmal ein bisschen mehr... ;)

    @Marqueee: Ich weiß nicht, ob Herr Paulsen es auch veröffentlicht hat, werde gleich mal bei ihm stöbern, aber meines ist wie gesagt aus der e & t vom März 2008.

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  6. Anonym1/09/2010

    Oh mein Gott, ich schmelze dahin. Ich glaube, das kann ich auch. Ich muss das können, das ist ein Realität gewordener Marzipantraum von mir :)

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  7. Anonym1/09/2010

    grrrrr ... mein einmal wöchentlicher Kampf mit Blogspot ....
    Also nochmals, falls Doppelpost bitte löschen - tut mir leid.

    Ich bin ja eher eine süße Köchin, als eine salzige.
    Marzipanmousse ist mir dann aber doch zu heftig.

    Du hast das Mousse wunderschön angerichtet.
    Wenn du einmal in Wien bist, dann schau einmal in den Patisserie Shop vom Schwarzen Kameel. Die beherrschen das schichtenweise Einfüllen von Mousse in einer künstlerischen Art, die seinesgleichen sucht.
    Die Gläser kann man (gefüllt in einer wunderschönen Box) kaufen und mit nach Hause nehmen. Ich habe schon eine ganze Sammlung davon.

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  8. Anonym1/09/2010

    Also gut, dass Du nicht so oft was Süßes kochst. Bei solchen Rezepten wären wir gleich alle viel runder ;)

    Mir geht's genauso mit dem Dessert, ein Stück Käse reicht meistens...

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  9. @mestolo: ich wusste gar nicht, dass Du so schwärmerisch sein kannst! ;)

    @Ente: au weh, Du Arme! Ich wußte gar nichts von diesen Kämpfen! Um so mehr weiß ich aber jetzt Deine Besuche zu würdigen! Ist aber alles gut gegangen, es gab keinen doppelten Post! Das "schwarze Kameel" ist gemerkt! Kommt dann nach dem Orient Hotel. Vorher geht nicht, dann fehlt die Kraft für das Folgende ;)))

    @Martin: achso, hängst Du auch meiner Theorie vom "Zunehmen bei Lesen" an? :)

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  10. Also du weißt ja, dass ich auch gar kein Süßzahn bin, aber mit Marzipan, das finde ich schon lecker. Amarone mit Lammkeule würde mir aber auch noch viel mehr Spass machen :-)

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  11. @Isi: vielleicht opfere ich wirklich ein Fläschen ;) hab da zufällig noch ne Lammschulter im Kühlschrank. Wäre doch was Feines für den 100. Post, oder?

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  12. Ein sehr schönes Dessert! Optisch ein Hingucker, mit Ingwer gemacht, für mich ein Highlight!

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  13. Wow, das schaut ja mehr als gut aus! Das werde ich mal machen, wenn ich mal ein paar Freunde einlade. Nur das Ingwer werde ich weg lassen, das mag ich nämlich nicht... Oder was könnte man stattdessen nehmen?
    Sagte ich übrigens schon, dass ich Marzipan über alles liebe? Da werde ich richtig schwach...

    @Hannes: Wo man sich doch überall trifft... Danke für's Glücksschwein-Kommentar. ;-)

    Beste Grüße,
    Prof. Wurst

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  14. Hannes, dankeschön!

    Hallo Professor! Wie schön, von Ihnen zu hören! Ich würde es mal mit Chili versuchen, das habe ich für mein nächstes mal auch geplant.

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  15. Was machst du denn im Orient? Gibts da auch gute Desserts? ;-) Mir sind die deftigen Gerichte auch lieber als die Herzhaften, aber mein Anhang fordert regelmäßig Versorgung aus der Zuckerkiste. Dann habe ich wenigstens was Süßes zum verbloggen. Hat alles Vor- und Nachteile.

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  16. Anonym1/10/2010

    Ein Vorteil: Hotel Orient und Schwarzes Kamell sind quasi Nachbarn. ;-)

    (Ich muss beim Browser auf stopp klicken, dann funktioniert es. Gewusst wie! Ich lass mir doch deinen Blog nicht vermiesen. :-D )

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  17. Hallo Arturs Tochter,
    Freut mich, wenn es dich freut, von mir zu hören... Passiert im Moment leider viel zu selten, dass ich mich bei meinen Freunden melde. Naja, die Wurstwissenschaftlichen Forschungen sind schon sehr zeit-intensiv... ;-)

    Wie auch immer, bin mir mit dem Chili nicht so sicher, ob das was für mich ist... Irgendwas "normaleres" würde mir besser passen - oder vielleicht kann man es ja komplett weglassen....

    Beste Grüße,
    Prof. Wurst

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  18. kleine Anmerkung für Marqueee: ich habe kein Rezept dieser Art bei Herrn Paulsen gefunden.

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  19. @Prof. Wurst: Ein Schlückchen Kirsch-Likör vielleicht?

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  20. @Ente: Gewußt wie! Ich freue mich, dass Du nicht aufgibst und mich hier weiter besuchst! :))

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  21. Aha, wenn AT schon mal was Süsses macht, dann gleich aus Marzipan und Schoko - nur keine halben Sachen, stimmts?

    Marzipanmousse ist nichts für mich, aber die Ingwer-Schoko-Sauce ist eine schöne Anregung, die ich sicher mal in anderer Kombi umsetzen werde.
    Das Foto durch die Gelatineblätter ist genial!

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  22. HIer noch schnell der LInk zur weiter oben versprochenen Marzipan-Mousse-Variante:

    Herr Paulsen besucht die Lamiacucina zur Weihnachtszeit

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  23. *lach* Danke Marqueee, durch Hr. Paulsens neuen Post habe ich das Rezept gestern auch entdeckt. Ist aber doch anders. ;)
    lg

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  24. Klasse-Dessert. Ist zum Nachkochen vorgemerkt.

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  25. Mmmmhh - das sieht himmlisch aus! Und die Präsentation ist auch wunderschön - als Anfänger kann man es ja villeicht auch einfach schichten?!?

    Ich werde mir Marzipanmasse schicken lassen, die gibt es hier in Spanien so nicht....

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  26. @Chris:
    achwas, ich bin ja auch Dessertanfänger! :) Das bekommt jeder hin, Du brauchst ja nur Gläser und beispielsweise einen Eierkarton zum Schräghalten. ;) Aber schichten geht natürlich auch!

    Keine Marzipanmasse in Spanien? Das finde ich ja verrückt.

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  27. Hallo Astird,

    zu Muttertag war ich auf der Suche nach einem tollen Rezept und bin auf deinen Blog gestoßen. Ich habe das Rezept mal versucht und ich muss sagen, es ist sooo unglaublich lecker geworden. :) Vielen Dank für dieses tolle Rezept.
    Ich bin auch immer ein Fan von Farbe. Deswegen hab ich das ganze noch etwas mit Heidelbeer Schokolade gepimpt. :) Ich hab die Bruchschokolade von Bengelmann www.bengelmann.com/heidelbeer-joghurt-bruchschokolade immer sehr gerne, weil sie einfach total cool aussieht in Kombination mit dunkler Schokolade. Und der Ingwergeschmack harmoniert super mit dem Heidelbeergeschmack. Also das kann ich echt noch als i-tüpfelchen empfehlen.

    Gruß Lisa

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