Flammkuchen-Rezept ohne Hefe, mit Handkäs', Zwiebeln, Apfel und Speck. Oder auch: Rheinhessen rules – der holy shit des Tages!
Wer sich kreativ mit dem Thema Kochen beschäftigt und dazu noch als Rezeptredakteurin tätig ist, kennt den Reflex, immer alles noch einmal von hinten und von der Seite, von oben und von unten aufrollen zu wollen. Wenn etwas besonders gut schmeckt, dann will man manchmal verändern, was nur im ersten Moment nach Widerspruch klingt. Die gewünschte Veränderung ist in diesen Fällen nur Weiterentwicklung, Reminiszenz voller Respekt für den Ursprung. Mit Vergnügen breche ich als Norddeutsche rheinhessische Gerichte auf, interpretiere das Originalrezept meiner Schwiegerfamilie, den wahrscheinlichen Erfindern des Spundekäs', twiste Handkässuppe und brate Krachelscher zu Croutons oder umgekehrt. Meine über die Jahre gewachsene tiefe Liebe zu Rheinhessen spornt mich stets dazu an, allem Möglichen in der Küche den kleinen rheinhessischen Kick zu verleihen. Quasi vor die Füße fallen mir die Interpretationsmöglichkeiten bei französischer Küche, ist diese doch aufs Engste mit der rheinhessischen verwoben; 2015 habe ich einen ganzen Supperclub um das Thema Rheinhessen & Frankreich gekocht.
Und so lag es bei der derzeitigen Flammkuchenschwemme im Hause Arthurs Tochter so nahe wie nur irgendwas, vom Flammkuchen, der Tarte Flambée, eine rheinhessische Variante zu backen.
Rheinhessischer Flammkuchen mit Handkäs’, Speck, Apfel und Zwiebeln
Das perfekte, schnelle (weil ohne Hefe) und eh best of the world-Teigrezept für den Flammkuchen verlinke ich euch im Serviceteil noch einmal. Belegt wurde diese rheinhessische Variante mit Schmand, Handkäs’ in Scheiben geschnitten, roten Zwiebeln (gehobelt), fettem Speck vom rheinhessischen Landschweinebauch und dünnen Apfelscheiben (Boskop). Ein ganz wenig im Mörser angestoßenen Kümmel dazu und ein Hauch gemahlener Cumin (Kreuzkümmel).
Der Handkäs hat im Ofen herrliche Blasen geworfen, deren Oberseite in der Ofenhitze karamellisierte und die so noch lange köstlich krustig aufgepufft stehen blieben.
Der Knüller kam beim ersten Biss hinein. Schlagartig wurde ich in meine Kindheit zurückkatapultiert, mein ganzer Mund war voll von Wonne und Glück und dem Geschmack von Speck- und Apfelpfannkuchen, hintereinander weggegessen und doch zusammen am Gaumen. Kindheit und Glück, ruck zuck aus dem Ofen. Ach, könnte alles Glück der Welt so einfach zu haben sein!
Serviceteil
- Flammkuchen mit Pfifferlingen und Aprikosen samt bestem Rezept für den Flammkuchenteig
- Es gibt viel Nützliches und viel Unnötiges, um Flammkuchen zu backen*. Ein Pizzastein schadet aber gar nicht, ganz im Gegenteil ist das eine hervorragende Anschaffung!
- Weiteres Zubehör*
Ich wollte es kaum glauben, habe es am Wochenende dann aber doch ausprobiert. Der Oberhammer, Astrid! Vielen Dank für dieses tolle Rezept!
AntwortenLöschenMein Mann war auch zuerst skeptisch, aber es ist wirklich eine tolle Variante!
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