Rezept für Saibling aus dem Backofen auf Fenchel mit Pernod, Lakritz und Anismyrte
Wenn schleimig, dann Fisch frisch. Nochmal von vorne: Wenn der Fisch schleimig ist, dann ist er frisch! So viel Schleim muss also sein!
Dieser glitschige Schleim, der z. B. unabdingbar ist, um eine Forelle blauzukochen, ist ein untrügliches Zeichen für Frische. Dazu noch ein Blick aus klaren Augen, das heißt für mich stets: Kaufen, Marsch Marsch!
Wie die Forelle gehört auch der Saibling zur großen Familie der Lachsfische. Er gilt als hervorragender Speisefisch und ist klein genug, um im Gegensatz zum Lachs auch im Ganzen von einer Person verzehrt werden zu können. Die zwei, die ich kürzlich kaufte, wogen zusammen etwas über 900 g, eine Menge, die uns mehr als ausreichend gesättigt hat.
Zuerst bekamen sie ein Bett aus fein gehobeltem Fenchel mit einem kleinen Überguß aus Olivenöl und Pernod. Dazu eine Prise Lakritzpulver.
Darauf wurden die zwei Schönheiten in gesalzenem und gepfeffertem Zustand gelegt, den Bauch mit Fenchel vollgeschlagen.
Genau 23 Minuten später nach einem Aufenthalt im Ofen bei 165° C kamen sie wieder heraus und auf dem Tisch zum Liegen. Obenauf eine Prise feinster australischer Anismyrte.
Perfekt gegart!
Herausgepultes Bäckchen:
Obwohl ich selten Pastis oder Anisée trinke, koche ich sehr gerne mit diesen Aromen. Im Gegensatz zur Wilden Henne, hat es bei mir etwas gedauert, bis ich meine Liebe zu Fenchel entdeckt habe. Diese wurde aber alsbald besonders groß, wie das mit den späten Lieben oft so geht. In der Kombination mit Pastis und/oder Lakritz oder auch der genannten Anismyrte wird er für mich zu einem König der Gemüse. Eleganter als die von mir so sehr geliebten Auberginen oder auch mein anderes Lieblingsgemüse, der Wirsing.
Aus Sarahs Fehngarten bekam ich vor 1,5 Jahren sizilianischen Wildfenchel. Es waren mehrere Pflänzchen, meine eigene kleine Corleone-Familie, sie hießen darum auch Michael, Sunny und Vito. Vito war der größte und stärkste, schnell wuchs er über einen Meter in die Höhe. Im letzten Winter, bzw. während des heftigen Frostes im Februar diesen Jahres ist mir die ganze Familie leider erfroren.
Genießt euren Tag!
Solltest Du irgendwann einmal bei mir in der Nähe zu Gange sein, melde Dich, dann zeige ich Dir "meine" Hälterei, in der Du den Fisch fangfrisch bekommst. Ein Traum, an Frische und Preis nicht zu überbieten. Fenchel liegt noch im Garten, ich geh´ dann mal fischen :-)
AntwortenLöschenFenchel habe ich dieses Mal sogar auf dem Balkon gepflanzt, vor allem, weil ich ihn auch als Pflanze mag. Mal gucken, was die Ernte sagt … und Saibling werde ich jetzt auch mal testen.
AntwortenLöschenSaibling...mein Lieblingsfisch. Mit dem Fenchel kann ich mir den wirklich gut vorstellen. Ich hab in Südtirol eine Stelle, wo wilder Fenchel wächst. Wenn ich in der Nähe bin, muss ich den immer plündern. Aber psssssst...sags nicht weiter!
AntwortenLöschenWoher bekommt man denn Anismyrte? Vom Gewürzhändler?
AntwortenLöschenOh ja! Fenchel! Da kann ich mich auch nie Bremsen, allein mit ein paar Tröpfchen Öl, Salz, Pfeffer und Orange ist er ein Genuss. Deine Kreation sieht sehr verlockend aus, die muss getestet werden!
AntwortenLöschenJawoll, mit Fenchel hast Du mich. Da werde ich schwach. Immer.
AntwortenLöschenUnd Turbofische, also solche, die man einfach auf eine Gemüseunterlage bettet und in den Ofen schiebt, finde ich nicht nur praktisch, sondern sehr lecker. Ich habe im Frühjahr eine Dorade auf Fenchel verblogt - ähnlich Deinem Saibling. Ausser einem Glas Weisswein braucht es dann nichts mehr dazu. :-)
Wildfenchel liebe ich sehr, meiner ist auch letzten Winter erfroren (wie so vieles), der neue wächst aber schon kräftig (für sizilianische Pasta!). Und Saibling ist mein Lieblings-Süßwasserfisch. Und Lakritzpulver hab ich mir aus London mitgenommen, also ...
AntwortenLöschendann reihe ich mich mal ein, unter die fenchelliebhaber. auch für fenchelsalami tu ich (fast) alles ;) leider habe ich noch keinen richtig guten lieferanten hier in D gefunden. saiblinge bekomme ich bei uns nicht, aber forellen aus einer zucht bei uns im ort, mehr wie frisch ;) ein sehr schönes rezept :)
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