Irgendwann vor vielen Monaten, ich glaube es lag mal wieder an irgendwelchen Kalbsbäckchen, habe ich mich im Blog "Nachrichten aus der Scheinwelt" von Robert Weber festgelesen. Und so entspann sich alsbald zwischen uns ein kleiner feiner Austausch, der sich nicht nur über unsere Blogs, sondern auch per privater Mails entwickelte. Besonders gefesselt war ich in den vergangen Monaten von einem seiner neuen Projekte, das er gemeinsam mit Falko Hennig entwickelt hat.
"Ohne Dich ist alles Staub" Vergessene Liebesbriefe aus hundert Jahren
"Zwei Jahre lang wühlten sich Falko Hennig und Robert Weber durch Zettelbotschaften, Briefe und Tagebücher, die sie entweder auf der Straße, dem Flohmarkt oder in Archiven gefunden haben. Dabei ergründeten sie die Gefühlwelten unbekannter Menschen und collagierten deren intime Aufzeichnungen zu einem „Echolot der Liebe", das sich, beginnend vor dem I. Weltkrieg und endend in der Gegenwart, über hundert Jahre erstreckt.
Ein Buch, das Säufer, Romantiker und vor Liebeskummer halb Wahnsinnige versammelt, die große, erste und die letzte Liebe, Paare, die seit einem halben Jahrhundert zusammen sind und solche, die sich nach einem halben Jahrhundert getrennt haben; polygame Frauen und untreue Männer, verzweifelte, glückliche und sehnsuchtsvolle Menschen, Menschen, die eines über die Zeit und den Tod hinweg verbindet: Die Liebe."
(Verlagspressetext)
Erschienen Februar 2012 im Rohwolt Verlag (Kindler)*
Als das Buch erschien, habe ich es mir sofort bestellt und von den beiden signieren lassen, klar. Aber ich kam bisher noch nicht dazu, es vollständig zu lesen. Insofern kann ich hier keine Rezension abliefern, aber das ist vielleicht auch nicht nötig, um meiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen für das bisher Gelesene. Allein die Kapiteleinteilung in Jahrzehnte, die mit dem "Backfischaquarium 1910 - 1919" beginnt und weiterführt über
- Ich möchte mich müde schreien an Deinem Namen (1920 - 1929)
in dem Ursula schreibt: "Liebe ist eine Sprache unserer Unsterblichkeitssehnsucht..."
- Die ganzen Weiber sind heiratswütig (1930 - 1939)
- Du liebes Ungetüm (1940 - 1949)
- Das Leben ist die sonderbarste Braut (1950 - 1959)
- Liebe, wenn ich das schon höre! (1960 - 1969)
- Meine Sehnsucht ruft so laut nach Dir (1970 - 1979)
- Ich bin am Ende und sie fährt Mercedes (1980 - 1989)
- Alles denke ich mit Dir (1990 - 1999)
- Soweit der Liebesreport (2000 - 2010)
hat mich sehr berührt.
Die Idee, ein solches Buch zu machen, die Arbeit, sich durch Berge von Kartons und Kilometer von Archivmaterial zu wühlen, und die Sensibilität, mit der Robert Weber und Falko Henning am Ende all diesen wunderbaren Briefen und Notizen einen ihnen angemessenen Rahmen gegeben haben, ringt mir höchste Bewunderung ab.
Ich schreibe das alles schon heute, auch wenn mir noch so viele Seiten aus dem Buch fehlen, weil am Donnerstag, den 9. Februar die öffentliche Buchpremiere mit einer Lesung stattfinden wird, für die Judith Hermann als Gastleserin gewonnen werden konnte. Ich wäre so gerne dabei, allein ist Berlin zu weit für einen kurzen Lese-Besuch. Aber wenn Du in der Nähe bist, oder gar in Berlin wohnst - dann geh doch hin und vielleicht magst Du mir hinterher hier davon erzählen.
Ohne Dich ist alles Staub
Lesung am 09.02.2012 im Roten Salon der Volksbühne
Beginn 20.00 Uhr
Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 6 Euro
Lieber Robert und lieber Falko, ich wünsche Euch von ganzem Herzen viel Erfolg mit diesem Projekt! Lasst die Liebe rocken und geht in Flammen auf!
Gleich mal als Valentinstagspresent gekauft... Danke für den Hinweis... Donnerstag kann ich aber nicht,...
AntwortenLöschenDa wird sich aber jemand freuen! Als Valentinstaggeschenk wie gemacht! :)
AntwortenLöschenIch habe eben auch wieder drin geblättert, man kann es ja wunderbar kreuz und quer lesen - sooooo schön!
Über Büchertipps freu' ich mich immer!!
AntwortenLöschenSo besondere sowieso.
LG
Liebe Sybille, Manu und Petra,
Löschenich finde auch, dass das ein ganz besonderes Buch ist. Weil es um ganz besondere Menschen geht, nämlich um uns alle.
Sicher werden heutzutage weniger Briefe geschrieben, aber dass insgesamt weniger geschrieben wird, glaube ich nicht. Das Medium hat sich verändert und vielleicht lesen wir irgendwann Band 2 nur noch online.
Ui, wirklich ein toller Tipp. Vielen Dank und LG
AntwortenLöschenKlingt nach einem sehr schönen Buch. Und irgendwie ist es schade, dass es bald nicht mehr möglich sein wird, so ein Buch zu machen - wer schreibt heute schon noch echte Briefe, mit Stift auf Papier? Heute werden Liebeserklärungen als SMS verschickt oder mit etwas Glück als mail ...
AntwortenLöschenLiebe Astrid,
AntwortenLöschenschön, dass es Dir gefällt und danke, dass Du hier darauf aufmerksam machst.
Irgendwann klappts mit dem gegenseitig Bekochen.
Liebe Grüße
Robert
Lieber Robert, ich erzähle ja gerne von Dingen, die mich begeistern. Und klar klappt das mit dem Bekochen irgendwann. Ich würde mich zu gerne mal durch Deine sämtlichen Bauarbeitergänge futtern!
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