Rezept für Zucchini-Kuchen nach Carlo Bernasconi und mein 20. Fastentag
Die Kochbücher, die ich hier verlost habe, sind übrigens am Montag von mir verschickt worden. Wenn sie wohlbehalten bei den Gewinnern eingetroffen sind, freue ich mich über eine kurze Nachricht.
Mein jüngster Streich aus dieser Liste war ein Zucchinikuchen von Carlo Bernasconi, den ich bei Valentinas Kochbuch entdeckt habe. Gebacken noch während meiner Fastenzeit in der festen Überzeugung, wenn ich schon gar nichts esse, dann kann der Rest wenigstens vegetarisch und so....
Natürlich hat mich auch das Fasten nicht davon abgehalten, die ein oder andere winzige Veränderung am Rezept vorzunehmen. Wie gewohnt, setze ich diese kursiv. Eine wichtige Anmerkung gleich zu Beginn: Die Zutatenmenge ist angegeben für 4 Personen und das ist echt ein Witz! P. hat diesen Kuchen zu 2/3 alleine weggefuttert und ich glaube, es war nicht einer seiner hungrigsten Tage. Gebacken habe ich ihn in einem Tortenring, allerdings wäre meine Tarteform völlig ausreichend gewesen.
Hier das Rezept von Valentina kopiert:
Zutaten:500 g Zucchini (das waren in der Menge 3 mittelgroße)
50 g Butter
250 g Ricotta
100 g geriebener Parmesan (150 g)
4 Eier (ich hatte nur 3, die waren völlig ausreichend)
2 EL gehackte glatte Petersilie
1 EL frischer Thymian (Zitronenthymian)
Olivenöl (Oliven-Orangenöl)
Paniermehl (von mir nicht verwendet)
Salz, schwarzer Pfeffer (Ich habe statt des schwarzen Pfeffers die Gewürzmischung "Mélange Blanc" von Ingo Holland verwendet. Diese enthält weißen Pfeffer, Korianderkörner, Paradieskörner, Orangenschale, Jasminblüten, Kardamomsaat, Salbei und Muskatnuss) Auch eine Prise getrocknete rote Chili aus der Mühle kam noch dazu
Zubereitung:
1. Zucchini waschen, trocknen und grob raffeln. Das Gemüse mit der Butter in eine Pfanne geben und 10 Minuten bei niedriger Hitze garen. Dann in ein Sieb geben und mit einem Löffel gut ausdrücken.
2. Zucchini in einer Schüssel mit Ricotta, Parmesan, Eiern, Petersilie und Thymian zu einer homogenen Masse vermengen, nach Belieben mit Salz und Pfeffer würzen.
3. Eine Backform im Durchmesser 26 cm (Tortenring) mit Olivenöl ausstreichen und gleichmäßig mit Paniermehl bestreuen. (Darauf habe ich ohne Probleme verzichtet. Der Tortenring wurde von mir auf Backpapier gestellt und dann auf einem Backblech in den Ofen geschoben)
Den Zucchinikuchen im vorgeheizten Backofen bei 180 °C etwa 35 Minuten backen.
Valentinas Kochbuch gibt den Tip, Pinienkerne obenauf zu streuen. Das macht sich optisch sehr schön.
Beim nächsten mal werde ich wohl aus dem Kuchen mit einem Servierring Kreise ausstechen, da das sicher feiner aussieht, als in der Tortenform geschnitten. Gut vorstellen kann ich mir diesen Kuchen auch als kleines fingerfood zum Begrüßungschampagner, wenn Du Gäste erwartest.
Fasten - Tag XX ff - Lustgewinn
Zwanzig Tage Fasten liegen hinter mir! Am 20. Tag wusste ich, mit der Einladung für das nächste Wochenende im Rücken muss ich wieder anfangen in´s kulinarische Leben zurück zu kehren. Es ist mir nicht leicht gefallen. Dieser Fastenzustand hat etwas wahrhaft Besonderes und einige Menschen haben in den letzten 3 Wochen miterlebt, zu welchen Albernheiten ich fähig bin. Das waren die besonders schönen Momente. Abends im Bett zu liegen und nichts zu tun. Kein Lesen, kein Schlafen, kein Denken. Aber kichern ohne Unter- und Anlass. Eichhörnchenrezepte posten. Über frittierte Schmetterlingsflügel sinnieren.
Wie oft vergeht uns in der tönernen Schwere des Alltags das Lachen. Das habe ich mir zurückgeholt in den letzten Wochen und hoffe, das es lange bei mir bleibt.
Am 14. und 15. Tag hatte ich ein "Loch". Das waren die Tage, an denen ich am liebsten die Zähne in die Teller mit dem angerichten Essen geschlagen hätte und meinen Zeigefinger im Salzpott wiederfand. Heimlich, damit ich mich selbst nicht erwische, habe ich mir ein kleines Häufchen Maldon-Kristalle auf die Handfläche gestreut, bin ins Wohnzimmer geflitzt und habe diese auf der Couch lümmelnd ützchenweise heruntergeleckt. Dabei wie ein Mantra in meinem Kopf das "ich höre auf, ich höre auf, ich höre auf". Nach zwei harten Tagen war das zum Glück vorbei. Am 12. Tag habe ich das Joggen eingestellt. Nicht, dass es mir nicht mehr geglückt wäre- ganz im Gegenteil habe ich mich immer noch so unglaublich leicht gefühlt wie in den Tagen zuvor. Aber als hätte mir eine innere Stimme zugeflüstert, hatte ich den Gedanken, es könnte nicht mehr gut sein. Zu energieraubend. Aber jeden zweiten Tag Yoga, das ist geblieben. Teilweise ruhige und auch sehr kraftvolle und anstrengende Stunden habe ich morgens beim hereinscheinenden Morgensonnenlicht im Wohnzimmer auf der Matte verbracht. Das ideale Training, um während des Fastens dem Muskelabbau vorzubeugen. Fasten - jedenfalls über einen so langen Zeitraum - und sich nicht körperlich bewegen, kann nicht gut sein.
Es gab Tage - gerade gegen Ende - da habe ich mit dem Gedanken gespielt, erstmalig auf 4 Wochen zu kommen. Ich bin ganz ehrlich, die Verlockungen waren zu groß. Ich hatte bis zum Schluss keinerlei Hunger, aber diese Lust auf´s Essen, die ich fast körperlich gespürt habe, wurde immer größer.
Und darum am 21. Tag:
Für diesen Apfel habe ich geschlagene 2 Stunden gebraucht. Kein Wunder, ich war nach 1/8 schon überfressen. Abends dann noch einmal die gleiche Portion.
Und am 22. Tag die reinste Völlerei. Morgens ein Apfel und mittags das hier:
Ich weiß, ich bin maßlos!
Abends gab es noch einen Apfel. Himmel, welch ein Lustgewinn!
Am 23. Tag habe ich dann mittags schon etwas Wok-gerührte Sprossen mit Kokosmilch und ein Löffelchen Reis gegessen. Der helle Wahnsinn. Zugegeben- ich wollte auch zum Sonntag ein bisschen fit sein, um der Einladung von Gabi und Dirk Würtz zum Grillen von Wagyu-Rind aus Nebraska auf der Königsmühle nachzukommen. Also habe ich sozusagen unter Zwang gehandelt, Du verstehst?
Genießt euren Tag!
Hach, was so ein paar Fastentage alles bei dir angerichtet haben! Du backst!!! Das ist unbezahlbarer Lustgewinn, finde ich! Aber es ist auch schön dich wieder unter den Essenden zu haben ;-)!
AntwortenLöschenIch hab's immer gewußt, du kannst auch ohne Fleisch, kiloweise Butter und Saucen. Gratuliere zu deiner abgeschlossenen Fast! Du hast meine ganze Bewunderung, ich verneige mich!
AntwortenLöschenLiebe Tochter aller Arthurs,
AntwortenLöschenmich würde erstens interessieren, ob man auch eigene Rezepte vorschlagen kann, die du dann nachkochst? Denn natürlich würde mich ganz uneigennützig am meisten interessieren, was du denn aus meinen Rezepten machen würdest. Und zweitens ist doch die einzige wirkliche Herausforderung für dich etwas nachzubacken, denn auf diesem Gebiet hast du wenn ich das richtig sehe, noch relativ wenig gemacht.
Mit größten bayerischen Grüßen
Martin
@Simone:
AntwortenLöschen*grins
Aber nicht süß! Zählt das auch?
@TFaK:
Ja klar kann ich auch ohne! Schön, dass Du nie so wirklich an mir gezweifelt hast! ;)
Das Fasten bringt auch in den Wochen (oder Tagen *hust) danach noch eine Menge leichter Küche mit sich... Ich habe gestern eine Suppe ganz ohne Sahne gekocht, man stelle sich vor!
@Martin:
Ich liiiiebe Herausforderungen! :)
Und klar meinte ich auch eigene Rezepte! Immer her damit! Backen ist hier wirklich unterrepräsentiert, ich backe einfach nicht so gerne, wie ich koche. Und wir essen wenig süß.
Die Chance für eines Deiner Rezepte zum Nachbacken steigt proportional mit der Menge der verarbeiteten dunklen Schokolade und umgekehrt propoprtional zur Größe des Kuchens. :)
Wenn Du etwas für mich hast, schreibs mir einfach unter "im Vorlauf" in die Kommentare, ich freue mich!
Nochmal @Martin:
AntwortenLöschenIch wollte noch sagen, Backen-Rezepte habe ich eigentlich eine ganze Menge... *grinzz
So ähnlich mache ich den auch. Und die Menge ist auch bei mir ein Witz. Den packe ich ganz alleine (und bin kaum satt).
AntwortenLöschenEin Hammerblog - Reschpäckt!!!
AntwortenLöschenAber, trotz großer Bewunderung:
Auch ich zaubere beim Kochen oder koche Unbekanntes nach. Das ist ja gerade das Tolle bei der Küchenarbeit, man kann sich bereichern und seinen Ideen freien Lauf lassen. Eine Bedingung: Es muss auch schmecken.
Doris Hessler gab mir einen Tipp:
Ihre Blumenkohlsuppe mit Hummer hatte Milch als Grundlage. Habe ich nachgekocht; sehr lecker!
Liebste Arthürchen,
AntwortenLöschenjetzt habe ich mir aber selbst ein Bein gestellt. Aus ist's mit dem schönen Leben. Eigentlich dachte ich, ein Rezept für dich, das mach ich doch mit links, nämlich mit Hilfe eines Links auf eines meiner alten, vielleicht auch schon ein wenig abgehangenen Rezepte. Aber nein, Madam von Tochter wünschen Schokolade. Und was muss ich feststellen kein Schokoladerezept in meinem Blogarchiv. Ja Pech für mich, jetzt muss ich mir ein besonderes Schokoladerezept für dich und alle Töchter dieser Welt einfallen lassen
Es grüßt trotzdem der grübelnde
Martin
By the way:
AntwortenLöschenDatt Buch is´ da! Nochmals vielen Dank!
Heute war fast Festtag! Erst Messe; (Slow Food) an der Rampe und dann heimgekommen und ein Päckchen da liegen.
AntwortenLöschenDas Reisefleischwölfchen wartete auch schon im feinen Zwirn und ich dachte noch: „was bin ich für ein Idiot; W I D M U N G hättest Du Dir noch erbetteln sollen. Was soll ich sagen? Mein Reisefleischwölfchen ist überglücklich und wird sicherlich eine wilde Wiedersehensparty mit den vermissten Teilen feiern und ich bin es auch. Gedankenübertragung und sooo schöne Zeilen, von Astrid, höchstpersönlich.
Hach! Schmatzer dicker nach Ingelheim!
@Claus:
AntwortenLöschenKatharina gab mir den Tip, das direkt an Herrn Bernasconi weiterzuleiten. Damit wenigstens bei der Neuauflage alle satt werden! :)
@Lautleise:
Ich gebe Dir uneingeschränkt recht, bei dem was Du schreibst. Nur mit Frau Hesslers (Gott hab sie selig) Milchtip gehe ich nicht konform.
@Martin:
Das haben andere schon vor langer Zeit festgestellt: Es ist nur auf den ersten Blick einfach mit mir!
:))
Also jetzt mal her mit den Rezepten für kleine Schokotörtchen!
@Claus:
Prima!
@Gottfried:
Jetzt stell Dir mal vor- die Teile vom Wölfchen hatten sich hier so gut assimiliert - Herr de Maizière hätte seine helle Freude an ihnen gehabt. Fast hätten sie schon ihre Identität verloren, so dass sie kaum noch auffielen und fast in Vergessenheit geraten ist, dass sie nur Gäste auf Zeit waren und ihre Aufenthaltserlaubnis schon lange abgelaufen.
So mussten sie denn in das sichere Drittland zurück. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute!
Liebe Astrid:
AntwortenLöschenDie Hochzeit vom Blumenkohl in Milch und dem separaten Hummer findet erst kurz vor dem Servieren statt. Natürlich bissfest und wunderbar gewürzt...
@lautleise:
AntwortenLöschenkannst Du mir mal das Rezept geben, bitte? Mich hat halt bloß die Milch als Grundlage irritiert, aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen!
Also, meine Muffins von der Küchenparty findest Du hier: http://www.huettenhilfe.de/rezept-muffins-mit-schokosplittern_5807.html
AntwortenLöschenAber ob die schokoladig genug sind?
Ansonsten könnte ich Dich noch zu Christina weiterschicken:
http://new-kitch-on-the-blog.blogspot.com/2010/04/noch-eins-drauf-double-chocolate.html
Den frischen Blumenkohl in ziemlich warmer Milch mit wenig Gemüsebrühe bissfest ziehen lassen, sofort runter vom Herd, wenig Muskat.
AntwortenLöschenDen Hummer wie gewohnt frisch in Salzwasser mit wenig Dill ziehen lassen. Den Blumenkohl zur Hälfte aufschäumen und die restlichen Teile zerpflücken. Dann den Hummer in mundgerechten Stücken hinzufügen. Pro Person 1/2 Hummer.
Nicht süß zählt auch ;-)!
AntwortenLöschenGefällt mir sehr gut was + wie du das machst! Bravo!
AntwortenLöschenDie tolle Idee mit dem Fingerfood ... könnte von mir stammen ... habe ich umgesetzt mit Hilfe von Mini-Gugelhupfformen. Habe zu der Masse noch etwas geröstete Pinienkerne gegeben, ein Wow-Feedback beim Fest!
AntwortenLöschenSuper, das freut mich sehr! Danke für Dein Feedback – und den ersten neuen Kommentar zu diesem Artikel seit sechs Jahren! :)))
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