Kürbisgnocchi in Maronen-Salbei-Nussbutter
Ich und Angst, pah! Vor nichts und niemandem. Außer... also ich traue mich ja kaum, das hier zu sagen... aber es gibt da etwas... klein, oft aus Kartoffeln... gelb... genau: Gnocchi. Daher bereite ich sie gerne mit Ricotta in der Fluff Fluff-Version zu, da kann ich auch noch schön den Plural erklären. Oder ich halte die Luft an, wenn ich mit Safran-Gnocchi ein Ragout aus dem Fleisch von Entenkeulen begleiten lassen will. Aber mit Kürbis sind sie eine neue Herausforderung. In den Tiefen dieses Blogs gibt es den völlig misslungenen Versuch von Süßkartoffel-Gnocchi nach einem Rezept von Cornelia Poletto, mein lange davor gescheiterter Versuch, Kürbisgnocchi nach einem Rezept von Dieter Müller zuzubereiten, ist gottlob an euch vorbei gegangen, zu der Zeit gab es diesen Blog nämlich noch nicht. Aber das kann ja eigentlich nicht sein, oder? Dass ich immer wieder an diesen Kleinigkeiten scheitere. Also auf ein Neues, heute nach einem Rezept der Küchengötter, das ich für euch (und auch für mich) modifiziert habe.
Rezept für Kürbisgnocchi, jetzt wirklich gelingsicher!
Soweit das Original, meine Tips für euch folgen im Anschluss:
- 1,2 kg Hokkaido-Kürbis (geputzt gewogen)
- Salz
- 200 g Mehl
- 2 Eigelbe
- 120 g Parmesan frisch gerieben
- Pfeffer
- 2 Prisen frisch geriebene Muskatnuss
Den Backofen auf 200° vorheizen. Den Kürbis gründlich waschen, in sechs Spalten schneiden und entkernen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im heißen Backofen (Mitte, Umluft 180°) ca. 35-40 Min. backen. Herausnehmen und fein pürieren.
In einem großen Topf reichlich Wasser zum Kochen bringen, salzen. Das warme Kürbismus mit dem Mehl, den Eigelben, dem Parmesan, Salz, Pfeffer und Muskat mit den Knethaken des Handmixers zu einem glatten Teig verkneten.
Aus dem Teig mit zwei Teelöffeln Gnocchi ausstechen und formen. Ins siedende Wasser gleiten lassen und bei schwacher Hitze ca. 10 Min. ziehen lassen, bis die Gnocchi an die Oberfläche steigen. Mit einem Schaumlöffel herausheben und heiß servieren.
Meine Tips für euch
- Ich schäle den Kürbis rundherum vom Kerngehäuse herunter. Das geht schneller und macht weniger Arbeit, weil keine Kerne in der Gegend rumspatzen und noch Wochen später hinter Küchenabschlussleisten kleben. Das Kerngedöns aus der Kürbismitte könnt ihr dann ganz einfach am Stück entsorgen
- Ich halte Umluft zum Austrocknen der Kürbisstücke grundsätzlich für die bessere Methode
- Weniger Mehl ist mehr Geschmack! Also tastet euch an die Mehlmenge behutsam heran, ich bin mit sehr viel weniger als im Rezept angegeben ausgekommen. Je mehr Mehl, desto knatschiger wird der Teig und umso eher erhalten die späteren Gnocchi einen Biss wie Reifen von Continental
- Gönnt dem Teig eine Stunde Ruhezeit im Kühlschrank, unterstes, weil kältestes Fach. Er lässt sich stark abgekühlt und etwas fester geworden viel leichter verarbeiten
- Lasst das mit der Teelöffel-Abstecherei, das ist für Anfänger, hehe. Gebt ein wenig Hartweizengries auf ein großes Holzbrett, stecht euch eine handballengroße Menge des Teiges ab und rollt sie auf dem Gries zur Teigschlange aus. Gries hat den Vorteil, dass er beim Kochen im Wasser zum größten Teil einfach abfällt und ihr so auch keine weiteren Mehlmengen einarbeitet!
- Schneidet kleine Kissen von der Teigschlange herunter und rollt diese einmal vor und zurück über ein Gnocchi-Brett. Die Rillen sind wichtig, um dass die Sauce oder flüssige Butter später besser aufgenommen werden kann, sie kriecht dort nämlich förmlich hinein
- Bratet die sehr gut abgetropften Kürbisgnocchi nach dem Kochen in Nussbutter oder in einer Mischung aus Butter und Olivenöl an. Sie direkt nach dem Kochen zu servieren ist eine ziemlich geschmacklose Angelegenheit. Ja, auch wenn ihr sie eh in Sauce tunken wollt. Wenn sie in einer Sauce landen, bratet ihr sie weniger, wenn ihr sie wie hier in Butter serviert, stärker, sprich knuspriger an
Für das heutige Rezept gebt ihr Nussbutter, die ihr ja eh immer auf Vorrat habt, mit frischen Blättern vom Salbei in eine Pfanne, schäumt die Butter auf, so dass der Salbei anknuspert und fügt dann vorgegarte, gehackte Maronen und anschließend die Kürbisgnocchi hinzu. Noch einmal salzen und vor dem Servieren gebt ihr schwarzen Pfeffer aus der Mühle darüber. Und? Ist doch ganz einfach, oder? *chrchrchr*
Serviceteil
Das schöne Gnocchibrett aus Buchenholz könnt ihr HIER* bestellen, seitdem ich das habe, machen mir Gnocchi noch viel mehr Spaß!Ihr wisst ja, wie sehr ich die Kochbücher von TEUBNER mag. Es gibt eine feine Auswahl für italienische Küche - mit Gnocchi-Rezepten inside, zu bestellen HIER*
Mein Rezept für Nussbutter findet ihr HIER
Das Originalrezept der Küchengötter stammt von HIER
Könnte man die Gnocchi tiefkühlen? Und wenn ja besser roh oder besser gekocht? Schon Mal ausprobiert?
AntwortenLöschenGruß
Desiree
Hallo Desiree! Nein, noch nie probiert. Aber es spricht nichts dagegen aus meiner Sicht, mit frischer Pasta funktioniert das Einfrieren schließlich auch tadellos. Ich würde es mit den rohen Gnocchi testen und diese gefroren ins Wasser geben. Wenn Du es probiert hast, freue ich mich sehr über eine Rückmeldung! :)
LöschenAaaalso... Ich wollte berichten (schon vor einer ganzen Weile) und kann nun sagen, wie es nicht ganz so gut funktioniert ;)
AntwortenLöschenDem Umwerfen des Essenplans geschuldet wurde der Kürbis liebevoll im Ofen gebacken und dann - Deppenfehler - unpüriert eingefroren... dumme Idee...
Als die Gnocchi dann gegessen werden wollten, war der Kürbis noch im Gefrierfach und wurde- mangelndem Zeitmanagement sei dank - pragmatisch in der Mikrowelle aufgetaut und war.. naja... nicht ganz so warm und durchgehend aufgetaut...
Aufgrund des spontan verstorbenen Stabmixers wurde der Kürbis von Hand zerstampf und - aufgrund der obigen Warnung bzgl. Mehl mit nur knapp der Hälfte der Mehlmenge vermengt. Da die Masse dann doch noch etwas zu klebrig, die Paranoia vor gummiartigen Gnocchi jedoch groß war, wurde mit Gries ergänzt.
Die fehlende Wärme sorgte für Parmesanstückchen in der Kürbismasse, was mich weniger, meinen Mann jedoch etwas mehr störte.
Die recht klebrigen Gnocchi wurden dann ca. 10 Minuten ins heiße Wasser geschmissen und dann auf einem Gries-Bett eingefroren.
3 Tage später schafften es die Gnocchi endlich - nicht aufgetaut - in die Pfanne und waren... gar nicht mal so schlimm ;) vielleicht etwas zu weich
Mit der richtigen Herangehensweise an die Gnocchi-Grundmasse und etwas weniger vorab kochen (wobei die Konsistenz der gebratenen Gnocchi mit Sicherheit auch der fehlenden Menge Mehl geschuldet war) hätten die eingefrorenen Gnocchi echt gut sein können, so schreit das ganze - so ich denn einen neuen Stabmixer mein eigen nenne- nach einer Wiederholung.
Grüße,
Desiree
(und warum kann ich hier nicht mehr Anonym kommentieren?)
Liebe Desiree, vielen Dank, dass Du Deine Erfahrungen so minutiös aufgeschrieben hast. Ich möchte Dich beim Lesen in den Arm nehmen und sagen "Ist gar nicht schlimm"! :)))
LöschenUnd falls Du mal eine Blog-Hospitanz möchtest – melde Dich gerne! :)
wegen anonym kommentieren: Ich bekomme ja wenig blöde, arrogante, unverschämte, hasserfüllte whatever Kommentare, aber in den letzten Tagen doch einige selten dämliche, und die natürlich(!) anonym. Ich kann sie ignorieren, (mache ich auch) aber ich kann sie auch verhindern – indem ich eine E-Mail-Adresse zum Kommentieren einfordere. Dann ist der Spuk bald wieder vorbei :)