Vom Schengener Abkommen bis zum Einreiseverbot nach Österreich. Oder auch: Was die ungebührliche Verwendung von Käsekrainern im Wiener Kartoffelgulasch anrichten kann ...
Die Schengener Abkommen stehen für eine inzwischen weitverzweigte Rechtsentwicklung, deren Kernbereich die Abschaffung der stationären Grenzkontrollen an den Binnengrenzen der sogenannten Schengenstaaten darstellt. Die ursprünglichen Schengener Abkommen wurden und werden inzwischen fast vollständig durch verschiedene andere Rechtsakte ersetzt oder überlagert. Die Rudimente dieser Abkommen und das darauf aufbauende Recht bildet den sogenannten Schengener Besitzstand, der häufig auch als Schengen-Acquis bezeichnet wird. Der „Schengener Besitzstand“ bildet einen wesentlichen Pfeiler des „Raumes der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ der Europäischen Union. (wikipedia)
Das erste Schengener Abkommen war das „Übereinkommen vom 14. Juni 1985 zwischen den Regierungen der Staaten der Benelux-Wirtschaftsunion, der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik betreffend den schrittweisen Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen“, auch bekannt als „Schengen I“. In diesem Schengener Übereinkommen vereinbarten fünf europäische Staaten, perspektivisch auf Kontrollen des Personenverkehrs an ihren gemeinsamen Grenzen zu verzichten. Das Abkommen sollte die Schaffung eines europäischen Binnenmarktes vorantreiben und ist nach dem Ort Schengen im Großherzogtum Luxemburg benannt, wo es unterzeichnet wurde.
Zur praktischen Umsetzung der politischen Vereinbarungen wurde am 19. Juni 1990 ebenfalls in Schengen das „Übereinkommen zur Durchführung des Übereinkommens von Schengen vom 14. Juni 1985 …“ oder „Schengen II“ unterzeichnet. Nach mehreren Verzögerungen, unter anderem auch verursacht durch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland wurde dieses kurz Schengener Durchführungsübereinkommen (SDÜ) genannte Abkommen erst am 26. März 1995 tatsächlich in Kraft gesetzt." Quelle: Wikipedia
Du siehst, nach allem politischen Vorgeplänkel geht es Richtung Österreich, auch wenn es auf dem Bild geradewegs wieder hinausführt. Erst einmal musst Du hin. Du kannst Dich vorbereitend als Kind von Deinen Eltern nach Hippach für 4 Wochen in den Urlaub verschleppen lassen. Dann landest Du mit ca. 12 Jahren am zugegebenermaßen schönen Arsch der Welt und gehst das erste mal in Deinem Leben ins Kino. Dort läuft Heidi, was sonst. Du isst Wiener Schnitzel, die echten und lässt Dich für Dein Leben prägen. Das laute Schnitzelgekloppe aus der Küche macht Deinen kleinen Geschwistern Angst und ganz große Schwester erklärst Du Ihnen, dass dort frechen kleinen Geschwisterkindern der Boppes verhauen wird, wenn sie nicht spuren. Anschließend genießt Du gefühlte 5 Minuten Respekt – bis Deine Mutter sich bemüssigt fühlt, korrigierend einzugreifen.
Nach Österreich reist Du bis ins Erwachsenenalter nie mehr wieder, aber das Internet macht die Welt zu einem Dorf und so lernst Du Österreicherinnen kennen, die Dir den Wortschatz ihres Landes näher bringen. Bei Ihnen gehst Du in die virtuelle Sprachschule und lernst Wörter wie
Nach Österreich reist Du bis ins Erwachsenenalter nie mehr wieder, aber das Internet macht die Welt zu einem Dorf und so lernst Du Österreicherinnen kennen, die Dir den Wortschatz ihres Landes näher bringen. Bei Ihnen gehst Du in die virtuelle Sprachschule und lernst Wörter wie
- Karfiol
- Kren
- Fotzhobel
- Pofesen
- Kramuri
die Du in Teilen nicht in Anwesenheit anderer (deutscher) Menschen in den Mund nimmst.
Irgendwann willst Du Dich für die vielen Lehrstunden angemessen bedanken, zumal Dir auch noch ein Gericht gewidmet wird und Du leistest Deinen eigenen Beitrag zur Deutsch-Österreichischen-Freundschaft, der zwar etwas (*hust) aus dem Ruder läuft, aber von ganzem Herzen kommt. Auch wenn Eline vom Küchentanz behauptet, Du hättest damit den Wiener Zentralfriedhof zum Beben gebracht, weil die altehrwürdigen Küchenchefs in ihren Gräbern rotierten. So´n bisschen Bewegung kann ja nie schaden.
Du hängst die österreichische Küche für Monate an den sprichwörtlichen Nagel, zumal Du mittlerweile einen österreichischen Koch zu Deinem Freundeskreis zählst, der ist auch noch Ritter und "von" und bringt Dir das Hühnerentbeinen unter Alkoholeinfluss bei.
Irgendwann schmeißt Du 'ne irre Party und lädst Dir als Versuch eine Österreicherin nachhause ein. Die Sache geht gut, eine neue Freundschaft entsteht und ein Gastgeschenk bekommst Du auch: Käsekrainer.
Käsekrainer sind leicht geräucherte Brühwürste mit grobem Brät aus Schweinefleisch und einem Anteil von 10 bis 20 % Käse (z. B. Emmentaler) in kleinen Würfeln. Sie wurden in Österreich zu Beginn der 1980er Jahre erfunden und gehören dort zum Standardangebot der Würstelstände. Sie sind eine Variante der Krainer Wurst. Quelle: WikipediaDie landen erst einmal im TK, und harren ihrer weiteren Verwendung. Irgendwann rufst Du einen Wettbewerb ins Leben und schickst Löffel auf die Reise. Als Preis lobst Du Kochbücher aus, eines davon über die Kartoffel an und für sich.
Kartoffel. Die andere kulinarische Biliothek*. 100 Rezepte. Erschienen 2011 im Lieblingsverlag, 288 Seiten, € 45,00 |
Das will zwar unbedingt Claus von Nur das gute Zeugs gewinnen, aber vorher musst Du es natürlich auf Herz und Nieren Kartoffel prüfen. Du willst nicht einkaufen, sondern Dich aus Deinen Vorräten bedienen, was bei einem Rezept, dessen Hauptbestandteil die Kartoffel ist, nicht allzu schwer sein sollte. So blätterst Du herum und Dein Herz fällt auf ein "Wiener Kartoffelgulasch" Das verlangt 350 g geräucherte Wurst, die hast Du nun gerade nicht – aber Du erinnerst Dich der Käsekrainer im Kälteschlaf und denkst Dir nichts Böses.
Wiener Kartoffelgulasch für 4 Personen
- 1 kg vorwiegend festkochende Kartoffeln
- 1 große Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 4 EL Sonnenblumenöl oder Butterschmalz
- 1 EL getrockneter Majoran
- 1 TL ganze Kümmelsamen
- 1 EL Tomatenmark
- 5 EL edelsüßes Paprikapulver
- 1 L Rinderfond
- 350 g geräucherte Wurst
- Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitungszeit: ca. 1 Stunde
- Die Kartoffeln schälen und in große Würfel schneiden oder vierteln
- Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen und in kleine Würfel schneiden
- Das Sonnenblumenöl bzw. Butterschmalz in einem großen Topf erhitzen. Die Zwiebeln und den Knoblauch darin 2 - 3 Minuten anschwitzen. Dann den Majoran sowie die Kümmelsamen hinzufügen und kurz mitschwitzen
- Den Topf vom Herd nehmen. Das Tomatenmark und das Paprikapulver hinzugeben, dann alles gut vermengen
- Den Topf wieder auf den Herd stellen, mit dem Rinderfond auffüllen, dann die Kartoffeln hinzufügen und das Gulasch bei mittlerer Hitze etwa 25 - 30 Minuten köcheln lassen. Das Gulasch ist fertig, wenn die Kartoffeln weich sind und die Sauce von sämiger Konsistenz ist
- Die Wurst in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden, in das Gulasch geben und 5 - 8 Minuten darin ziehen lassen. Das Gulasch mit Salz und Pfeffer abschmecken
Du bist im 7. Kartoffelhimmel, der Käse aus den Krainern läuft langsam, sämig duftend in Dein Gulasch, bindet die Sauce und lässt Dich vor Wonne die Augen schließen. Du nimmst ein Bild und postest es auf Deiner Blog-Fan-Seite bei Facebook. Das bringt ein böses Erwachen mit sich, denn zwar freut sich die Österreicherin, die Dir die Krainer zum Geschenk machte, aber eine andere, ihres Zeichens kulinarische Journalistin, streng mit sich selbst und anderen, verlangt die Aufhebung der Schengener Abkommen, sämtlicher Einreiseerleichterungen von Menschen aus Deutschland nach Österreich, im ganz speziellen DIR und Ausreisegenehmigungen von Würsten nach Rheinhessen. Du sollst Deinen Pass am besten gleich ganz irgendwo abgeben, damit Du überhaupt in kein Land der Welt mehr selbst reisen kannst, um am Ende mit irgendwelchen länderspezifischen Spezialitäten nach Hause zu reisen, die Du dann verwurstest, bzw. verhunzt. Angeschlossen wird ein Besuchsverbot von Österreichern bei Dir zuhause, denn bitte: Krainer grillt man. Die isst man am Würstelstand. Mit denen kann man sicher eine ganze Menge tolles Zeugs machen. Aber nie, wirklich niemals, zu keiner Zeit gehören sie in das altehrwürdige Wiener Kartoffelgulasch. HÖRST DU?
Genießt euren Tag!
Oh mann, was hast du da nur wieder angerichtet?
AntwortenLöschenhahaha........"Food-Porn"
AntwortenLöschenMartin "BerlinKitchen"
Also ich finde Käsekrainer sowieso überbewertet ob gebraten, gegrillt, gekocht, geröstet oder wie auch immer. Für mich das Kartoffelgulasch bitte einmal ohne.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und dass Dir Dein Pass noch lange erhalten bleibt. :D
in dein KARTOFFELgulasch (dein lieblingsverlag sitzt halt auf der falschen seite der grenze...) kannst du von mir aus auch MANNERSCHNITTEN (tante google wird rauchen!) geben, denn KARTOFFELgulasch gibt's hier sowieso keins, bloß ERDÄPFELgulasch ;-) aber selbstverständlich bleibe ich dabei. käsekrainer im erdäpfelgulasch? überhaupt: käse im erdäpfelgulasch? um himmels willen! nie im leben! aber es ist ja kein erdäpfelgulasch. das lernst du dann, wenn du hier in wien gegrillte käsekrainer am würschtlstand (z. b. am hohen markt, man bestelle: a eitrige mid an bugl und an krokodü - bin neugierig, ob tante google so gebildet ist) und anschließend ein erdäpfelgulasch im wirtshaus des vertrauens gegessen hast. ins erdäpfelgulasch gehören dürre, aber die sind halt nicht so leicht zu bekommen. bio schon gar nicht - und drum gibt's bei mir auch so gut wie nie ein erdäfelgulasch.
AntwortenLöschenps: der fotzhobel ist nicht von mir. den musst du noch aus dem tiroler kindheitstrauma herübergerettet haben.
pps: würdest du einmal das tun, was im rezept steht, wäre das ein recht anständiges. die "kartoffel" kann man ja schwärzen. oder der lieblingsverlag bietet einen satz pickerl (tante google weiß das bestimmt) mit "erdäpfel" in den richtigen größen zum drüberpicken an. bloß kann man das buch dann wahrscheinlich nimmer zuklappen.
Liebe Heike, ein Gulasch, wieso fragst Du?
AntwortenLöschen:)))
Lieber Martin, Du bist immer so sexistisch! ;)
OK, für die liebe Annie bitte einmal ohne!
Liebste Katha,
ich kann keinen langen Kommentar schreiben, weil ich jetzt echt ne Menge zu tun habe. Googeln, googeln und nochmals googlen...
Aber eines in aller Kürze:
Der Fotzhobel ist von der Ente. Natürlich! ;)
Katha, im übrigen muss man dem Lieblingsverlag noch zugute halten, dass er das "Wiener" in Anführungszeichen gesetzt hat. :))
AntwortenLöschenDas ist doch wieder Guerilla-SEO hier, oder?
AntwortenLöschenja klar, lieber Utecht. Ich pusche jetzt mal Österreich bei Google!
AntwortenLöschenSo einfach ist das alles nicht, katha hat recht: Käsekrainer, eine Fast Food-Verhunzung (das wäre wieder ein schönes Wort für dich) der alterwürdigen Krainer, die man natürlich nicht grillt sondern kocht, gehört keinesfalls in ein Erdäpfelgulasch (sondern in den symbolischen gastronomischen Mistkübel).
AntwortenLöschenDie Bezeichnung "Eitrige mid an Bugl" ist eine lediglich im leicht morbid angehauchten Wien übliche Ausdrucksweise, die man in Restösterreich nicht verwendet. Die Wiener wiederum glauben nicht, dass ein Österreich ausserhalb Wiens existiert, daher halten sie diesen grauslichen Ausdruck für eine Käsekrainer für einen überall üblichen Austriazismus.
In ein Erdäpfelgulasch gehört eine Braunschweiger rein oder gar keine Wurscht.Die Braunschweiger heisst auch Dürre, damit bin ich wieder eins mit katha.
Kann sein, dass ich jetzt total abschweife, aber ich finde Schengen toll. Ich gehöre nämlich zu den Menschen, die schon lange vom Schengener Abkommen profitieren, weil sie viel an der Grenze nach Frankreich, Belgien und Luxemburg gependelt sind.
AntwortenLöschenUnd der Ort selber ist immerhin einen Ausflug wert. Einfach mal gemütlich die Mosel hinaufgondeln, durch Luxemburg, bis zur französischen Grenze. Wenn Du mit dem Auto unterwegs bist, dann nimm lieber einen Chauffeur mit, denn es gibt viel Cremant und tollen Wein. Oder Du steigst kurz hinter Trier auf die MS Marie-Astrid und dann schaukelst Du sanft bis nach Schengen und wieder zurück.
dein lieblingsverlag vielleicht, aber du nicht!
AntwortenLöscheneline, du glaubst nicht im ernst, dass ich als exiloberösterreicherin in wien jemals bei einer bestellung das wort "eitrige" über die lippen bringen würde, oder? das dient doch bloß der erweiterung von astrids wortschatz, die im übrigen vom "wiener" (jetzt mit anführungszeichen vom lieblingsverlag) ...gulasch schreibt. was ich aber liebe, ist das krokodü. ein schöneres wort dafür (nein, hier gibt es keine auflösung!) kann ich mir nicht vorstellen.
was die krainer betrifft: krainer kochen, käsekrainer grillen. und nein, nicht für den mistkübel. gute käsekrainer sind was gutes. aber nur im stehen. im sommer. vom griller.
ansonsten sind wir uns wie meist eh einig. richtig ist: das ist alles nicht so einfach.
und übrigens heißt es fotznhobel und nicht fotzhobel, möchte die österreichische küchenschabe noch richtig stellen.
AntwortenLöschenund noch zwei schöne wörter für deine sammlung, astrid: bschoadbinkerl und feichtabunkl, damit du noch mehr googeln kannst ;-)
Krokodü, kenne ich als Wienerin aber auch nicht.
AntwortenLöschenNoch dazu muss man sagen, dass der Wiener Würstelstand sowieso ausstirbt, weil da nur mehr Döner verkauft werden. Und dort wo es keinen Döner gibt, stehen die Dönerverkäufer im Würstelstand und die beherrschen das Wienerische nicht mehr.
@Küchenschabe: Den Fotzhobel kenn ich nur so, wobei eine Fotzn, eine Watschn, eine Ohrfreige ist. Ziag net so an Fotz - damit ist der Mund gemeint, deshalb kann es in Ostösterreich nicht Fotz'n'hobel heißen.
@Eline, wir wissen schon, dass Österreich größer ist, als Wien. ;-) Der Wiener Dialekt geht auch nur über Schengen, weil der Deutsche meint, einmal "Der Watzmann" gehört, kann man schon Wienerisch.
Und ins Gulasch gehört a Dürre und keine Krainer.
@katha: Zu die Erdäpfl sagen wir aber auch Bramburi.
Bin ich eigentlich die einzige Wienerin, die hier kommentiert, oder gibt es noch wen?
(Jössas schon wieder blogspot - bin neugierig, ob ich den Kommentar posten kann)
Dein Lieblingsverlag hätte besser Kartoffelgulasch Wiener Art schreiben sollen, das wäre mit noch mehr Interpretationsspielraum verbunden. In ein Erdäpfelgulasch kommen nur und ausschliesslich Schüblinge und sonst gar nix Fleischiges. Ob die allerdings mit der von Eline erwähnten Braunschweiger verwandt sind? - keine Ahnung.
AntwortenLöschen@katha entschuldigung bitte, das heißt grogodü.
AntwortenLöschenLiebe Eline, wie jedes Kind in Deutschland weiß: Braunschweig gibt es nicht. Es ist daher völlig unmöglich, von dort eine Wurst zu bekommen, um sie in ein wie auch immer geartetes Gulasch zu geben!
AntwortenLöschenLiebe Nata, danke für den Tip des Tages! Ein Schiff mit meinem Namen! Und da wollte ich immer wie Agatha Christie auf der SS Sudan von Assuan nach Luxor reisen. pfff...
Arrrrggghhhh! Liebe Küchenschabe! Du machst mich fertig! Ich bin mit den anderen ja noch nicht durch!
Liebe Ente, die Dürre, ist das eine Braunschweiger, die es nicht gibt? Ich bin verwirrt. Aber das habt ihr ja alle so gewollt!
Tadellos hat es doch heute geklappt bei Blogspot! :)
Liebe Birgit, jetzt noch die Schüblinge! Wo soll das hinführen? Und sie KÖNNEN nicht verwandt sein mit der Braunschweiger, weil: siehe oben.
Liebe queenofsoup, "grogodü"? Das klingt in meinen Ohren wie eine Figur aus einer Puppenshow. Die österreichischen Fraggles vielleicht, da könnte ich mir ein Grogodü vorstellen, so eine Kreuzung aus Krokodil und Handtasche.
@ Astrid
AntwortenLöschenBraunschweig gibts auch nicht? Ich dachte, es gibt nur Bielefeld nicht? Jetzt bin ich verwirrt ...
*schäm
AntwortenLöschenNatürlich hast Du Recht! Es gibt Braunschweig und die Wurst dann wohl auch. Bielefeld gibt es nicht!
Aber Amerika auch nicht!
http://suzanne-andres.de/media_06.swf
die geschichte ist toll und erscheint mir überdies nur logisch ;-) - eigentlich hab ich das auch immer schon gewusst. ich hab sie gerade gegoogelt und meinem mitkoch vorgelesen und wir hatten ziemlichen spaß damit.
AntwortenLöschenAber der Vorleselink funktioniert? Ich biete doch gerne den vollen Service! :)
AntwortenLöschenSchreib doch mal was zum Wiener Schnitzel mit Kapern und Sardellen und Zitronenachtel, mach mir die Freude ;o).
AntwortenLöschenDanke
Liebste Susa: Hahahaha! Ja!
AntwortenLöschen@ astrid
AntwortenLöschender vorleselink funktioniert, geht aber nur bis zu den hofnarren. und da war ich dann schon so neugierig, dass ich mir den rest gegoogelt und meinem liebsten vorgelesen habe - so richtig romantisch, wie mir meine mutter früher märchen vorgelesen hat - und zum schluss haben wir herzhaft gelacht :-))
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenso jetzt muss ich auch meinen Senft dazugeben.
AntwortenLöschenA.) im Erdäpfelgulasch gehören gescheite Knacker rein - am besten Speckknacker.
B.) Erdäpfel sind beispielsweiseim Waldviertel Erpfl, in Vorarlberg Krumpera - und es gibt noch mehr Ausdrücke
C.) Gulasch gehört mit Schmalz gemacht! und Lorbeeren gebühren dem Gulasch auch.
D.) meine Wörter wären: Knöpfli, Lewaschedl, Weitling, Mostschober und Henipappi
Es ist genau so kurzweilig die Kommentare hier zu lesen wie die eigentliche Geschichte. Mitreden kann ich nicht, wir haben aber enge Familienfreunde bei Wien und ich muss sie bei der nächsten Gelegenheit einfach fragen, was denn in ihr Kartoffelgulasch hineinkommt, und dann bin ich auf deren Gesichter gespannt, wenn ich Käsekrainer vorschlage! Obwohl, vielleicht besser nicht, wenn ich da jemals wieder zu Gast sein möchte. Und was ich jetzt schon weiß: Das Wort Krokodü wird Einzug in meinen Wortschatz halten. Nie, nie wieder werde ich eine Essiggurke anders betiteln.
AntwortenLöschenSehr ich genauso: Gegrillte Käsekrainer sind das hinterletzte, ein "neuerlicher Tiefpunkt" (G. Netzer) der Gastronomie, ein Schlag ins Gesicht des Dingens. Deshalb ess ich maximal einen pro Tag (vielleicht zwei), wenn ich in Wien bin. Nicht mehr. Keiensfalls.
AntwortenLöschenIch werde allen Mut zusammennehmen und den Hr. Fuchs fragen, ob wir Käse in eine der Würste bei ihm machen dürfen. Und dann koche ich Kartoffelgulasch, mit Würsten, aus denen Käse läuft und die Sauce bindet (seit ich das gelesen habe steht hier Mundwasser Oberkante Unterlippe...) Und um die lieben österreichischen Damen nicht zu verprellen, geb ich ihm auch nen Namen. Ideen?
AntwortenLöschenLiebe Petra, wenn die Kommentare so ernst-lustig sind, wie zu diesem Post, DANN macht das Bloggen erst richtig Spaß! :)
AntwortenLöschenIst schön, wenn das Leben in der Hütte tobt! :)
Aber was bitte soll die dezente Anspielung auf die Länger meiner Artikel? Ich habe russische Vorfahren (vermutlich), daher dieses ausschweifende Schreiben. ;)
Liebe Weltbeobachterin, Schmalz? Aber gerne! Schrieb ich nicht oben etwas von Butterschmalz? Ist mir auch lieber als das dröge Sonnenblumenöl. :)
Was sind Speckknacker? Oder muss ich wieder googeln? ;) Die Tante raucht wirklich! Ich kann´s mir ja vorstellen, aber ich liege so oft falsch, wenn es über meine vermuteten Übersetzungen vom österreichischen ins deutsche geht.
Liebe Christina, ich finde ja auch, dass die Österreicher uns um Längen voraus sind, was schöne Wörter angeht. NATÜRLICH ist "Essiggurke" geradezu plump gegen Krokodü!
Lieber Chris, :)))))))))
Danke!
Lieber Alex, au ja! Der Wurstkurs! Licht am Ende meines Wursttunnels! Wir machen uns die Würste ja demnächst selbst, wie konnte ich das nur vergessen! Zumal Karl-Josef ja auch eine eigene Käserei hat. DAS wird ein Spaß! Und es freut mich sehr, dass wenigstens DU mich verstehst. Im Ernst, wenn man einer Österreicherin Kartoffeln vorsetzen würde, die in einem wunderbaren Rinderfond gesotten sind, mit herrlich schmelzendem Käse dazu, sie würden es sicher mögen. Es muss nur anders heißen! :)
Zu den Würsten kann ich nix beitragen, bin ja auch nur Rheinländerin und da gibts, wenn ich mich richtig erinnere, hauptsächlich Blootworsch und Flöns als regionale Spezialitäten, gerüht oder geschüttelt - ach nein, gebraten, geräuchert oder gekocht und natürlich auch oft mit Himmel un Äd...ist also hier vollkommen off topic.
AntwortenLöschenUnd bei Schengen fällt mir ein: gibt's für die eigentlich auch so eine schöne Vorschrift für Krümmung, Länge, Durchmesser und Säregrad, wie für ihre großen Salatschwestern?
Aber die Krokodü werden auch in meinen Wortschatz Einzüg finden. Ich seh sie schon vor mir demnächst, vielleicht noch garniert mit 2 Kapern und einem kleinen Streifen Piment an den richtigen Stellen, damit auch meine französischen Gäste gleich verstehen, warum die in Zukunft so heißen sollen:-).
Liebe Astrid!
AntwortenLöschenHaha! Dein kulinarischer faux pas mit den Würstchen ist mindestens genauso schlimm wie mein Krautfleckerl-Rezept, das auch jedem Österreicher die Haare zu Berge stehen lässt.
Siehe:
http://blog.nordbayern.de/netz/2010/krautfleckerl-mit-schafskaese/
Hmmmmm lecker...Österreich... und auf jeden Fall dazu noch die "alte Marille" und den genialen Haselnussbrand vom Prinz dazu reichen :-) :-) :-).
AntwortenLöschenhttp://www.prinz.cc
Liebe Grüßle aus dem Schwabenland
Tanja
Grumbeerengulasch mit Knacker drin. Jööö. :)))
AntwortenLöschen*auch mal mit regionalen Begriffen um mich werf*
In meiner Kindheits-Österreich-Erinnerung gibt es nur Germknödel, Kaiserschmarrn und Käsespätzle. Weil wir vor allem im Winter dort waren.
Wieder was dazu gelernt.
AntwortenLöschenzu kathas anmerkungen habe ich als gebürtige wienerin eigentlich nichts anzumerken, ganz grundsätzlich muss aber festgehalten werden, dass keinerlei wie auch immer geartetes gulasch oder auch gulyas oder auch pörkölt mit öl gemacht werden darf. das ist kwasi unsittlich.
AntwortenLöschenalle diese speisen werden, wenn es ordentlich in der küche zugeht, mit dem fett des tieres bereitet, von dem auch das fleisch stammt: ergo: rindsgulasch mit rindsnierenfett, kalbspörkölt mit kalbsnierenfett, schweinsgulasch mit schweineschmals oder - in besonderen ausnahmefällen - ausgelassenem filz.
ausnahmen dieser unumstösslichen regel gelten nur für - eventuell - hühnerpörkölt und natürlich champignongulasch. da darf mit butter gekocht werden.
eitrige werden gegrillt und mit an bugl, an grogodü und an schoafn gegessen. im stehen. das kann man gar nicht oft genug wiederholen.
die braunschweiger ist ein mysterium, das mich schon seit jahren verfolgt: gastgeberin.blogger.de/stories/1441126/ - ich werde es wohl nie erfahren.
und in ein erdäpfelgulasch gehört keine braunschweiger oder dürre oder was auch immer, sondern entweder eine in mässig dünne radln geschnittene frankfurter, oder eine ebenso vorbereitete debreziner, je nach menge des gulasch gerne auch deren mehrere.
das ist eine Knacker mit Speckwürstchen drinnen.
AntwortenLöschenund keine Angst, selbst als Österreicherin lernt man immer wieder neue Ausdrücke.
In Wien sagt man zur Maurerforelle Beamtenforelle beispielsweise.
Kelef, woher kommt eigentlich die Tradition des "im stehen Essens"? Und warum kommt in ein Wiener Erdäpfelgulasch eine Frankfurter?
AntwortenLöschendas "im stehen essen" kommt daher, dass traditionellerweise manche sorten wurst nur am würstelstand gegessen werden, weil sie dort besser schmecken, weil sie alle gemeinsam im topf schwimmen und/oder auf dem rost rösten, in grosser zahl.
AntwortenLöschenein anständiger würstelmann kocht, bevor er die erste wurst in den topf wirft, zumindest eine grosse opferwurst: das ist eine geräucherte, gut gewürzte wurst aus dem normalen angebot, die zerstückelt und zerteilt erst einmal dem würstelwasser geschmack geben muss, damit die anderen würstel dann nicht zu schnell auslaugen. manche würstelstände schwören zudem auf die zugabe von einem stückerl geselchten oder ein paar gewürzen. die wurst muss im wasser langsam herumdümpeln, also ziehen und nicht kochen.
auch der beliebte leberkäs vom würstelstand ist so eine sache: der schmeckt ausschliesslich dann, wenn er richtig warmgehalten wurde und unmittelbar nach dem abschneiden vom grossen "ziegel" gegessen wird. ansonsten verliert er saft und geschmack und trocknet aufgrund seiner konsistenz schnell aus. pappt man ihn in eine semmel, muss diese ebenfalls sofort gegessen werden, ansonsten ist die semmel gatschig und der leberkäs ausgelaugt. der leberkäs wird also am würstelstand auf einem pappteller in würfel geschnitten und dann mit einem zahnstocher stückerlweise in den mund gestopft.
der würstelstand wiederum ist als schnellimbissverkaufsstand für alle zu verstehen: arbeiter und anzugträger inclusive. sitzplätze würden die verweildauer ungebührlich verlängern, mit einem dunklen anzug will man sich nicht dorthin setzen wo vorher ein maler oder maurer gesessen ist, und würstelstände haben ja auch bis weit in die früh hinein geöffnet, die möglichen desaster kann sich jeder selber ausmalen. also wird im stehen gegessen und getrunken.
dazu kommt, dass von der wurst ja eigentlich abgebissen wird: fette wurst mit senf geht selten lange gut ohne patzerei: also isst man im stehen. auch leberkäs wird meist noch in senft getunkt.
und frankfurter kommen in das erdäpfelgulasch, weil die wurst nur den letzten "kick" geben und geschmacklich nicht dominieren darf. frankfurter lassen sich schön in hübsche radln schneiden, das macht optisch mehr her als würfel oder ungleiche stücke.
und das, was woanders wiener heisst, heisst in wien schon immer frankfurter, und gilt als nationale spezialität, wenn nicht gar als nationales heiligtum. "würstel essen" ist in wien oft ein synonym für "frankfurter essen". deshalb muss eben eine frankfurter in das erdäpfelgulasch.
erdäpfelgulasch war und ist oft ein resteessen: mehr gulaschsaft kochen, und dann ein paar erdäpfel hineinschneiden und mitziehen lassen, das macht den saft sämig, füllt den magen und damit dann doch ein wenig fleisch drinnen ist: frankfurter, je dünner die radln desto weniger braucht man. debreziner sind auch gestattet, aber nicht wirklich recht am platz im erdäpfelgulasch.
ist die frankfurter noch ganz und tritt sie paarweise im gulaschsaft liegend auf (wird auf einem ovalen teller serviert), ohne erdäpfel, dann haben sie wieder ein wiener leibgericht: würstel mit saft. auch das sind ausschliesslich frankfurter mit rindgulaschsaft. dazu gehört eine semmel oder ein salzstängerl.
fotzhobel. eindeutig.
AntwortenLöschen