Teil 2: Offene Wände
Zu Teil 1 bitte hier entlang
Men at work...
Es hat alles sein Gutes, man muss nur genau hinsehen.
(Astrid Paul)
Seit 3,5 Jahren wohne ich im alten Tonstudio. Und mal ehrlich, da ist wohl eine Renovierung angesagt. Habe ich bereits letzten Sommer mit dem am wenigsten frequentierten Raum, dem Wohnzimmer, begonnen, folgt jetzt eben der Rest. Warum nicht mal antizyklisch, hm? Während mir also die Wände offen stehen, entwickle ich Farbkonzepte, wälze Tapetenbücher und übernachte vor der Tür des Farrow & Ball-Shops in Frankfurt, damit ich zur Ladenöffnung gleich hineinhuschen kann. Ich bin ja eh obdachlos zur Zeit, sozusagen, also kann ich mir die Straße aussuchen, auf der ich schlafen will.
Also wird die Küche old white, was her_vor_ra_gend zur Tapete im Essbereich passen wird. Auch wenn man diese durch Gestapeltes und Gedöns auf dem Küchentisch zurzeit kaum sieht …
Das Schlafzimmer erhält einen Anstrich in hague blue...
... und die Bibliothek wird skylight. Sie ist ja nun eh fast leer, weil so viele meiner Bücher beschädigt wurden. Das wird insofern spannend, als ich den kleinsten Raum am dunkelsten streichen werde, was der landläufigen Meinung widerspricht, dunkle Farben seien nicht für kleine Räume gemacht. Indessen, ich denke anders. Wie alles im Leben sollten auch Räume in genau der Eigenschaft unterstrichen werden, die sie mitbringen. Und dunkle Farben reflektieren weniger Licht, die Ecken werden retuschiert, der Raum wirkt größer, nicht kleiner. So wird der Charakter eines kleinen Raumes unterstrichen und nicht mit seinem Gegenteil bekämpft. Es geht den Räumen wie den Menschen...
Sky light ist eine gute Wahl - freu mich schon auf die Bilder, wenn es fertig ist. Wird aber wohl dauern, wenn ich mir deine Wände so ansehe! Ich wünsche starke Nerven und heitere Gelassenheit! Gudrun
AntwortenLöschenIch richte mich mal locker auf Mitte September ein...
LöschenDanke für Deine lieben Wünsche!