Onsen-Ei(gelb) 59/45 mit Guacamole, Lachs-Sashimi und Tulsiblüten
Flammkuchen mit Pfifferlingen, Aprikosen, roten Zwiebeln, französischem Estragon und geräuchertem Salz
Ei, wie knusprig!
Was ist eigentlich...
...ein Sternekoch?
Kurze Antwort: Sterneköche gibt es nicht. Aber: Es gibt Sterne-Restaurants. Das sind Restaurants, die vom Restaurantführer Guide Michelin (GM) mit 1, 2 oder 3 Sternen ausgezeichnet werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Küchenchef oder Chefkoch eines solcherart ausgezeichneten Restaurants als "Sternekoch" bezeichnet. Vor allem im Fernsehgeschäft macht sich so etwas immer gut. Allerdings werden falsche Dinge nicht richtiger, nur weil sie von besonders vielen Menschen geglaubt und weiter erzählt werden.
Merke: Der Stern wird dem Haus verliehen, nie einem Menschen. Geht der Mensch, sprich der Koch, bleibt der Stern da, wo er ist. Mindestens bis zur nächsten Ausgabe des GM.
#throwbacktuesday I
Gebratene Aubergine, marinierte Zucchini mit Basilikum, Tomatenwürfel, Avocado, Radieschen-Vinaigrette mit Haselnuss
Schöne Scheiße
Dieser Artikel enthält Werbung und Alkohol
und ist daher für Leser unter 16 Jahren nicht geeignet!
"Wir machen hier kein Geld, wir machen Kino!" (C. Hadenfeldt, Inhaber)
Stolz zeigt Herr Hadenfeldt interessierten Besuchern seinen alten Filmprojektor, den er bei der Übernahme des Bali-Kino Alzey am 12.12.2012 gerettet hat. Wir machen hier kein Geld, wir machen Kino. Und das machen wir für Sie! Mir geht das Herz auf. Ich stehe in der Pause des 3 Stunden langen Director's Cut von Amadeus im Vorführraum, fast ein wenig wehmütig. Es ist Sonntagmorgen, um 11:00 hat die Vorstellung begonnen. Im Foyer wurde jedem Besucher zur Begrüßung ein Glas Sekt gereicht, es gab Kaffee, Käsegebäck, Brezelchen und: Mozartkugeln!
Mein erster Kinobesuch liegt in diesem Sommer 40 Jahre zurück. Während eines Familienurlaubs in Österreich sahen wir eine Wiederaufführung der Heidi-Verfilmung von 1968, Heidi kehrt heim und ich war im Anschluss noch sehr viele Jahre in Maximilian Schell verliebt. Ein oder zwei Urlaube später sah ich in einem Puschenkino in Tamarit, Spanien, Das Dschungelbuch, weil Arthur meinte, diesen wundervollen Film sollte seine ganze Familie sehen, und die Sprache würde einfach keine Rolle spielen. Wie recht er hatte! Was folgte, war meine große Liebe zum Kino, zu Filmen und eine sich später manifestierende Serien-Abhängigkeit. In meiner Jugend fuhr ich mittags in die nächste Stadt, begann mit der 1. Vorstellung um die Mittagszeit und hörte mit der letzten Abendvorstellung wieder auf. Jeder Platzanweiser begrüßte mich mit Handschlag, ich war mit allen Filmvorführern so! Sie nahmen mich mit in ihre Vorführräume, zeigten mir, wie die Filme geklebt wurden, wie Träume und Geschichten sich über Spulen ringelten und so manchen Film habe ich aus der kleinen Kammer durchs Winzfenster des Vorführraumes gesehen, eingenebelt vom Zigarettenrauch, eingeknistert vom Zelluloid.
Noch heute habe ich eine große Sammlung von Kino-Eintrittskarten, auf der Rückseite handschriftlich versehen mit Datum und Filmtitel, meine erste lange Kino-Nacht erlebte ich mit 13 Jahren in Bochum, Kentucky Fried Movie, Blues Brohters und Ich glaub, mich tritt ein Pferd, Regie jeweils: John Landis. So etwas prägt und Blues Brothers habe ich bis heute knapp 200 mal gesehen, eigentlich könnte ich Blues Brothers spielen. Den ganzen Film, jede Rolle.
Dann begann das große Kinosterben. Videotheken, Rauchverbot in Kinos aus Brandschutzgründen, bessere Technik, höhere Preise, durchgeknallte Studios. Den Rest erledigten die Multiplexe. Wenige Nischenkinos, Programmkinos, halten sich zum Glück bis heute; in München z. B. läuft seit dem 24. Juni 1977 ununterbrochen jede Woche in 2 Vorstellungen die Rocky Horror Picture Show. Letzte Woche wollten wir unbedingt Independence Day sehen, dass er nicht die Wucht sein würde, war mir nach all den mäßig guten Kritiken klar, aber ich stehe einfach darauf, wenn Roland Emmerich die Welt in Schutt und Asche legt. Das nächste Kino war das Cinestar in Mainz. Je_des_mal schimpfen wir, wenn wir da sind. Abgeranzt, runtergerutscht, zu wenig Personal und dieses oft unfreundlich, 2 Kassen von 10 geöffnet, lange Schlangen, stinkende Toiletten, die Liste ist lang. Der Preis für 2 Personen: € 32,50. € 14,00 je Karte, Aufschlag 3D, Aufschlag 3D-Brille, Parkticket. Wie soll sich das eine 5-köpfige Familie leisten frage ich den Mitarbeiter an der Kasse, an Arthur und unsere Familie denkend. Gar nicht antwortet er. Das kann sich niemand mehr leisten, fügt er traurig hinzu. Und verschwörerisch die Stimme senkend zumal es günstigere Multiplexe gibt als uns, aber das darf ich Ihnen gar nicht sagen.
Ich frage, wie das Kino in Alzey überlebt. Herr Hadenfeldt erzählt mir, dass der Vorbesitzer mit 4000 verkauften Karten pro Jahr in die Pleite gerutscht ist. Er selbst hat bis Juli 2016 bereits 36000 Karten in diesem Jahr verkauft und das Bali Kino in Alzey zum besucherstärksten Ein-Leinwandkino in Deutschland gemacht. Wie das geht? Mit großer Leinwand, Kinosesseln, die jeden 5-Stundenfilm zum Vergnügen werden lassen und auch hiermit:
Mit dem brandneuen Sound System VPT INTENSE (3D) präsentieren wir eine neue Technologie, die das Sound Erlebnis im Kino revolutionieren und Euch ab sofort bei jedem Kinobesuch mitten ins Kinogeschehen katapultieren wird!
Egal wo ihr im Saal sitzt, der 360° Digital Sound bietet in Verbindung mit neuen und zusätzlichen Lautsprechern, stärkeren Subwoofern und „virtuellen“ Surround Kanälen, den perfekten Hörgenuss auf jedem Platz.
Durch die Platzierung der speziell für Kinosäle entwickelten Line Array Lautsprecher Systeme und das Anbringen von wesentlich mehr Surround Lautsprechern als zuvor wird ein Raumklang erzeugt der einzigartig ist.
Wir sind stolz darauf deutschlandweit eins der ersten Kinos zu sein, das seinen Saal mit dieser revolutionären Technik ausgerüstet hat.
Hinzu kommt eine hervorragende Programmgestaltung. Die Neuheiten laufen fast alle und gleichberechtigt haben besondere Vorstellungen Platz, wie Amadeus im Director's Cut, der im Oktober startenden Reihe Kino & Vino, die Weinverkostungen und einen thematisch passenden Film bereithält, die Zusammenarbeit mit Schulen und Vereinen wie dem Netzwerk Demenz Alzey-Worms, in deren Rahmen am 22. September der bewegende, oscarprämierte Film Still Alice gezeigt wird. Für die älteren Schätze wie Amadeus, die eben nicht mit zig Terrabite auf Festplatten geliefert werden, sondern noch auf 35 mm laufen, steht der alte Filmprojektor bereit und er läuft und läuft und läuft. Und wie ein Kommentar bei den Googlebewertungen so schön lautet:
Dagegen kackt das CineStar in Mainz mal so richtig ab.Ich hätte es nicht besser sagen können!
Der Eintritt zur Sonntagsmatinée mit Sekt, Kaffee und Mozartkugeln sowie einem gebührenfreien Parkplatz gleich vor der Tür: € 5,00, reguläre Vorstellungen kosten € 7,00, 3D Brillen werden ausgeliehen und am Ende der Vorstellung einfach wieder zurückgegeben. Und: Das Bali Kino in Alzey ist komplett werbefrei!
"Butter wird aus Kühen gemacht. Sonst heißt es Magarine" (Kindermund)
Rezept für wunderschöne Blütenbutter mit Papadam und Blüten aus dem eigenen Kräutergarten
Die nose to tail-Respektphilosophie...
Nose to tail geht mir auf den Ochsenschwanz
Eigentlich ist es gar nicht so sehr das Postulat, nur ja jeden Fitzel Fleisch eines geschlachteten Tieres zu verwerten, sondern vielmehr die große Portion Heuchelei, die oft damit einher geht. Ist ja eh klar, dass wir alle nur das Fleisch der Tiere vom Biohof direkt hinter unserem Haus essen. Keine Transportwege, im Mondschein handgestreichelt, fröhlich wie junge Geißlein über die Weiden springend, glücklich bis zum letzten Atemzug. Und dann. Peng. Tot. Also tot im Sinne von eben noch da und plötzlich tot. Ohne Schmerz. Ohne Angst. Ohne die schrecklichen Minuten vor dem Bolzenschuss. Die gibt es nicht. Nicht bei Bio. Nicht bei dem Fleisch, das wir alle essen. Wir Lippenbekenntnisprahler.
Weg von dem Gedanken an Aufzucht, qualvolle Tiertransporte und Schlachtungen im Akkord, wird vermehrt darüber nachgedacht, dass wir doch bitte gefälligst alles vom Tier verzehren sollen – wenn es schon für uns gestorben ist. Aus Respekt. Also das Tier stirbt. Durch unsere Hand. Und aus Respekt sollen wir [wenigstens] alles verzehren. Ich frage mich, ob in den Köpfen dieser Leute noch alles rund läuft.
Probleme der (Massen)tierhaltung für den menschlichen Verzehr gibt es zuhauf. Dass von einem geschlachteten Tier nicht alles verwertet würde, gehört nicht dazu. Und ganz sicher auch nicht, dass alle immer nur Filet oder andere Edelteile essen würden, die Mehrzahl der Menschen hat dazu nämlich gar nicht das nötige Kleingeld, auch nicht für das Supermarktjungbullenfilet im Angebot für € 39,90/kg.
Insgesamt werden hierzulande im Jahr rund 750 Millionen Tiere geschlachtet:¹
- ca. 630 Millionen Hühner
- ca. 60 Millionen Schweine
- ca. 40 Millionen Puten
- ca. 25 Millionen Enten
- über drei Millionen Rinder
Deutschland hat sich in den letzten Jahren beim Schweinefleisch vom Importeur zum Exporteur gewandelt. Die Lohnkosten in der Schlachtbranche sind in Deutschland so niedrig, dass mittlerweile Fleischkonzerne aus den Nachbarländern ihre Tiere zur Schlachtung nach Deutschland bringen.
2010:
Dänemarks größte Schlachterei Danish Crown will bis zu 600 Jobs aus der Heimat nach Deutschland verlagern. Konzernchef Kjeld Johannesen begründete das [...]mit den hohen Stundenlöhnen seiner dänischen Mitarbeiter. Die Löhne im Werk im niedersächsischen Oldenburg seien nur halb so hoch. (dpa)
Tote Tiere am Kettenzug |
Grafik: Creative Commons (CC-BY-SA) - Heinrich-Böll-Stiftung, BUND |
Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass Veganer vielen Menschen den letzten Nerv rauben, aber dankenswerterweise geht der Fleischkonsum in Deutschland zurück. Langsam. Sehr langsam sogar. Aber er geht zurück. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das Elend in der Tierhaltung und -schlachtung nur weiter verringern können, wenn alle wieder zum Sonntagsbraten zurückkehren. Und diese ganze Wurst weglassen. Die mit Gesichtern zuerst und dann den Rest. Wobei - da kann wiederum vortrefflich eine Menge hinein von dem, was wir aus Respekt alles essen sollen. Denn dem geschlachteten Tier ist es allemal egal, in was es hinterher steckt. Ob in einem Wurstdarm, in einer Dose Katzenfutter oder in Präparaten der Humanmedizin. Es ist egal, ob ich die Zunge esse und jemand anderes den Euter. Mir muss nicht alles schmecken, ich muss nicht alles essen wollen, nur weil ich grundsätzlich Fleisch esse. Ich glaube auch nicht, dass ich Tiere selbst töten können müsste, weil ich Fleisch esse. Ich muss auch nicht mein Dach decken können und brauche trotzdem eines über dem Kopf. Was wahr ist: Wahrscheinlich würde ich kein Fleisch essen, wenn ich das Tier selbst schlachten müsste. Das ist aber ein anderer Punkt. Ich denke intensiv über meinen Fleischkonsum nach, überhaupt über den Konsum tierischer Produkte; ebenso über das ethische Dilemma, zwischen Haus- und Schlachttieren zu unterscheiden. Persönlich habe ich nichts gegen die Nutzung von Tieren, im Gegensatz zu manchen Tierrechtlern glaube ich nicht, dass sie dem Menschen gleichgestellt sind. In meinen Augen ist nichts Verwerfliches an dem Nutzen von Hilfs- und Arbeitstieren, an dem Verzehr von Eiern, von Milchprodukten oder Honig. Verwerflich ist nur der Weg, wie das allenthalben geschieht.
Oder auch: Was macht eine Spargelpflanze eigentlich im Rest vom Jahr?
Teil 2: Offene Wände
Zu Teil 1 bitte hier entlang
Men at work...
Es hat alles sein Gutes, man muss nur genau hinsehen.
(Astrid Paul)
Seit 3,5 Jahren wohne ich im alten Tonstudio. Und mal ehrlich, da ist wohl eine Renovierung angesagt. Habe ich bereits letzten Sommer mit dem am wenigsten frequentierten Raum, dem Wohnzimmer, begonnen, folgt jetzt eben der Rest. Warum nicht mal antizyklisch, hm? Während mir also die Wände offen stehen, entwickle ich Farbkonzepte, wälze Tapetenbücher und übernachte vor der Tür des Farrow & Ball-Shops in Frankfurt, damit ich zur Ladenöffnung gleich hineinhuschen kann. Ich bin ja eh obdachlos zur Zeit, sozusagen, also kann ich mir die Straße aussuchen, auf der ich schlafen will.
Also wird die Küche old white, was her_vor_ra_gend zur Tapete im Essbereich passen wird. Auch wenn man diese durch Gestapeltes und Gedöns auf dem Küchentisch zurzeit kaum sieht …
Das Schlafzimmer erhält einen Anstrich in hague blue...
Teil 1: Alles muss raus!
Der Regen strömt, das Grundwasser steigt. Alles ersäuft. Erst die Kräuter, anschließend die Rubinette, nun meine Wohnung
Das alte Tonstudio ist auf 4 Ebenen gebaut. Vom Eingang aus geht es immer wieder einige Stufen tiefer, Eingang und Flur auf der ersten Ebene; zweiter Flur, Wohnküche und Badezimmer auf der zweiten; Schlafzimmer und Bibliothek (Durchgangszimmer) auf der 3. Ebene, das Wohnzimmer liegt auf der 4. und somit auf Höhe des Gartens. Bevor ich eingezogen bin, waren alle Wände aus Bruchstein und verkleidet mit diesem Zeug, mit dem Tonstudios gedämmt werden und das immer aussieht wie Eierkartons aus Schaumstoff. Meine Vermieter haben Wände eingezogen, diese verkleidet, Dämmwolle gezogen, Beton gegossen, Boden gelegt und eine wunderschöne Wohnung gebaut. Anstelle des Mischpultes gibt es jetzt ein Schlafzimmer mit begehbarem Kleiderschrank, die Bühne und der Aufnahmeraum wurden zum Wohnzimmer und was dort war, wo jetzt meine große Küche ist, weiß ich gar nicht. Vielleicht die Drogenhöhle oder was Musiker eben sonst so brauchen. In dem kleinen Apartment auf dem Hof, das immer nur Kurzzeitmieter hat, und in das ich mich derzeit einquartiert habe, war früher die Teeküche; in ihr haben sich die Fantastischen Vier, während sie hier ihre erste Platte produziert haben, Kaffee gekocht und Thomas D. hat zu der Zeit noch Bockwürste gegessen.
Jahrelang war die Welt im alten Tonstudio in Ordnung, auf dem Nachbargrundstück wurde gebaut und ein Rasen angelegt und dann kam der nasseste Sommer seit Jahren. Von der Nachbarwiese stößt nun ein schmaler Plattenweg direkt an eine der Außenwände. Das Wasser kann nicht weg, es staute sich zuerst, jetzt findet es seinen Weg und freut sich darüber, dass der Bauherr von nebenan über viele Meter hinweg die Folie zur vertikalen Abdichtung fehlerhaft gelegt hat. Inzwischen sickert es vertikal und von unten in meine Wohnung und der Schimmel kriecht die Wände herauf. Das Schlafzimmer ist am Arsch, meine Bibliothek vollflächig hinüber, im Eingang zum Wohnzimmer stoppt der Schimmel derzeit einen Millimeter vor der Farbe Calamine von Farrow & Ball, die der Liebste erst im Sommer 2015 liebevoll aufgetragen hat.
Wände mit Hydrophobie
Es gibt indessen verschiedene Möglichkeiten, das massive Eindringen der Feuchtigkeit zu stoppen. Eine davon ist, viele kleine Löcher zu bohren und eine spezielle Masse nach und nach in das Mauerwerk zu spritzen, um es hydrophob zu machen. Das wird so lange gemacht, bis das Mauerwerk keine Masse mehr aufnehmen kann. Jetzt werden aber erst einmal fast alle Wände in meiner Wohnung mit einer Stichsäge aufgeschnitten, damit der Architekt dahinterschauen und entscheiden kann, was der nächste richtige Schritt ist. Von außen wird einmal rundherum das Grundstück aufgegraben. Angefangen mit der Terrasse, auf der mein Kräutergarten in ca. 40 Töpfen und Kübeln steht, dann um das Wohnzimmer herum. Die Weinrebe, die ich vor 3,5 Jahren gepflanzt habe und die sich fröhlich um mein bodentiefes Wohnzimmerfenster rankt, muss ebenso raus wie der große Rosenbusch gleich daneben und „King Theodore“, meine historische Kapuzinerkresse. Dann geht die Buddelei weiter, um das Tonstudio herum, mein Schlafzimmer entlang, weiter am Bad, bis zur Küche. In der Küche selbst ist derzeit der geringste Befall, nur eine kleine Ecke zum Flur/Hof hin muss dort entfernt werden.
Also haben der Liebste und ich in den letzten Tagen meine Wohnung eingepackt. Ein Teil steht nun in einer (trockenen!) Kammer auf dem Gelände der Hofreite, ein Teil im Apartment und in der Küche. In der Küche liegen auch ca. 50 Kochbücher auf dem Tisch und darunter, die anderen sind von Feuchtigkeit durchzogen in Kisten verpackt auf den Wertstoffhof gewandert. In der Küche ist auch meine Kleidung gelagert, auf Kleiderstangen, über Sessel geworfen, in Wäschekörben gestapelt. Im Wohnzimmer steht nur noch ein Sofa ohne Polster und die eingewickelten Sideboards sind in der Mitte des Raumes zusammengeschoben. Ich benutze das Bad in meiner eigenen Wohnung, wandere dann in die Kammer und ziehe mich an oder ich wandere in die Kammer und ziehe mich im Bad an. Ich schlafe im Apartment und manchmal auch beim Liebsten oder ich schlafe beim Liebsten und arbeite manchmal am kleinen Tisch im Apartment. Es ist alles egal, wie ich es mache, der Wahnsinn agiert eh und ich kichere immer noch irre vor mich hin. Wegen Paul O'Malley verbringe ich trotzdem viel Zeit in der Hofreite, ich kann ihn schließlich nicht einfach einpacken und mit in unsere Stadtwohnung nehmen.
Es ist ein komisches Gefühl, hier zu sein und doch die eigene Wohnung praktisch nicht nutzen zu können. Meine Höhle ist weg, mein Schutz, mein Rückzugsraum in seelisch unstabilen Zeiten. So viele schöne Dinge wurden beschädigt, meine Bücherregale mussten alle entsorgt werden, nur wenige Gegenstände und Bücher konnte ich retten. Durch mein Fasten fühle ich mich derzeit wie in einem Kokon, Trauriges kommt nur mit Verzögerung bei mir an. Eigentlich ist das alles zum Heulen, aber ich trage, trotz einer dem Fasten geschuldeten erhöhten Empfindsamkeit, so etwas wie eine Lederhaut um meine Seele, die nur in eine Richtung atmet: Nach innen.
Die aufgerissenen Wände zeige ich euch beim nächsten Mal.
...so dass Netflix viel mehr ausspuckt, als sich angeblich im Archiv befindet
Wie viele deutsche Nutzer der Streamingdienst Netflix hat, ist nicht öffentlich bekannt. Angeblich waren es zu Beginn 2016 ca. 2 Millionen Abonnenten in Deutschland und Frankreich zusammen. Warum deutsche und französische Nutzer in einen Topf geworfen werden - nun, fragt mich nicht. Tatsache ist, dass immer mehr Menschen, vor allem junge so wie ich (hehe), dem traditionellen Fernsehen den Rücken kehren, Serienjunkies, wie ich ebenfalls einer bin, erst recht. Dass darunter auch eine Menge sind, die diesen Blog lesen, liegt auf der Hand. Für sie und für die, die mit einem Abo bei Netflix liebäugeln, ist dieser Artikel. Und hey, am 25.11.16 startet die neue Staffel der Gilmore Girls, spätestens dann ist ein Probemonat angesagt!
And where you lead, I will follow
Anywhere that you tell me to
If you need, you need me to be with you
I will follow where you lead
Abgesehen von der Befriedigung meiner Sucht liebe ich Netflix auch und vor allem für die Dokumentationen. Viele sind aufwendige Eigenproduktionen und für so ziemlich jedes special interest ist etwas dabei. Das Problem ist jedoch, dass Netflix keine umfassende Übersicht hat, welche Filme, Serien und Dokumentationen sich in der Datenbank verbergen. Wähle ich z. B. unter Durchsuchen die Kategorie Dokumentationen, kann ich diese Suche verfeinern unter den Subgenres Politische Dokumentationsfilme, Wissenschafts- und Naturdokus und Sozial- und Kulturdokus. In letzterer verbirgt sich u. a. die kulinarische Dokumentation Cooked, während sich das aufsehenerregende Chef's Table in keiner der Unterkategorien findet.
Wie bekomme ich also Netflix dazu, mir meinen eigenen special interests gemäß Vorschläge zu unterbreiten? Dazu muss man daran denken, dass der Algorithmus lernt. Alles, was ihr euch anseht oder auf eure Liste zum später Ansehen setzt, wird vom Algorithmus verarbeitet und nach diesen Vorlieben macht er euch Vorschläge und setzt sich die Auswahl innerhalb der Kategorien zusammen. Und da könnt ihr ansetzen. Man kann pro Konto bis zu 5 Profile anlegen. Von den 5 verfügbaren habe ich eines an Miriam und eines an den Liebsten abgegeben. Wir nutzen den Account in 3 Wohnungen, aus diesem Grund habe ich das große Abo abgeschlossen, dass das Streaming auf bis zu 4 Geräten gleichzeitig erlaubt. So kommen wir uns nie in die Quere und einer von uns kann immer noch zusätzlich den Stream auf ein Mobilgerät spiegeln und in der Badewanne weitergucken. Und ihr macht euch ja kein Bild, wie wichtig das bei manchen Serien sein kann.
Wie schön, dass Du da bist!
Es gibt keine gute Küche, wenn am Anfang nicht die Freundschaft für denjenigen steht, dem sie bestimmt ist. (Paul Bocuse)
Du möchtest keinen Artikel verpassen? Prima! Trage hier Deine E-Mail-Adresse ein:
Du möchtest nur die monatliche Zusammenfassung? Prima! Trage hier Deine E-Mail-Adresse ein:
Eure Lieblingsposts der letzten Tage
gallinae filia albae
- Alles lecker oder was? Von Foodporn und Gaumensex
- Erste Hilfe: Meine 10 ultimativen Tips, Weihnachten zu überleben
- Für gut...
- Let's talk about
- Man muss den Dingen...
- Ruhig hier, ne?
- Singsingsing
- Sonntagsfrühstück. Seid ihr Wurst oder Käse?
- Sonntagsgeplauder
- The sky is the limit!
- Vom Mist
- Was das Leben schöner macht
- Was heißt hier eigentlich Respekt?
- Welcome to my home
- Wie macht die Kuh?
- Wie man sich an das Glück erinnert...
Haus & Hof
Astrid Paul. Powered by Blogger.
Blog-Archiv
-
▼
2016
(
138
)
-
▼
August
(
15
)
- Happy Birthday Internet! Schön, dass es Dich gibt!...
- Schwefelwasserstoffbombe Onsen-Ei nach Christian L...
- Burn Baby, burn! Rezept für Flammkuchen mit Pfiffe...
- Frittiertes Eigelb (sous vide Onsenei nach Christi...
- Kurz erklärt: Sternekoch
- Pfifferlingsrisotto mit Kerbel-Estragon-Sud und Be...
- Der Turmbau zu Gabel
- Reise durchs Bordeaux, Teil 1: Schöne Scheiße!
- Bali in Alzey, Kino-Kindheitserinnerungen und ein ...
- Blütenbutter mit Papadam
- Was heißt hier eigentlich Respekt?
- Spargel im August
- Im alten Tonstudio: My sugar walls oooh my sugar w...
- Im alten Tonstudio: Ch-ch-ch-ch-changes. Turn and ...
- Netflix kulinarisch + mein perfekter Tip, den Algo...
-
▼
August
(
15
)
Hinweis zu Links in diesem Blog
Die in den Texten gesetzten Links sind persönliche Empfehlungen und somit völlig subjektiv. Produktempfehlungen basieren stets auf persönlichen Vorlieben und erfolgen redaktionell unabhängig. Bezahlte Artikel sind als Werbung gekennzeichnet. Affiliatelinks sind mit einem Stern * gekennzeichnet. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Amazon-Widgets in diesem Blog beinhalten stets Affiliate-Links. Siehe dazu auch:
Datenschutz