Das macht sich von allein, sagt mein Mann!
Bekanntermaßen liebe ich es, wenn Dinge sich von selbst erledigen. Vor allem Kochen. Daher meine Vorliebe für Schmorgerichte oder sous-vide-Verfahren. Einmal irgendwo hineingeschmissen, Stunden später wieder herausgeholt und fertig. In schnellebigen Zeiten mit nur wenigen Gelegenheiten zur Kontemplation am heimischen Herd ideal. Die nachfolgende Speise macht sich sowas von selbst, dass das Schreiben dieses Postings aufwändiger erscheint. Wenn man noch die Beizzeit großzügig abziehen würde, könnte es glatt als cucina rapida durchgehen. Und weil die Zeit mal wieder drängt, die Nachfragen gestern auf der ATK-Seite mir aber im Nacken sitzen, hier ganz schnell wie versprochen:Lachs selbst beizen
Der Vorteil beim selbst Beizen ist, dass der olle Dill wegbleibt. Wirklich eines der ganz wenigen Gewürze, denen ich nichts abgewinnen kann, egal wie oft irgendjemand mir erzählen möchte, dass er doch aber gerade jetzt und hier und überhaupt unbedingt dazu gehört, weil ja nur das Aroma in der Gesamtkomposition blablabla... Nee, lass mal. Also kein Dill. Nur ein aufs schändlichste geräuberter Schnittlauchtopf, der sein Leid mit der Basilikumpflanze von der Küchenfensterbank teilen durfte. Kleingehackt beide, mit einem ordentlichen Schwung Salz, selbstgemachtem Vanille-Puderzucker (Zucker und ausgekratzte Vanilleschoten so lange im Blender schreddern, bis es staubt und wochenlang durchziehen lassen), ein paar Chiliflocken, etwas getrocknetem Ingwer, noch mehr Salz, ein Hauch Lion Piovré und Gin. Noch ein bisschen mehr Gin. Spuckst Du schon, wenn Du die Mischung probierst? Dann ist sie gut, die soll jetzt nicht schmecken, erst später in der Gesamtkomposition.
Die Kräuterpampe locker auf den Lachs legen, kühl stellen und arbeiten gehen. Oder ins Kino. Mach doch was Du willst! Abends, kurz bevor der Liebste nach Hause kommt, nimmst Du die Kräuter ab, wickelst den Fisch fest in Folie und lässt ihn im Ofen bei ca. 80 -90°C ein bisschen warmziehen. Du kannst ihn auch in etwas Olivenöl oder Butter confieren. Oder kurz in der Pfanne abraten. Ich mag warmgezogenen Lachs. Du kannst auch Teller so heiß schießen, dass sie Dir vor Hitze fast zerspringen und dann Scheiben von rohem Lachs in einem kleinen Butter- oder Olivenölspiegel auflegen. Dann gart der Fisch auf dem Teller kurz an - herrlich. Aber das nur so am Rande... Nebenbei machst Du Dir ein Kartoffelpüree (wie das geht, steht hier in meinem Bericht von der Perfektion), bei dem Du die Butter gegen Dein selbst angesetztes Rosmarin-Knoblauch-Olivenöl tauschst, und dann isst Du göttliches Püree mit dem lauwarmen Lachs und lässt Dir die Füße küssen. So schnell geht das!
Ehrlich, schneller gegessen als aufgeschrieben!
Genießt euren Tag!
Und schon wieder eine gute Idee, die ich unbedingt mal ausprobieren muss. Ich stimme zu, es gibt eigentlich keine Muss-Gewürze, so wie's schmeckt ist's richtig, und gerade die Variationen machen's doch interessant.
AntwortenLöschenMjammm! Kannst du mir den Lachs bitte heute noch schicken? Nach Examen und Abschlussarbeit würde mir ein Teller davon perfekt in den Kram passen ;-)!
AntwortenLöschenUm Deichkind zu bemühen (wenn auch schon leicht Überstrapaziert) Leider Geil!!!
beste grüße vom jetzt hungrigen Küchenrebell
Dabei gibt grade der Dill der Beize...fördert außerdem die Fettverdauung... und wurde im Orient seit jeher *blah ;-) Vor´m Schlafengehn hab ich auch noch so ne Lachsseite präpariert. Ich glaub ich mach dann Kartoffel-Gurken-Dill-Salat dazu!
AntwortenLöschenNa gut, dann eben keinen Dill. Das wird den Mitkoch freuen, der mag ihn nicht - ich schon.
AntwortenLöschenDankeschön, Salat hört sich für mich Super an dazu!ein Dill kannst auch haben Chef Hansen ;)
AntwortenLöschenGrüessli
Irene
Was hat der Eugen nochmal in seinen Kartoffelsalat gemacht? Kurkuma war´s, oder?
AntwortenLöschenLiebe Lemon, immer ein jeder wie er mag. :)
AntwortenLöschenLieber Rebell, ich würde - allein: er ist weg. Beiz-eiten aufgegessen! muhahaha!
AntwortenLöschenLiebster Alex, geh weg. Und nimm den Dill wieder mit. Also ehrlich...
AntwortenLöschenLiebe Küchenschabe, das Leben besteht aus Kompromissen. Mach doch einfach, was Du willst! :)))
AntwortenLöschenLiebe Irene, Salat ist bestimmt lecker, für mich wäre das nix. Dann wäre mir alles zu kalt, kalter Salat, lauwarmer Lachs... Aber mach mal und berichte!
AntwortenLöschenLieber Alex, ja. Kurkuma macht er dran, der Ritter dritten Grades. Feinfeinfein.
AntwortenLöschenIch bin ja ein absoluter Beizfan. Das nächste mal werde ich zweiteilen...einen Teil lange in der Beize lassen und pur essen, den anderen Teil confieren. Danke für den Tipp!
AntwortenLöschenBei mir gerne auch mit Dill
Da würde ich auch gerne reinbeizen. Die Bilder gefallen mir auch. Wie viele Megabeiz haben die denn?
AntwortenLöschenLiebe Sandra,
AntwortenLöschenjajajaja. Von mir aus. Blöder Dill, blöder!
Lieber Uwe, ich habe gerade mal beizammen gerechnet. Ungefähr eine Beizillion! Beizdruckend, oder?
AntwortenLöschenSchön dass wir Dich wieder zum Schreiben bekommen haben.
AntwortenLöschenDer nächste Lachs wird dann auch bei mir gebeizt, und ich grübel jetzt schon was ich danach mit ihm mache. Confieren, braten oder warmziehen lassen...uff. Das sind schon wieder zu viele Optionen. Auf jeden Fall wirds bei mir auch keinen Dill geben. Den mag ich auch nur in seltensten Ausnahmefällen in meinem Essen. Contra Dill! =)
Mit Dill bin ich auch nicht beizukriegen...
AntwortenLöschenLiebe Nicole, trinke einfach vorher ein großes Glas Gin, dann fällt die Entscheidung leichter. :)
AntwortenLöschenHauptsache, Du lässt den Dill weg.
Heike Liebes, Du bist ja auch meine Seelenknuffverwandte. Wie könntest Du ihn mögen?
AntwortenLöschenYeah, hier bildet sich ja ne ganze Gang gegen Dill und für die guten Kräuter :)!
AntwortenLöschenDas hast du fein gemacht, Astrid, sieht ganz köstlich aus.
Dill ist groovy. Und passt hier hin. Niemals ohne!
AntwortenLöschenMein lieber Claus, ich glaube ja, dass Dill so'n Altherrren-Gewürz ist. Ysop, der groovt.
LöschenLiebe Micha, wir sind hier die anti-Dill-Streetfighter. Gefährliche Truppe. Sehr subversiv.
AntwortenLöschenIst das wirklich Zufall, dass mich Rezept und Zubereitung verdammt an Schuhbecks gebeizte Forelle bei "Lanz kocht" vom 13.04.2012 erinnert? ;-)
AntwortenLöschenLiebe(r) Lux, muss wohl, da ich das nicht gesehen habe. Bis auf Chakalls Entenmassakrierung gestern in der Mediathek, aber da war hier der Lachs schon lange gegessen und außerdem ist das ja auch ne andere Geschichte...
AntwortenLöschenAber so beizt man, das ist ja nix Neues. Hat Schuhbeck auch ne ausgewiesene Dillabneigung?
lachs ist auch mein favorit, vor allem so gefühlvoll zubereitet. und bei lo carb zum abend mach ich dazu gern fenchel mit einer leicht senfigen soße :)
AntwortenLöschenLiebe Pe., Lachs geht ja irgendwie immer und Fenchel und Senfaromen sind eh Doppel-hmmmmm....
AntwortenLöschenAns selber beizen habe ich mich noch nicht ran getraut, aber du lieferst ein paar tolle Gründe es mal auszuprobieren. :-) Die Konsistenz vom Filet lässt einem einfach das Wasser im Mund zusammen laufen! Top!
AntwortenLöschenSchuhbeck hat sicher keine Abneigung gegenüber Dill (ich bin übrigens auch kein Dill Fan, aber bei gebeiztem Fisch finde ich ihn schon passender als Schnittlauch ;-)), aber außer einem anderen Fisch ist das eben praktisch der einzige Unterschied in Rezept und Zubereitung. Ingwer, Vanille, Puderzucker und Gin sind sicher nicht automatisch Bestandteil einer jeden Beize. Dann das lockere auflegen. War mir halt aufgefallen, ich wollte aber keinesfalls diffamieren, kochen lebt schließlich auch davon, dass man sich von anderen inspirieren lässt, modifiziert und verbessert.
AntwortenLöschenApropos Chakall: so viele fachliche Fehler habe ich bei einem populären Koch selten in einem einzigen Gericht vereint gesehen, das Gericht war sicher an der Grenze zur Ungenießbarkeit. Vieleicht sollten da "Die Kochprofis" mal ein bisschen coachen. :-)
Liebe(r) Lux, jetzt habe ich mir die Sendung natürlich mal angesehen (fast ganz)und weiß, was Du meinst. :)
AntwortenLöschenIch habe nur leise Einspruch erhoben, weil es mir immer so wichtig ist, (Inspirations)Quellen zu nennen, so ich welche hatte und es mich maßlos bei anderen ärgert, wenn diese das nicht tun. Leider gerade unter foodbloggern weit verbreitet. Aber sei´s drum. Muss die Noetik gewesen sein. :)
Tatsache ist Gin im Lachs auch zur Beize ein ganz alter Hut (hier im Blog schon mehrmals aufgetaucht) und der Zucker gehört ja eh rein. Bei mir war es halt Vanille, das hätte zu AS ja auch ganz gut gepasst. *grins
In 90% aller Fälle ersetze ich in meiner Küche den normalen gegen Fein- oder Puderzucker.
Das lockere Auflegen der Kräuter und eben nicht das tagelange Beschweren mit irgendwelchen Gegenständen habe ich bereits in meiner Ausbildung anno Tobak gelernt. Dass es den Fisch knüppelhart machen würde, wie AS in der Sendung behauptet hat,kann ich zwar nicht nachvollziehen. Es ist nur einfach nicht nötig. Fisch in oder unter der Folie zu garen wird Dir hier im Blog auch ständig begegnen, ich bin da ein großer Fan von.
Und zu Chakall - örks.
Da muss eine wirklich gute PR-Agentur am Werke sein...
Liebe Astrid, wenn man mit AS auf Augenhöhe kocht, dann kann man auch schon mal zu den gleichen Ergebnissen kommen. :-) Die Vanille hat er in der Tat wohl diesmal vergessen.
AntwortenLöschenDas sieht so geil aus und ich will endlich auch mal wieder die Füße geküsst bekommen haben , deshalb wartet der gebeizte Lachs im Kühlschrank, das Rosmarin-Knoblauch-Öl in der Küche und ich auf der Couch schon ganz sehnsüchtig auf den Abend 😍 und A.
AntwortenLöschenDanke Astrid für das tolle Rezept ind die immer wieder Speichelflussanregenden Fotos!
Danke für das Rezept! Habe bei der Affenhitze frischen mangels getrockneten Ingwer verwendet und um reichlich Zitronengras ergänzt. Gab der Angelegenheit noch einmal einen Touch Frische!
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