Was heißt hier eigentlich Respekt?

Die nose to tail-Respektphilosophie...

nose to tail-Philosophie. Was heißt hier schon "Respekt"? | Arthurs Tochter Kocht von Astrid Paul

Nose to tail geht mir auf den Ochsenschwanz 

Eigentlich ist es gar nicht so sehr das Postulat, nur ja jeden Fitzel Fleisch eines geschlachteten Tieres zu verwerten, sondern vielmehr die große Portion Heuchelei, die oft damit einher geht. Ist ja eh klar, dass wir alle nur das Fleisch der Tiere vom Biohof direkt hinter unserem Haus essen. Keine Transportwege, im Mondschein handgestreichelt, fröhlich wie junge Geißlein über die Weiden springend, glücklich bis zum letzten Atemzug. Und dann. Peng. Tot. Also tot im Sinne von eben noch da und plötzlich tot. Ohne Schmerz. Ohne Angst. Ohne die schrecklichen Minuten vor dem Bolzenschuss. Die gibt es nicht. Nicht bei Bio. Nicht bei dem Fleisch, das wir alle essen. Wir Lippenbekenntnisprahler. 

Weg von dem Gedanken an Aufzucht, qualvolle Tiertransporte und Schlachtungen im Akkord, wird vermehrt darüber nachgedacht, dass wir doch bitte gefälligst alles vom Tier verzehren sollen – wenn es schon für uns gestorben ist. Aus Respekt. Also das Tier stirbt. Durch unsere Hand. Und aus Respekt sollen wir [wenigstens] alles verzehren. Ich frage mich, ob in den Köpfen dieser Leute noch alles rund läuft. 

nose to tail-Philosophie. Was heißt hier schon "Respekt"? | Arthurs Tochter Kocht von Astrid Paul

Probleme der (Massen)tierhaltung für den menschlichen Verzehr gibt es zuhauf. Dass von einem geschlachteten Tier nicht alles verwertet würde, gehört nicht dazu. Und ganz sicher auch nicht, dass alle immer nur Filet oder andere Edelteile essen würden, die Mehrzahl der Menschen hat dazu nämlich gar nicht das nötige Kleingeld, auch nicht für das Supermarktjungbullenfilet im Angebot für € 39,90/kg. 

Insgesamt werden hierzulande im Jahr rund 750 Millionen Tiere geschlachtet:¹  
  • ca. 630 Millionen Hühner
  • ca. 60 Millionen Schweine
  • ca. 40 Millionen Puten
  • ca. 25 Millionen Enten 
  • über drei Millionen Rinder
Deutschland hat sich in den letzten Jahren beim Schweinefleisch vom Importeur zum Exporteur gewandelt. Die Lohnkosten in der Schlachtbranche sind in Deutschland so niedrig, dass mittlerweile Fleischkonzerne aus den Nachbarländern ihre Tiere zur Schlachtung nach Deutschland bringen.
2010:
Dänemarks größte Schlachterei Danish Crown will bis zu 600 Jobs aus der Heimat nach Deutschland verlagern. Konzernchef Kjeld Johannesen begründete das [...]mit den hohen Stundenlöhnen seiner dänischen Mitarbeiter. Die Löhne im Werk im niedersächsischen Oldenburg seien nur halb so hoch. (dpa)

Tote Tiere am Kettenzug

Tote Tiere am Kettenzug. Grafik zu Fleischkonzernen und Bundesländern, Fleischatlas der Heinrich Böll-Stiftung 2016. Grafik: Creative Commons (CC-BY-SA) - Heinrich-Böll-Stiftung, BUND | Arthurs Tochter Kocht von Astrid Paul
Grafik: Creative Commons (CC-BY-SA) - Heinrich-Böll-Stiftung, BUND

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass Veganer vielen Menschen den letzten Nerv rauben, aber dankenswerterweise geht der Fleischkonsum in Deutschland zurück. Langsam. Sehr langsam sogar. Aber er geht zurück. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das Elend in der Tierhaltung und -schlachtung nur weiter verringern können, wenn alle wieder zum Sonntagsbraten zurückkehren. Und diese ganze Wurst weglassen. Die mit Gesichtern zuerst und dann den Rest. Wobei - da kann wiederum vortrefflich eine Menge hinein von dem, was wir aus Respekt alles essen sollen. Denn dem geschlachteten Tier ist es allemal egal, in was es hinterher steckt. Ob in einem Wurstdarm, in einer Dose Katzenfutter oder in Präparaten der Humanmedizin. Es ist egal, ob ich die Zunge esse und jemand anderes den Euter. Mir muss nicht alles schmecken, ich muss nicht alles essen wollen, nur weil ich grundsätzlich Fleisch esse. Ich glaube auch nicht, dass ich Tiere selbst töten können müsste, weil ich Fleisch esse. Ich muss auch nicht mein Dach decken können und brauche trotzdem eines über dem Kopf. Was wahr ist: Wahrscheinlich würde ich kein Fleisch essen, wenn ich das Tier selbst schlachten müsste. Das ist aber ein anderer Punkt. Ich denke intensiv über meinen Fleischkonsum nach, überhaupt über den Konsum tierischer Produkte; ebenso über das ethische Dilemma, zwischen Haus- und Schlachttieren zu unterscheiden. Persönlich habe ich nichts gegen die Nutzung von Tieren, im Gegensatz zu manchen Tierrechtlern glaube ich nicht, dass sie dem Menschen gleichgestellt sind. In meinen Augen ist nichts Verwerfliches an dem Nutzen von Hilfs- und Arbeitstieren, an dem Verzehr von Eiern, von Milchprodukten oder Honig. Verwerflich ist nur der Weg, wie das allenthalben geschieht. 

nose to tail-Philosophie. Was heißt hier schon "Respekt"? | Arthurs Tochter Kocht von Astrid Paul

Und auch, wenn ich immer mehr mit dem Verzehr von Fleisch hadere, unabhängig von der Menge, egal, ob nur Sonntagsbraten oder nicht. Eines steht für mich fest:

Das Tier stirbt. Und auch wenn sein Leben bis zum Zeitpunkt der Tötung noch so schön war: Es stirbt, weil wir es töten. Und egal, wie - mit Respekt hat das alles nichts zu tun.

Serviceteil

¹Fleischatlas 2016

Buchtip:



  Schönen Sonntag!

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Arthurs Tochter

Astrid Paul, die Autorin von Arthurs Tochter kocht., ist besessen vom Essen. Sie wacht manchmal nachts auf, weil ihr im Traum Essensdüfte durch die Nase ziehen. Dann steht sie auf und fängt an zu kochen. Oder zu schreiben. Vielleicht kocht sie auch nur, um darüber schreiben zu können, wer weiß das schon...

33 Kommentare :

  1. JuliSchmuli8/14/2016

    Klasse Beitrag. Ehrlich, reflektiert und ohne besagtes Doppelmoralin.

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  2. Also liebe Astrid, ich kommentier jetzt mal als jemand der hier deiner Meinung nach nicht ganz richtig im Oberstübchen ist. Und der findet, ja Nose-to-tail und sich mal überhaupt mit Fleisch und Tierhaltung auseinanderzusetzen hat mit Respekt zu tun. Vielleicht hast du ja nicht mehr so viele der Menschen um dich herum, die das abgepackte Supermarktbilligfleisch kaufen, du in deiner Haute Cuisine Welt. Schnitzel muss es sein, aber ja nicht mehr als 1,99 pro Kilo. Bio? Artgerecht? Eh alles Mummschanz! Und dafür noch das doppelte Zahlen? Nee. Ich weiß nicht, ob Extremismus hier der richtige Weg ist. Und ob es nur die hetzenden Veganer sind glaube ich auch nicht. Sich zu fragen, ob man sein Fleisch selbst erlegen könnte, ist schon mal eine gute Frage. Die Antwort flößt sicher dem einen oder anderen Respekt ein. Will ich wissen, wie es vielleicht gelebt hat? Und wenn dann schon mal ein Tier sterben musste, dann möcht ich soviel davon als möglich verbrauchen können. Und sicher überleg ich mir auch öfter, ob es auch immer Fleisch sein muss. Vielleicht ist das alles auch nur eine Etappe auf meinem Weg zum Veganer oder Selbstversorger Vegetarier, denn ich könnte sicher kein Tier selbst erlegen, wer weiß. Aber ich stell mir Fragen, aus Respekt vor mir und dem was ich esse. Egal ob Fisch oder Fleisch.

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    1. Liebe Susanna,
      mir, deren Blog in jeder Zeile die Intention atmet, aus Einfachem das Beste zu machen, "in einer haute cuisine Welt lebend" zu unterstellen, ist schon mutig.
      Ich setze mich seit Jahren für den Verzehr von weniger Fleisch ein und nose to tail gibt es hier im Blog schon viel länger, als das Thema durch's mediale Dorf getrieben wird.
      Auch für mich sind alle diese Gedanken vielleicht nur ein Schritt auf dem Weg zu einem vegetarischen Leben, wer weiß das schon... Aber ich bin fest davon überzeugt, dass man eben keine Lebewesen tötet, vor denen man ach so viel Respekt hat. Das ist in meinen Augen eine ganz große verlogene Kacke.

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    2. Och Astrid, was du mit deinem Blog auf diesem (und vielen mehr) Gebieten alles schon geleistet hast, das streitet dir doch keiner ab. Aber auch meine Oma hat schon Nose-to-tail gekocht, und die konnte noch nicht mal Englisch. Dennoch denke ich, wer hier liest und nachkocht hat sich schon gut seine Gedanken zum Fleischkonsum gemacht, und ich bin mir auch fast sicher, dass die wenigsten hier Billigfleisch kaufen. Also gönn doch dem Nose-to-tail ein bisschen Populismus. Nur so, als Stein des Anstoßes, für die, die noch nicht denken. Dann kannst du dir ja weiter auf die Schulter klopfen, und sagen: ich war ganz vorn mit dabei. Für die Mehrzahl der Tiere (in respektvoller artgerechter Haltung und ja, sinnhaftem Tod) zählt aber leider die Koch- und Kaufentscheidung der Masse. Und nein, verlogen finde ich es nicht ein artgerecht gehaltenes Tier zum Verzehr zu töten. Es in dunkle, enge Boxen zu pferchen, mit Antibiotika vollzupumpen, nach dem Schlachten unter steriler Schutzatmosphäre in blitzblanke Plastik zu packen und den Anschein zu suggerieren: dies war nie ein Tier, umso mehr. Aber was sieht denn Bitteschön mehr nach Tier aus als eine Rinderzunge, Geflügelherzen oder Leber? Es geht um mehr als nur darum jedes fitzelchdn zu verwerten - es geht um Tiere essen, denn das ist es doch, was wir immer noch tun.

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    3. Liebe Susanna,
      ob es richtig oder falsch ist, überhaupt Tiere zu essen - diese Entscheidung habe ich für mich noch nicht gefällt, und es gibt in kulinarischer und auch ethischer Hinsicht kaum ein Thema, das mich mehr beschäftigt. Und ich bin ja eh der Meinung, dass wenn die Tiere im ganzen in den Metzgertheken liegen würden, wenn die Köpfe noch da wären und die starren Augen, dann würden sehr viel weniger Menschen Fleisch essen. Für mich gehört das Zerteilen bis zur Unkenntlichkeit zum Konzept, weil es dem Menschen jeden Bezug zur Kreatur nimmt. Und was bitte sieht an einem Geschnetzelten "griechischer Art" unter der begasten Plastikfolie noch nach dem Schwein aus, von dem es stammt. Ich glaube, da sind wir uns sehr einig.

      Dass nose to tail ein alter Hut ist und unsere Großmütter schon so gekocht haben - geschenkt. Ich wehre mich einfach nur dagegen, die Tötung eines Tieres mit Respekt in Verbindung zu bringen. Wen man respektiert, den tötet man nicht und den isst man nicht. Und ja, ich bin mir der Konsequenz für mich selbst, wenn ich das völlig zuende denke, völlig bewusst.
      Ich mache lediglich den Kampf mit mit selbst öffentlich und freue mich sehr über jeden Denkanstoß, den ich dazu bekomme!

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    4. Na dann Glückwunsch Astrid, die öffentliche Diskussion ist ja mal wieder vorbildlich geglückt. Weswegen ich auch, obwohl heute nicht ganz einer Meinung mit dir, wieder gern auf diese Seiten zurückkehren werde... natürlich mit Spannung auf deine Lösung des Gutmensch-Fleischesserparadoxons. Irgendwann. Bestimmt.

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    5. Ich finde es ja eh unwichtig, ob andere meiner Meinung sind, aber die Diskussion um bestimmte Themen, die ist mir sehr wichtig. Nur so kann sich auch in meinem eigenen Kopf etwas bewegen, nur so kann ich wachsen und mich entwickeln, wenn ich dahin sehe, wohin auch andere schauen.
      Um so mehr freut es mich, wenn Du, wenn andere das ebenso sehen und hier mitdiskutieren. Ich freue mich, wenn Du wieder hier reinliest. Wann und wie und ob überhaupt ich mein Paradoxon (sehr schön von Dir beschrieben!) auflösen kann, steht in den Sternen. Aber (nach)denken hilft ja bekanntlich.

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  3. Anonym8/14/2016

    Endlich mal jemand der über das ganze Respektgelaber richtig nachdenkt.
    Gruß

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  4. Miriam Betancourt8/14/2016

    Danke für diesen reflektierten Beitrag! Ich habe auch noch nie verstanden, wie die Tötung eines Tieres und Respekt vor dem Tier zusammenpassen sollen.

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  5. Das ganze Tier zu Verarbeiten und sich dieser Philosophie zu verschreiben, ist ein Schritt genau gegen die Massentierhaltung und das damit einhergehende Bild von Billigwurst, weil nur nur die Edelstücke verkauft und nachgefragt werden. Mehr bzw. alles vom Tier zu verarbeiten und weniger Billigwurst draus zu machen, sich eben gegen den Billigpreiskampf stellen, ... alles Handlungen, die die Wertschätzung des Tieres erhöhen und zum Nachdenken beim Konsumenten anregen. Und Wertschätzung ist Respekt! Viel wichtiger als die Sekundenbruchteile beim Sterben sind auch die Jahre/Monate davor: Artgerechte Haltung wird durch höhere Fleischpreise erst ermöglicht.

    Außerdem ist die Sache mit dem Bolzenschuss schlecht geschrieben bzw. falsch, Tiere sterben beim Schlater durch den Bolzenschuss komplett ohne Schmerz. Auch die Sekunden davor sind nur für Dich schlimm, nicht für das Tier - Das weiß nicht, was mit ihm passiert. ;-) Dass es vor der Schlachtung Ruhephasen für die Tiere gibt, wird leider auch nicht erwähnt.

    Der Rest der “Kritikpunkte“ ist leider verzerrten überromantischen Wunschvorstellung geschuldet, die nichts mehr mit der Realität zu tun hat. Genau so wie der Wunsch, dass kein Fleisch in Katzenfutter ist - Google doch mal, wie lange zwangsvegetarisch ernähre Katzen ohne Tierarzt überleben. ;-)
    Auf der anderen Seite verstehe ich auch nicht das Haten gegen die Massentierhaltung und die dennoch ausbleibende Kompromissbereitschaft zu Verbesserungen. Übrigens: Hausschlachtungen sind meistens/fast immer Schächtungen, die extrem Grausam sind - Ist Dir das ernsthaft lieber?! Welcher Bauer hat schon ein Bolzenschussgerät und sonstige Begebenheiten, um überhaupt schlachten zu dürfen? Fleisch aus Hausschlachtung darf nämlich aus vielen guten Gründen nicht verkauft werden. Das fängt bei Hygiene an und hört bei fehlender veterinärer Kontrolle auf. Keine sinnvolle Perspektive also.

    Sorry, fü mich ist das kein fundierter, stattdessen ein sehr polemischer Artikel, der gute Bemühungen um Sinne des Tierwohls als moralisch verwerflich darstellt. Neben den vielen Halbwahrtheiten stört mich das Schlechtmachen der guten Intention am meisten.

    Dennoch LG aus Kalb

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    1. Lieber Thomas,
      es ist aber einfach nicht wahr, dass nur die Edelteile nachgefragt werden. Unterhalte Dich einfach mal mit dem Metzger Deines Vertrauens, was die Leute so kaufen. Bzw. unterhalte Dich eben NICHT mit dem Metzger Deines Vertrauens, sondern mit dem Feld-Wald-Wiesenmetzger um die Ecke. Der kauft seine Fleischteile vom Schlachthof, hat die Tiere zuvor noch nie gesehen und hat das letzte Mal vor vielen Jahren während seiner Ausbildung noch selbst geschlachtet. Dessen Problem ist nicht, dass seine Kunden nur nach Edelteilen fragen, wie ich aus vielen Gesprächen mit Metzgern weiß. Der hält sich ganz im Gegenteil mit Partyservice, gegrillten Hähnchenschenkeln aus Massentierhaltung und belegten Brötchen für Betriebsfeiern über Wasser.

      Die Diskussion um Fleisch im Allgemeinen jetzt auf die Ebene zu verlagern, dass alle alles essen müssen, weil sonst das Tier nicht richtig verwertet würde, ist einfach eine Nebelkerze, denn das wahre Problem - die Missstände in der Tierhaltung, wird somit verschleiert.
      Und ja, ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die Tötung eines Lebewesens und Respekt vor ihm haben sich gegenseitig ausschließen. Wenn Du meinen Artikel aufmerksam liest, stellst Du fest, dass ich gar nichts gegen Tierfleisch im Katzenfutter habe, ich stelle nur fest, dass eben nichts vom Tier verloren geht. Noch mal: Dass ein geschlachtetes Tier nicht zu fast 100% verwertet würde, ist einfach nicht wahr und in meinen Augen auch nicht das Problem.
      Je öfter ich Deinen Kommentar lese, desto mehr glaube ich, dass Du meine Intention nicht verstanden hast.

      Und sind 750 Millionen in Deutschland jährlich geschlachtete Tiere wirklich eine Halbwahrheit? Ich denke nicht.

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  6. Zurechtrückung der konstruktiven und ehrlichen Art - das gefällt mir gut, liebe Astrid, ich danke Dir für diesen Beitrag!

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  7. Danke für diese klaren Worte! Tötung und Respekt passt nun einmal nicht zusammen, das sehe ich genauso

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    1. Liebe Karin,
      danke! Es ist mir schon lange ein Rätsel, wie manche Leute das miteinander vereinbaren können.

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    2. Aber du vereinbarst es doch auch ganz gut miteinander - oder isst du vegetarisch? Du findest es doch auch respektlos und konsumierst es dennoch ... ;)

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    3. Ach Nachtrag - ich gebe übrigens nicht so sehr den Menschen die Schuld dafür, dass sie das miteinander vereinbaren können, wo es doch so absurd ist. Der einzelne Mensch ist einfach in ein krankes System geboren, das ihm von Kindesbeinen an "Tiere töten und essen" als normal verkauft. Es ist sehr schwer, das zu erkennen und noch schwerer es aufzugeben und auszusteigen.

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  8. Anonym8/14/2016

    Ahhh! Astrid bürstet mal wieder einen Trend gegen den Strich. Gefällt mir!

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    1. Na ja, manchmal muss ja auch mal jemand sagen: "Stop! Lasst uns grad nochmal drüber nachdenken."
      ;)

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  9. Wenn Tötung von Tieren nicht mit Respekt einhergehen kann so kann es in logischer Konsequenz auch nicht der Verzehr von Fleisch und Fleischprodukten.

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    1. Wohl wahr, da stimme ich Dir unumwunden zu. Nicht ohne Grund hadere ich so.

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  10. Eigentlich wollte ich nichts dazu schreiben, weil ich dann der nervige missionierende Veganer bin. Dein Artikel kreist aber dennoch in meinem Kopf, daher ein paar kurze (und nett gemeinte) Gedanken.

    Deine ersten Zeilen sprechen mir voll aus dem Herzen. Du erklärst richtig, dass Töten nichts mit Respekt zu tun hat - im Gegenteil, es ist völlig respektlos. Du listest die Zahlen der geschlachteten Tiere...findest das Nose-to-tail-Konzept Heuchelei.

    Ich frage dich dann: Ist es nicht auch Heuchelei, auf der einen Seite den Zeigefinger zu erheben und Tiere töten respektlos zu finden und auf der anderen Seite weiterhin Tiere zu essen?

    Zurück zum Sonntagsbraten sagst du. Das klingt für mich so, als würdest du sagen "Gewalt ist blöd, ich schlage meine Kinder nur noch Sonntags." Es ist inkonsequent. Wenn du wirklich und aus tiefstem Herzen die obige Haltung einnimmst, dann solltest du sie auch zu Ende denken. Weniger Fleisch ist sicherlich ein sehr guter Schritt. Aber wenn man die Nose-to-tail-Fraktion an den Pranger stellt, dann sollte man auch die "Zurück zum Sonntagsbraten"-Denke mal kritisch hinterfragen. Ist das nicht auch Heuchelei?

    Nur kurz zu deinem folgenden Statement:
    "In meinen Augen ist nichts Verwerfliches an dem Nutzen von Hilfs- und Arbeitstieren, an dem Verzehr von Eiern"
    Schau Die bitte mal vorbildliche Betriebe in diesem Segment an (Nicht Bio, mindestens Demeter & co.). Die halten ihre Tiere zwar wesentlich besser, aber hier werden männliche Küken nicht gebraucht und i.d.R. getötet oder an andere Schlachtbetriebe verkauft. Ebenso mit männlichen Kälbchen. Und was passiert wohl erst, wenn die Tiere alt sind und keine Milch mehr geben?

    Lange Rede kurzer Sinn...Eine tierfreundliche Ei- und Milchproduktion ist schwer möglich - beim Blick auf die Nachfrage auch unmöglich.

    Ich möchte niemanden bekehren...im Gegenteil, ich finde deine Gedanken ganz toll und sehr richtig...nur deine Schlussfolgerungen daraus sind genauso "sich selbst in die Tasche lügend" wie die Nose-to-Tail-Philosophen. Ein bisschen das Gewissen beruhigen (ich bin ja nur Sonntags respektlos zu Tieren) und weiter die geliebten Gewohnheiten behalten.

    Ich möchte mit meine Zeilen nicht anprangern (das liest sich bei dem Thema automatisch so) nur zum Nachdenken anregen :) Liebe Grüße - Lilli

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    1. Liebe Lilli,
      vielen Dank für Deinen Kommentar, den ich genau so verstehe, wie Du ihn gemeint hast ;)

      Lass mich ein paar Dinge erläutern und Dir vielleicht ein paar Fragen beantworten.
      Was mir wichtig ist: Ich prangere mitnichten das nose to tail-Konzept an! Ich sage nur, dass die Begründung in meinen Augen falsch ist und es das Problem, das sie indiziert, gar nicht gibt. Wenn ich mir ansehe, welch kulinarischer Mist in den Supermarktregalen und -kühlschränken der Republik liegt, haben wir sicher kein Problem damit, dass von Tieren nicht alles verwertet würde. Dass bei Hühnern außer der Brust hier nur wenig verwendet und der Rest nach Afrika exportiert wird, ist das nächste Fass, das ich hier jedoch schon an anderer Stelle aufgemacht habe. Aber auch in diesen Fällen wird das, was außer der Hühnerbrust noch bleibt, nicht weggeschmissen. Aber ich schweife ab...

      Und mir gefällt die Argumentation eben nicht, man müsse "aus Respekt" alles von einem Tier essen, das getötet wurde. Ich esse immer noch Fleisch und bin dennoch der Meinung, dass das mit Respekt nichts zu tun hat, soviel Ehrlichkeit sollte schon sein.

      Und Du hast mich nicht vollständig zitiert. Ich habe nicht nur geschrieben
      In meinen Augen ist nichts Verwerfliches an dem Nutzen von Hilfs- und Arbeitstieren, an dem Verzehr von Eiern, von Milchprodukten oder Honig.. Im nächsten Satz nämlich auch: Verwerflich ist der Weg, wie das allenthalben geschieht. Und ich gebe Dir recht, dass ein tierfreundliche Milch- und Eiproduktion kaum möglich ist. Aber sie ist eben nicht unmöglich, nicht, wenn vielen Menschen das wollten und eben eher auf den Tierschutz sehen, als auf den Preis. Und wenn alle nur noch sonntags Fleisch essen würden, bräuchten wir die massenhafte Quälerei von Tieren nicht. Ob wir überhaupt Fleisch essen sollten? Ich habe das für mich noch nicht zuende gedacht. Aber wie gesagt, mit Respekt hat die Tötung von Tieren nichts zu tun und ja, da ist es mir egal, wie gut es vorher gelebt hat. Es soll so gut leben wie nur möglich, aber wenn es dann doch zum Verzehr ohne Not getötet wird? Das KANN gar nicht respektvoll sein.
      Mehr wollte ich mit meinem Artikel gar nicht sagen.


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  11. Anonym8/15/2016

    Hallo liebe Astrid.
    Also ich finde ihren Eintrag klasse und das obwohl ich seid jetzt schon 22 Jahren vegan lebe aber ganz ohne die Supermarkt oder Biomarkt Ersatzprodukten.
    Ich koche jeden Tag für meine 94 jährige Oma und bei ihr gehört halt Fleisch fast täglich auf den Tisch und das bereite ich ihr auch zu, he, ich bin ich und sie ist sie und das ist auch gut so!
    Liebe Grüße sendet Jesse Gabriel

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    1. Lieber Jesse, es freut mich immer wieder sehr, von Deiner Oma zu hören. Ich hoffe, sie ist immer noch bei guter Gesundheit! Und Du bist eh der entspannteste Veganer, der mir jemals begegnet ist! Danke, dass du hier mitliest und liebe Grüße

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  12. Anonym8/16/2016

    Ich lese hier einfach zu gerne und immer wenn ich kann, Oma mal schnell ihre Augen im Sitzen zu gemacht hat und ich ein paar Minuten zeit habe versuche ich auch zu schreiben.
    Verpassen tue ich aber nichts, kann bloß nicht jedesmal schreiben auch wenn ich es gerne täte!
    Na ja, bevor ich oder jemand an anderen rumnörgle, solle man doch vorher erstmal vor seiner eigenen Haustür sauber machen und jeder der mit sich ehrlich ist, der findest etwas den niemand ist perfekt.
    Richtig oder falsch gibt es nicht, außer in Ausnahmefällen es ist immer Auslegungssache.
    Liebe Grüße sendet ihnen Jesse Gabriel
    P.S.: Ich bin sehr dankbar wenn sie auf einer meiner Kommentaren auch antworten!

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    1. Ich möchte immer gerne auf alle Kommentare antworten, aber manchmal rutscht mir einfach auch etwas durch oder die Zeit frisst mich auf... Das ist eh nie persönlich gemeint, ich freue mich über jeden einzelnen Kommentar und ich lese sie alle!
      Viele liebe Grüße zurück, lieber Jesse!

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  13. Anonym8/17/2016

    Es ist nunmal so: die Oberschicht dir ihr 60 Euro Fleisch verzehrt und sich Haute Cousine nennt, bloß auf alles herab, was wir normalen Menschen am Esstisch so machen. So ist auch nose-to-tail nicht gut genug. Werd doch bitte Vegan! Alles andere wäre heuchlerisch

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    1. Eigentlich ist es fast interessant, dass anonyme Kommentierer, die auf so erschreckende Weise ihr Unvermögen zum inhaltlichen Erfassen von Texten offenbaren, immer in den sehr späten Abendstunden oder nachts aufschlagen.
      Woran liegt das? Können so Leute nicht schlafen und denken sich dann "ach, lese ich halt mal Blogs und kacke jemandem anonym in die Kommentare"? Ich denke, das wird es sein. Anders kann ich mir so viel Beklopptheit nicht erklären.

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  14. Anonym8/22/2016

    Interessanter Artikel. Ich denke ja auch hin und wieder nach, ob (so viel) Fleisch wirklich sein muß und bisher bin ich zu dem Schluß gekommen, daß ich auf Fleisch schon deshalb nicht komplett verzichten möchte, weil es mir viel zu gut schmeckt. Omnivor mit etwas schlechtem Gewissen sozusagen (wobei ich in letzter Zeit aus anderen Gründen zunehmend weniger Fleisch esse).
    Spannenderweise bin ich gerade über eine Diskussion über die ethischen Implikationen gestolpert, die einige interessante Aspekte beleuchtet (im heise-Forum, of all places!): http://letthemeatmeat.com/post/6822461573/veganism-is-not-the-lifestyle-of-least-harm-and
    Zugegeben, der Titel des Blogs läßt nicht sehr viel Unvoreingenommenheit erwarten, aber ich denke die Aspekte, die angesprochen werden sind es durchaus wert mit bedacht zu werden.

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