Schlotz!
Wie ich mal aus Versehen eine Lammkeule zum Blumenkohl-Taboulé oder Blumenkohl-Couscous gemacht habe
Eigentlich sollte das hier ein Beitrag veganen Inhaltes werden, wie sich dann diese Lammkeule... in Rotwein... auf den Teller... ich verstehe es selbst nicht. Kaum schaut man mal 'nen Moment nicht hin, ihr kennt das! Denkt euch also einfach mal den Tellerinhalt rechts veg weg, was seht ihr dann? Genau. Voll vegan. Blumenkohl-Taboulé. Also fast. Die Tomaten fehlen natürlich in dieser Jahreszeit, eine Frucht, deren Saison ich mich konsequent unterwerfe. Außer Tomaten aus Dosen, die haben bekanntlich immer Saison, machen sich im Taboulé aber weniger schön. Was ist Taboulé? Klassischerweise ist Taboulé (auch Tabouleh oder Tabbouleh genannt) ein Salat aus Bulgur (Weizengrütze) oder Couscous (Weizengrieß) mit Unmengen von Petersilie, Tomaten, Frühlingszwiebeln, Olivenöl und Zitronensaft.
Weizenallergiker suchen jetzt schon schreiend das Weite - hiergeblieben, für sie ist mein Blumenkohl-Taboulé nämlich ideal! Fein geschreddert sieht der Blumenkohl auch fast aus wie Grieß und im Mund ist er genau so krisselig-knackig wie Couscous. Zur Zubereitung ist ein Blender oder eine Küchenmaschine mit feiner Reibe hilfreich, ersatzweise schafft es aber auch ein großes Kochmesser, die Arbeit ist nur ungleich größer.
Blumenkohl-Couscous
Den Blumenkohl also fein hacken oder mit der Maschine auf kleiner Scheibe schreddern, auch im Blender funktioniert es portionsweise ganz gut. Ich verwende für solche Arbeiten meistens den Multizerkleinerer meiner Kenwood CC, damit ist so ein Blumenkohl innerhalb eines Wimpernschlages zerkleinert. Im gleichen Arbeitsgang hacke ich auch die Petersilie klein. Hierbei ist mir mal wieder aufgefallen, dass es zumindest bei diesem Salat keinen am Ende schmeckbaren Unterschied zwischen glatter und krauser Petersilie gibt, sehr wohl aber einen zwischen frischer und tiefgefrorener Ware! Vielleicht könnte man - fällt mir jetzt beim Schreiben gerade ein - die Tomaten der klassischen Variante gegen Granatapfelkerne tauschen. Auch sie brächten Säure und Farbe mit ins Spiel, das probiere ich das nächste Mal aus. Könnte sein, dass auch 2016 ein Blumenkohljahr wird ;)
Die Mischung aus geschreddertem Blumenkohl und Petersilie würze ich kräftig mit Salz und etwas meines Gemüsebrühpulvers, sowie natürlich Zitronensaft, einem Lieblings-Olivenöl, Pfeffer und/oder Ras el-Hanout. Mein Tip: Wen der Mut zur Säure verlässt, hat am Ende ein ziemlich langweiliges Gekrümel auf dem Teller, also quetscht die Zitrone, was das Zeug hält! Ein oder zwei Stunden Standzeit schaden nicht, sind aber schwer durchzuhalten.
Die geschmorte Lammkeule
Eine Lammkeule kaufe ich möglichst am Knochen. Das fertige Gericht hat hinterher mehr Wumms, der Knochen gibt Geschmack an Fleisch und Sud. Für die heutige schnelle Variante brate ich das gesalzene Fleisch rundherum in Olivenöl goldbraun an, gebe eine halbierte Knoblauchknolle hinzu, lasse auch diese auf den Schnittseiten anbraten. Dann kommt Wurzelgemüse in den Topf und eine Handvoll getrocknete Pilze. 1 EL Ketchup schadet nicht, ebenso wenig wie ein frisches Lorbeerblatt. 2-maliges Ablöschen mit trockenem Rotwein ist besser als einmal aber schlechter als dreimal. Dann wird mit etwas Lammfond, ersatzweise vom Kalb, aufgegossen und bei kleiner Hitze darf die Keule 1,5 Stunden schmurgeln. Auf dem Herd geht es auch, dann kommt ein Deckel auf den Bräter und die Hitze wird sehr sanft reguliert. Rosmarin ist als Aromatenbeigabe prima, ebenso eine Prise Zimt und ein Stück Langpfeffer.
Am Ende der Schmorzeit siebe ich die vegetabilen Beigaben aus dem Sud, koche diesen gründlich ein und binde eventuell mit etwas Pfeilwurzmehl ab. Ein paar in Rosmarin und Knoblauch eingelegte Oliven hinzuzufügen schadet der Sauce nicht.
Serviceteil und Empfehlungen
- Mein liebster Bräter zum Schmoren solcher formidablen Gerichte ist ----> schon oft empfohlen*, dieser hier!
- Ras el-Hanout schmeckt überall anders und nicht überall gleich gut. Ich kaufe stets das von Ingo Holland* und empfehle es daher gerne weiter
- Langer Pfeffer (piper longum) gehört zu den wenigen Pfeffern, die es gibt. Vieles, was euch so als Pfeffer angeboten wird, ist nämlich keiner, sondern ein pfefferähnliches Gewächs! Sein Geschmack ist etwas süßer und säuerlicher als der von "normalem" schwarzem Pfeffer, sein Schärfegrad ist jedoch ähnlich. Hier erhältlich*
- Mein liebstes Bindemittel: Pfeilwurzmehl* Warum? Es schleimt nicht so herum wie Stärke und macht die Saucen nicht stumpf!
- Mehr Blumenkohlrezepte? ----> Sehr gerne!
Habt alle einen schlotzigen Tag!
*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies hat keine Auswirkung auf den Preis der Ware!
Für mich bitte einmal in der nicht veganen Variante. Der Blumenkohl-Couscous ist wunderbar, deine Weiterverarbeitung natürlich erst recht. Und für Lammkeule...ne, die Formulierung wär jetzt blöd. Ich geh einfach mal Lamm kaufen, Blumenkohl war nämlich in der Abokiste und Zufälle gibt es nicht :-)
AntwortenLöschenJetzt ist der Blumenkohl bereits in dem von gestern inspirierten Gericht gelandet, womöglich sollte ich noch einen kaufen? Wobei, lieber warte ich mal bis ich diese Tabouleh-Variante auf Blumenkohl-Basis in kleiner Menge probieren darf.
AntwortenLöschenSieht ja wirklich super-genial-appetitlich aus. Bis zum Nachkochen stellt sich bloß noch die Frage wieviel Rotwein und Lammfond....? :-)
AntwortenLöschenHallo, kommt an das Blkumenkohl-Taboulé heißes Wasser, so wie beim Couscous?
AntwortenLöschen