Lammschulter, in großen Stücken geschnitten, wird mit einem Rezept für selbstgemachtes Sambhar Masala, Spinat, Kichererbsen und Joghurt zum reinsten Soulfood! Und was ist eigentlich Vadouvan (Vadagam)-Reis?
Ab nach Indien!
Ich war fest davon überzeugt, der Frühling würde Einzug halten. Im Garten blühen die Schneeglöckchen, auf Facebook wurden bereits die ersten Bärlauchfunde gezeigt und die Luft war in den letzten Tagen so mild, dass ich Lust auf einen Besuch im nächsten Gartenmarkt bekam. Und heute? Heute schneeregnet es in Rheinhessen, der Körper ist malad und die Seele verlangt nach Kuscheldecke und Eintopf. Die Hilfe naht in Form eines indischen Lamm-Eintopfes mit Sambar Masala, Spinat und Kichererbsen, serviert auf einem köstlichen Vadouvan-Reis. Den Frischekick gibt der Joghurt, der nicht weniger als 3,8% Fettgehalt haben sollte, 10% sind besser. Ist ja keine Diätküche hier!
Ein Rezept für Sambhar Masala habe ich im Buch "Indien - Das Kochbuch" von Pushpesh Pant gefunden, es stammt aus Tamil Nadu, einem Bundesstaat am südlichen Zipfel Indiens. In den meisten Rezepten aus dem Internet ist die Schreibweise Sambar Masala, also ohne "h", ich habe die Schreibweise des Buches übernommen und die Zutaten und Mengen im Laufe der Zeit angepasst. Alle Zutaten finden sich in einem gut sortierten Asiamarkt. Selbstverständlich eignet sich das Rezept hervorragend zur Zubereitung in einer Tajine!
Rezept für Sambhar Masala zur geschmorten Lammschulter
Zutaten
- 125 g Koriandersamen
- 4 EL Kreuzkümmelsamen
- 1 ½ EL Bockshornkleesamen
- 1 ½ EL schwarze Pfefferkörner
- 1 ½ EL Senfkörner
- 2 TL gemahlene Mohnsamen
- 2 Zimtstangen
- 6 - 8 Curryblätter
- 2 TL Kichererbsen, getrocknete. Abgespült und abgetropft
- 2 TL Ahar (auch bekannt als Toor-Dal)
- 1 EL Pflanzenöl
- 2 Tassen getrocknete rote Chilischoten
- 2 TL gemahlene Gelbwurz (Kurkuma)
Alle Zutaten außer Öl, getrocknete Chilischoten und Gelbwurz nacheinander in einer Pfanne bei mittlerer Hitze trocken rösten, bis die Gewürze und die Curryblätter zu duften anfangen und die Erbsen sich goldbraun färben. Abkühlen lassen. Das Öl in die Pfanne geben und erhitzen. Die getrockneten Chilischoten zugeben und 1 Minute unter Rühren rösten, bis sie aromatisch duften. Alle Zutaten im Mörser fein zerstoßen oder in einer Gewürzmühle mahlen. Das Gewürzpulver in einem luftdichten, lichtundurchlässigem Behälter aufbewahren.
Rezept für Lamm mit Sambhar Masala, Spinat, Kichererbsen und Joghurt
Zutaten
- 250 g Kichererbsen, getrocknet
- 2 EL Pflanzenöl zum Braten
- 1 kg Lammschulter in großen Stücken
- Pfeffer und Salz
- 1 Aubergine
- 700 ml Lammfond
- 1 gestrichener EL Sambhar Masala
- 250 g frischer Blattspinat
- Joghurt mind. 3,8 % Fett nach Bedarf
Zubereitung
Die Kichererbsen großzügig mit Wasser bedecken und über Nacht einweichen lassen. Am Zubereitungstag das Einweichwasser abgießen und die Kichererbsen gut abspülen. Beiseite stellen. Das Lammfleisch trocken tupfen und im Pflanzenöl rundherum kräftig anbraten. Salzen und pfeffern. Die Aubergine waschen, trocknen und würfeln. Zum Fleisch geben und mit anbraten. Mit dem Lammfond ablöschen, die Kichererbsen dazugeben. Den Topf/Bräter/Tajine abdecken und bei 120°C Ober-Unterhitze in den Ofen stellen. Ca. 1,5 Stunden schmoren. In einer Pfanne den geputzten Blattspinat mit etwas Pflanzenöl zusammenfallen lassen. Leicht salzen. Den Lammeintopf aus dem Ofen nehmen und mit Sambhar Masala kräftig abschmecken. Lammeintopf in tiefe Teller geben, den Spinat darauf anrichten und mit etwas kühlem Joghurt servieren.
Vadouvan-Reis
...ist ein Basmatireis, der von mir mit Vadouvan aromatisiert wurde. Vadouvan (Vadagam) ist eine indische Gewürzmischung zum Aromatisieren von Speisen. Man kann sie zum Reis geben oder in Fleischsaucen und Gemüsepürees. Hauptsächlich besteht sie aus Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Bockshornklee und Senfsaat, die mit Rizinusöl fermentiert wurden. Ich mörsere mir die recht grobe Vadouvanmischung nicht klein, sondern gebe ca. 1 TL davon direkt in das Kochwasser. So zieht das Aroma bis in das letzte Reiskorn. Die einzelnen Vadouvan-Bestandteile schmecken köstlich und können später mitgegessen werden.
Serviceteil
- Indien - Das Kochbuch*. Die Bibel der indischen Küche .Und wie schon auf dem Cover steht: "Das einzige Buch über die indische Küche, das Sie unbedingt besitzen sollten!" Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer: 1000 Rezepte auf 816 Seiten. Was nicht in diesem Buch steht, das gibt es gar nicht! Kaufen, marsch marsch!
- Vadouvan*. Ein Leben ohne Vadouvan ist möglich, aber sinnlos! Tip: Kauft auf jeden Fall die grobe Mischung, kein Vadouvan-Pulver, das ist sehr sehr wichtig!
- Eine Auswahl an wunderschönen Tajines findet ihr HIER*
- Meine liebsten Blogs für indische Küche sind die von Julia (German Abendbrot) und von Tina (foodina).
*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies hat keine Auswirkung auf den Preis der Ware!
Da wollte ich Dir gerade den "Turban ehrenhalber" verleihen und sehe auch noch, die Blog-Empfehlung. Vielen herzlichen Dank! Tina und ich sind wirklich Schwestern im Geiste, wenn es um indische Küche geht und um unseren "Held" Pushpesh Pant! Dein Gericht sich super köstlich aus. Und die köstliche Vardouvan-Mischung, die Du mir geschenkt hast, war gerade am Freitag wieder das Highlight im Reis! Dazu gab es Pork Vindaloo, Butter Chicken, indischen Möhrensalat und Baghare Baji (veganer Spinat). Ein Gedicht! Wird Zeit, dass wir uns mal wieder zu einem Bollywood-Tänzchen treffen.
AntwortenLöschenjaaaaaa! Lass uns den Turban aufsetzen und dann ein bollywoodreifes Tänzchen auf's Parkett legen!
LöschenDas sieht wirklich sehr lecker aus. Ich liebe Lamm und generell die orientalische Küche mit den tollen Gewürzen :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Das freut mich, dankeschön!
LöschenI like. Hab ich dir schon mal gesagt, wie sehr ich deine Gewürzküche liebe?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Claudia
Nein, noch nicht :) Aber ich freue mich riesig, das aus Deinem Mund! :*
LöschenSambhar schreibt sich in Indien so, wie Du es geschrieben hast. Es ist mir nicht als Masala-Version bekannt, aber das Rezept sieht interessant aus. Ich kenne es aus den Regionen Tamil Nadu und Karnataka, wo es in suppenartiger Form u.a. als Standard Beilage zu sämtlichen Frühstücks-Gerichten wie Dosa, Idli, Vada, Poori gereicht wird... ein bisschen pikant, aber nicht zu pikant. Immer lecker und ich habe es noch nie selbst zubereitet... vielleicht versuche ich es jetzt mal :-)
AntwortenLöschenDanke für die Erklärung zum Sambhar! Wenn Du es ausprobierst, erwarte ich einen ausführlichen Bericht :)
LöschenLiebe Grüße nach OZ!