Zusammenfassung der Weinrallye #67 | Politik & Wein

Zusammenfassung der Weinrallye #67 | Politik & Wein

Das war wieder schön! Mit Ausrufezeichen! 

Das für mich besondere am Blogevent-Veranstalterinnen-Dasein ist ganz klar: Ich lese alle Beiträge. Wenn ich mich an einem der zahlreichen Events einfach "nur" beteilige, lese ich maximal 2 - 3 Beiträge; je nach Thema von den immer gleichen Verdächtigen. Da kann ich mich mal schön selbst an die Nase fassen, denn wer könnte das ändern, wenn nicht ich selbst. Allerdings bin ich mir sicher, dass es vielen anderen Bloggern ebenso geht. 

Das ist wieder schade! Auch mit Ausrufezeichen!

Wie schon fast gewohnt, haben auch an dieser Weinrallye kaum Foodblogger teilgenommen und das, obwohl gerade in diesem Monat das Thema so weit gefasst war - ehrlich, da hätte auch ein passionierter Anonymer Alkoholiker noch etwas zu sagen können. Bei Facebook und Twitter nach den Gründen herumgefragt, konnte ich Antworten sammeln wie "Ich trinke doch keinen Alkohol" na gut, fast entschuldigt. Oder: "Ich habe doch keine Ahnung von Wein"  Ã¼berhaupt gar nicht entschuldigt! Schön ist auch: "Ich trinke eh nur Wein aus dem Anbaugebiet xyz."  Was ist denn das jetzt für ein krudes Argument? Menschen, die so hingebungsvoll über kulinarische Genüsse schreiben – die wollen oder sollen keine Ahnung vom Wein haben? Die mögen sich nicht damit beschäftigen - mit dem perfekten Essen, das von einem passenden Wein in luftige Höhen getragen werden kann? Finde ich persönlich ähhh.... ja. Schade. Mehr Mut! möchte ich da in die Runde rufen! 

Aber genug davon - freuen wir uns gemeinsam an den feinen Beiträgen, die auch diesen Monat wieder zusammen gekommen sind:

Ein Blog, der so gar nicht in die Klischees von Weinbloggern, Foodbloggern, Plätzchenbäckerinnen und Cupcaketrägerinnen passen möchte, ist der von Rabin. Sie schreibt auf ihrer Seite Moorlicht über Mythologien, Politik im Altertum wie in der Neuzeit, behandelt die Themen Naturheilkunde vs. Schulmedizin. Dass sie sich an der Weinrallye beteiligt, freut mich ganz besonders! Hier geht es zu ihrem Beitrag über in vino veritas und zu einem meiner liebsten Grauburgunder vom Weingut Kiefer in Eichstätten.

Nico von Drunken Monday nimmt die Rallye zum Anlass, sich mit dem Politikum der verknappten Weinbeschreibungen. Weil wir alle doch oft mehr bräuchten als drei kurze knappe Worte und eine Zahl bis 100 (Punkte). Und nicht nur wir. Er stellt die berechtigte Frage, in wieweit dieses System dem Winzer mit Herzblut überhaupt noch gerecht wird. Dazu gibt es eine Vorkostung von drei 2012er Riesling GGs aus dem Hause Barth.
Christian G. E. Schiller von schiller-wine listet in seinem Beitrag die Top-5 der deutschen Staatsweingüter auf. Er erklärt (alles englisch), wer sie gegründet hat und wann, wie viel Hektar bewirtschaftet werden etc.
Weniger überschaubar ist es da in der Schweiz. Hier hat jede Gemeinde ihren eigenen Wein. OT:  Die Schweizer stimmen übrigens - echt wahr, habe ich auch vorher nicht gewusst - sogar darüber ab, ob Tankstellenshops rund um die Uhr geöffnet haben dürfen. Von diesen Verrücktheiten und noch einigen mehr berichtet der Schweizer Peter Züllig in seinem Blog Sammlerfreak.
Es gibt ein Licht in dunkler Nacht. DER Foodblog, der sich ausführlich mit Wein beschäftigt, tut dies teilweise kenntnisreicher als mancher Weinblogger. Aber er hat schließlich mit der Blog-Sommeliere Susa von Hundertachtziggrad° auch die wandelnde Bordeaux-Enzyklopädie an Bord, für alle anderen Weinanbaugebiete der Welt kann man sie immer noch ohne Ãœbertreibung als Lexikon auf zwei Beinen bezeichnen. Sie zeichnet auf höchst unterhaltsame (eh) Weise den politischen Weinbogen von der amerikanischen Prohibition bis in die heutige Zeit. 
Noch ein Lieblingsblog von mir, getragen von großer persönlicher Sympathie - Christoph Raffelt schreibt auf originalverkorkt von dem bei dieser Themenvorgabe Politik & Wein so Offensichtlichem, dass ich mich schon gewundert habe, zum Thema Kabinett nicht noch mehr gelesen zu haben. Und ich weiß seine Teilnahme ganz besonders zu würdigen, lag er doch eigentlich noch im Blaufränkischrausch darnieder. :-)
Peter Ladinig, seines Zeichens Sommelier und Schreiber auf the institute of drinks, beschäftigt sich als Österreicher mit der dortigen, in Teilen ebenso wirren Gesetzgebung wie die deutsche, die zwar für die berühmte Ordnung sorgt, aber auch von fernen Schreibtischen gesteuert, die Macher vor Ort zur Verzweiflung zu treiben vermag. Irgendwie doch nicht tröstlich, dass es anderen auch nicht besser geht, oder? 

Ein Beitrag, der wohl jedem Spaß macht, ob er Wein trinkt, mag, oder auch nicht, ist mit seiner Nähe zum (guten) Boulevard, die von Victoria begonnene Sammlung zu den Lieblingsweinen bekannter Politiker auf dem Weinreich-Blog. Solange diese Sammlung noch so sehr am Anfang steht, verweist sie auf den mit großem Vergnügen zu lesenden Beitrag von Gero von Randow, der sich bereits 1998 für die Zeit (online hier nachzulesen) mit der gleichen Frage beschäftigt hat. Weil's schon so lange her ist, tauchen dort fast nur Namen der sogenannten "Toscana-Connection" auf, es wird Zeit, diese Liste zu fortzuführen. Vorschläge ab sofort auf der Weinreich-Seite! 

Noch etwas Gutes hatte diese Weinrallye: Agentin 075 hat ihren längsten Beitrag ever geschrieben! Sie grübelt, welcher Wein zu welchem Politiker passen würde und schließt sich somit fast nahtlos an die vorgenannte Idee von Victoria an. Im Ãœbrigen kennt Cordula bekanntlich keine Hemmungen und schreckt selbst vor einem möglichen Wein für Kim Jong Il nicht zurück. Danke, liebe Cordula, für diesen wie immer erfrischenden Beitrag und so lang, wahnsinnholladiho! auf Deiner Seite Superschoppen(shopper). Und dann dieses Bild von Hollande! Ich musste laut lachen :-)

Auch Stefan Schwytz, bekennenderTerroireist von baccantus hat meinen Themenvorschlag genau so genommen wie er gemeint war - locker vom Hocker und ohne auch nur einen einzigen getrunkenen Wein dabei zu beschreiben. Aber er verrät, was am Abend der CDU-Wahlparty für ein Wein ausgeschenkt wurde. Wenigstens war es mal ein deutscher, möchte man da seufzen... Und so günstig! *bösezungenmodusaus* Wenn Du also wissen möchtest, was die CDU-Spitze trinkt wenn sie feiert, dann klick Dich mal rüber. 

Christin & Lars von Hauptsache Wein (da ist der Name Programm!) beschäftigen sich mit dem deutschen Wettbewerbssystem. Goldmedaille hier, Siegel dort, mysteriöse Auszeichnungen nichtssagender Weinblättchen, alles gibt es, vieles ist nichts wert. Oft stehen nur die Weine an, deren Macher überhaupt gewillt sind, die teilweise hohen Anstellkosten zu tragen. Ob das alles im Sinne der Verbraucher ist, darüber mag geredet werden. Die Grundidee, nämlich Wein in breite Schichten der Bevölkerung zu tragen, ist ehrenwert. Und für alle die, die auf Medaillen zur Kauforientierung pfeifen, gibt es immer noch den Schoppenshopper von Agentin 075 ;-) 

Im Beitrag von Bushcooks Kitchen ergreift der Moselwinzer Ulli Stein den virtuellen Stift. Ein sehr guter und ausführlicher Beitrag, der sich voller Verve für die Erhaltung der historischen Steillagen an der Mosel stark macht. Ãœbrigens werden Steins Weine bis in den hohen Norden ins NOMA verkauft. Das mag als Auszeichnung für einen deutschen Winzer gelten, oder? Aber kaum weniger, als dass seine Weine auch in der hiesigen Küche begehrte (Mangel)ware sind, und ich freue mich jedesmal, wenn Bushi ein paar Fläschchen als Gastgeschenk im Gepäck hat, so eine ihrer vielen Reisen sie nach Rheinhessen führt. 
Kurz aber passend: Eine Geschichte von Käptain Blaubär und Hein Blöd auf dem Blog Falks Kulinarium von Profikoch Torsten Falk, den ich bei dieser Gelegenheit meinen Leser_innen ganz besonders ans Herz lege. 

Vielen Dank an euch alle, die ihr hier mitgemacht habt! Danke an Susa, die mit Argusaugen darüber gewacht hat, dass ein jeder hier brav seinen Beitrag verlinkt. Ohne sie wäre der ein oder andere jetzt hier nicht dabei ;)

Die nächste Weinrallye findet wie gewohnt am letzten Freitag des Monats statt, also am 25. Oktober 2013. Gastgeber ist Christoph von originalverkorkt mit der Frage: "Wie sieht für Dich die ideale Weinkarte in einem Restaurant aus?". Also mal wieder ein Thema wie_ge_schaf_fen für Foodblogger; die gehen bekanntlich immer gerne essen! :)


  Genießt euren Tag!                                                                                                                                            

*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies hat keine Auswirkung auf den Preis der Ware!
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Arthurs Tochter

Astrid Paul, die Autorin von Arthurs Tochter kocht., ist besessen vom Essen. Sie wacht manchmal nachts auf, weil ihr im Traum Essensdüfte durch die Nase ziehen. Dann steht sie auf und fängt an zu kochen. Oder zu schreiben. Vielleicht kocht sie auch nur, um darüber schreiben zu können, wer weiß das schon...

3 Kommentare :

  1. Eine wirklich spannende Runde, hab mich schon teilweise durchgelesen. Wird mein Beitrag auch noch erwähnt oder fehlt dazu noch etwas? :)

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  2. Liebe Rabin, bitte entschuldige! Mir sind einfach zwei Beiträge durchgerutscht. Ich habe Dich jetzt direkt an den Anfang gesetzt :)
    Danke noch einmal, dass Du mitgemacht hast!

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  3. Wow gleich an erster Stelle und dann noch so nette Worte. Danke dir sehr und gehe jetzt platzen vor Stolz. ;D

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Der einfacheren Lesbarkeit wegen, verwende ich in diesem Blog oft das generische Femininum. Es sind stets alle mitgemeint.