Junge, Junge, nochmal davongekommen... Rezept für Hühnchen mit Tomaten und Basilikum auf Spaghetti. Pasta? Basta!
Junge, Junge! Noch mal davon gekommen! Dafür gibt es ein tolles Rezept für Tomaten-Basilikum-Huhn auf Spaghetti
Ehrlich! Glück gehabt, oder? Stell Dir mal vor, ich hätte hier vor laufender Kamera sozusagen einen Uruguayaner zerhacken müssen!!!
Prinzipiell hätte das gut in mein Vorhaben von der Teilnahme am Event für "Kulinarisches aus Film und Literatur" gepasst. Ich dachte da an einen Post im Zusammenhang mit Peter Greenaway´s "Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber", Thomas Harris´ "Hannibal" und dem Buch "Ich fraß die weiße Chinesin" von Duca di Centigloria. Weißt Du, bei soviel Menschenfleisch im heimischen Kochtopf wäre es darauf auch nicht mehr angekommen.
Das Event habe ich verpasst, schade, wollte ich doch ein lange besprochenes Rezept für Nierchen einreichen. Klar, dass ich keinen Menschen verspeise, was denkst Du denn- aber ein wenig wohliger Grusel könnte vielleicht im Zusammenhang mit den o. g. Geschichten erzeugt werden, wenn Innereien auf den Tisch kommen. Das Event selbst ist mir eines der Liebsten seit langem gewesen. Du weißt als regelmäßige Leserin/regelmäßiger Leser wie cineastisch ich geprägt bin. Und auch wenn ich es aus Zeitgründen nicht geschafft habe, daran teilzunehmen, darf ich doch an dieser Stelle auf meine Rubrik "Literaturkochen" aufmerksam machen. Besonders am Herzen liegt mir dabei der Post über die Kalbsrouladen aus dem Hause Tom Ripley´s, eines meiner Lieblingsschurken in der Literatur.
Nun gut, heute also kein Menschenfleisch, aus Zeitgründen kein Event, überhaupt gibt es bei mir in den letzten Wochen immer nur "schnell schnell" und "zack zack" und "komm, wir gehen essen". Geplant zu bloggen waren außer den Nierchen noch
"
oder Fenchelrisotto mit Salsiccia und Lakritzhauch
und einige andere mehr...
Dann kam mir mal wieder fb dazwischen. Wie wir mittlerweile wissen, nicht wie von Milliways erst vermutet, der "Verschreiber" für DG = Dachgeschoss, sondern dieses Ding, das alles weiß, was Du ihm erlaubst zu wissen. Und nachdem ich dieses Bild
eingestellt hatte ging es los. Alle viele wollten das Rezept. Pronto. Nagut, sollt Ihr haben. Die Spanferkelbrust, das perfekte Frühstück, von mir entdeckte Verspätungsentschuldigungen unserer Tochter für die Schule, all das muss warten für:
Das perfekte Sommer-Geflügel-Essen.
Du brauchst einen ehemals glücklichen Mistkratzer. Nimm kein unglückliches Huhn, das Essen wird Dir nicht schmecken! (ich weiß auch, dass ich mich wiederhole!)
Den stopfst Du ordentlich voll mit Knoblauch und frischem Basilikum
und reibst ihn ordentlich mit Pfeffer und Salz ein.
Dann brätst Du sehr sanft in etwas Olivenöl ca. 100 g getrocknete Tomaten in einem Bräter an, in den später auch das Huhn passt. Nimmst die Tomaten heraus, gibst das Huhn hinein und brutzelst es in dem ausgetretenen Saft der Tomaten und dem Olivenöl vorsichtig knusprig an. Das braucht Zeit, Du musst das Huhn dabei in Ruhe auf alle Seiten drehen, d. h. auch in der Seitenlage im Topf abstützen.
Gib die Tomaten wieder hinzu, lösche alles mit ca. 200 ml trockenem Weißwein ab (Grauburgunder eignet sich gut, nimm keinen Riesling) und gieße mit Geflügelbrühe auf, bis alles zu 2/3 bedeckt ist.
Dann gibst Du eine Menge (mindestestens 12) gelbe Tomaten hinzu, legst den Deckel auf und lässt alles bei ganz kleiner Hitze ca. 40 Minuten schmoren.
Nimm das Huhn und die Tomaten heraus, lass alles etwas abkühlen.
Etwaige Basilikumblätter, die aus dem Inneren entwichen sind, werden ebenfalls herausgefischt.
Dann pürrierst Du alles durch. Das ergibt eine herrliche, leicht säuerliche Brühe. Diese streichst Du durch ein Sieb und lässt sie auf ca. die Hälfte einkochen. Jetzt kannst Du würzen. Mit etwas Sahne verfeinern. Eventuell mit Pfeilwurzmehl binden. Die getrockneten roten Tomaten wieder hinzugeben.
Das Hühnchen von den Knochen fieseln und in groben Stücken in die Sauce geben.
Gib eine Prise Zucker dazu.
Dann entledigst Du eine weitere Basilikumpflanze ihrer Blätter, hackst diese klein und hebst sie vor dem Servieren unter die Sauce.
Dazu gibt´s Spaghettini oder Spaghetti.
Pinienkerne, leicht angeröstet, passen sicher auch. Und nein, ich würde keinen Parmesan dazu geben! Wichtig ist, die Metamorphose von rheinhessischem Mistkratzer zu italienischem Sonnenhuhn zu vollbringen. Dazu braucht es etwas Feingefühl um der Sauce die Säure zu nehmen und den mediterran-sorglosen Umgang mit Basilikum und Wein.
Ein leicht kühler Chianti im Glas, Sonnenschirm auf der Terrasse, Oleanderblütenduft in der Nase - Herz, was willst Du mehr!
Genießt euren Tag!
Aus dem glücklichen Huhn könnte man doch vielleicht ein "Geschichtenerzähl-Blog- Event" machen. Du hättest meine stimme.
AntwortenLöschenDie Stimme sollte eigentlich groß ausfallen, sorry!
AntwortenLöschenMit Huhn kannste mich jetzt nicht locken, aber der Lachs, der würde mir gefallen :)
AntwortenLöschenAlso, ich mag das. Und würde dafür die Metamorphose von der etwas appetitlosen Hitzekranken zur hungrigen Knochenschaberin vollziehen.
AntwortenLöschenIch moechte dazu noch eine kleine, frische Brise, egal aus welcher Richtung - aber dann nichts mehr!
AntwortenLöschenHehe, bei DER Hühnermetamorphose kannste Ovid und alles knicken! ;-) Aussehen tut ja irgendwie alles gut, aber das Zauberhühnchen ist schon der Hammer!
AntwortenLöschenIch hab den Event auch mal wieder verpasst, dabei hatte ich sooo schöne Ideen. Das Huhn ist klasse. Recht haste, Riesling und Tomaten - definitiv zuviel Säure.
AntwortenLöschenDen Film Grüne Tomaten hättest Du noch erwähnen können. Da wird auch der Bösewicht gekocht :-)
AntwortenLöschenDa braeuchte ich auch nicht 'mehr'! Und das Bild mit den gelben Tomaten sieht toll aus.
AntwortenLöschen"Grüne Tomaten" wurde ja hier schon erwähnt, da war ich wohl zu langsam.
AntwortenLöschenFür mich wäre das allerdings ein Kandidat für den - auch schon lang abgelaufenen - "Ohne"-Event. Nudeln und Sommertomaten mit ohne Hähnchen. ;)
Da fällt mir gerade die Frage ein, ob es schon mal einen Event gab, bei dem ohne ein wichtiges Küchengerät gekocht wurde. Also etwa Brathähnchen ohne Hähnchenbräter. (Mein Opa hatte so einen!) ;)
Dazu hätte eindeutig der Klassiker DER Kulinarischen Filme "Brust oder Keule" gepasst, da man sich nicht sicher sein kann, welchen Teil des Huhns man gerade verspeist :o)
AntwortenLöschenIch habs grad ausprobiert. Die Soße hat uns so lecker geschmeckt, dass ich sie demnächst als Suppe zubereiten werde. Ich werde berichten!!!
AntwortenLöschen@FdgG: Dankeschön! Und das mit der Stimme hätte ich gleich gewußt! ;)
AntwortenLöschenErzähl mal, was schwebt Dir denn vor mit dem Geschichtenerzähl-Blog-Event, ich bin für alles offen!
@Mestolo: Ja, der war auch wirklich gut. Ich bin sooooo froh, dass ich beides haben konnte! ;)
@Sophie: Die Temperaturen werden besser, die Metamorphose wird nicht mehr so schwer fallen.
@Jutta: Heute könnte ich Dir eine Brise schicken, ist ganz schön windig hier.
@Christina: Ovid! Pah!
@Claus: Jawoll! Wer´s jetzt trotzdem macht- selbst schuld! :)
@Wolf und Hesting: Towanda! Ihr habt ja so Recht!
http://www.youtube.com/watch?v=GZhmZxPWni0
@Kitchen road: ja, es könnten auch fast Mirabellen sein, gell?
@Hesting: mensch, hier kommen ja heute event-Vorschläge noch und nöcher. Den "ohne Event" finde ich eine aufgreifenswert gute Idee!
@Suse: Recht haste! Feiner Film!
@Frau Kampi: Das freut mich sehr! Bin auf die Suppe gespannt!
Liebe(r) Anonym, wer auch immer Du sein magst,
AntwortenLöschensei nicht verstimmt, aber nach den hier geltenden internen Blogregeln werden Kommentare ohne Namensnennung gelöscht. Ich ermögliche anonyme Kommentare lediglich, damit auch wirklich jeder interessierte Mitleser - ob Blogger, url.er oder was auch immer, hier mitdiskutieren kann. Eine Namensnennung ist höflich, üblich und erwünscht. Aus diesem (UND NUR DIESEM) Grund habe ich den Kommentar gelöscht, den Du sehr gerne unter Nennung Deines Namens wieder einstellen kannst.
Als kleine Anmerkung noch zur Speise selbst:
Wenn Du das Basilikum wie beschrieben erst kurz vor dem Servieren unterhebst, kann der Geschmack nicht verloren gehen, er war vorher nämlich nicht da! Hier geht es um Aromen!