Seelenwärmer – die 7 besten Suppen für den Herbst und Winter
Wer Suppe nicht liebt, ist mir suspekt. Ich denke, dass es sich dabei nur um einen Menschen handeln kann, der keine Wolldecken mag, keine gewärmte Seele, keinen wohlig gefüllten Magen und keine Wärme, die vom Bauch bis in das Herz zieht. Um einen Menschen, der nicht mag, wenn man ihm über den Kopf streicht und vielleicht eine Haarsträhne beiseite schiebt, bevor man ihn zärtlich küsst. Wie kann man lieben, so ganz und überhaupt, wenn man keine Suppen liebt? Unvorstellbar!
Also sucht ihr euch jetzt eine von diesen Suppen aus, kocht sie nach und dann liebt und küsst ihr jemanden, marsch marsch! Die Bildunterschriften führen euch zum Rezept, jemanden zum Küssen müsst ihr euch schon selber suchen; ich kann mich echt nicht um alles kümmern.
Ochsenschwanzsuppe (Oxtail) habe ich das letzte Mal in einem Restaurant vielleicht in den frühen 80er Jahren auf einer Karte gesehen. Wetten, dass die damals aus der Dose kam? Also hilft nur selbermachen. Als Art Putativnotwehrexzess gegen Dosenware und dem ansonsten nötigen Verzicht. Dazu bekommt ihr auch noch ein Rezept für dunkle Roux, eine dunkle Mehlschwitze. Und eine Kakaoempfehlung. Das alles hätte im Kleingedruckten eines Dosenetikettes gar keinen Platz.
2.
Beef tea (bone broth) mit Fenchel, Kartoffelpüree und Mus aus geräuchertem Knoblauch |
Bone Broth, Beef Tea, wie auch immer. Heißer Scheiß am New Yorker Imbiss-Himmel. Seit neuestem auch als Aufgussbeutel erhältlich. Tee war gestern. Es gibt ja so Erfindungen, da ärgere ich mich, dass mir die Chuzpe fehlte, sie selbst zu machen. Vielleicht auch nur ein Stück Scham. Egal, wie man es heute nennt, eine gute Knochenbrühe hat ja schon unser aller Oma gekocht. Mit geräuchertem Knoblauch, Fenchel und einer Portion Kartoffelpüree ist sie der Glücklichmacher schlechthin. Und gesund, sooo gesund! Was will man eigentlich mehr? Und wer das hier kauft, bekommt lebenslanges Blogverbot.
3.
Maronencrème mit Thymian und Pecorino-Chip |
Maronencreme. Da klingt doch das Wort schon warm und schön. Sprecht mir mal langsam nach: Ma_ro_nen_creme. Mit Thymian, weißem Portwein und Pecorinochip. Der Trick, falls man vorgegarte Maronen verwendet: Tiefkühlware kaufen. Diese ist viel heller als die vakuumierte und die Suppe wird nicht so dunkel. Wie Woody Allen jetzt sagen würde:
Damit könnte ich mich shampoonieren.
4.
Handkässuppe mit Schwarzbrot-Krachelscher |
Außerhalb des Handkäs-Äquators müssen jetzt alle ganz stark sein. Ja, man muss nicht immer Zwiebeln &Musik darüberschütten, man kann auch Suppe daraus kochen. Und wie! Und zwar ganz einfach. Man benötigt nur ein paar gute Zutaten und Mut. Mut ist wichtig. Aber dann läuft's, versprochen! Und ja, irgendwann bekommt die Suppe von mir auch mal ein schöneres Photo.
5.
Bouillon von der Zwerchrippe/Hochrippe mit Sauce Albert (Meerrettich-Senf-Sauce) |
Wenn Sie mal schauen mögen: Sie sehen ein Suppengerichtgedicht. Wenn sich auch vielerlei gute Schnitte zum Grillen oder Schmoren eignen, gibt es für mich neben der Zwerchrippe kein einziges Stück Fleisch, aus dem solch gute Brühen gelingen, da kommt eine schnöde Beinscheibe oder gar das aus Marketinggründen erfundene Suppenfleisch vom Jungbullen nicht mit. Letzteres taugt eh nichts, für gar nichts, auch wenn die Supermärkte es in noch so großen Mengen begast "unter Schutzatmosphäre verpackt" in die Selbstbedienungstheken pressen und mit Angebotspreisen versehen! Aber was red' ich, das wisst ihr ja sicher selbst. Ansonsten ist jetzt der richtige Zeitpunkt, es auszuprobieren!
6.
Jüdisches Penicellin |
7.
Steinpilzessenz mit Estragonflan |
Noch gibt es Steinpilze und der Estragon wuchert gar. Da ich französischen züchte, kommt er bald ins Winterquartier, solltet ihr russischen draußen stehen haben, braucht ihr euch nicht sorgen; er ist winterfest. Die Steinpilze kauft ihr trotz dass sie noch Saison haben, dennoch getrocknet, für die Essenz wären die frischen zu lasch und vergebliche Geldausgabe. Außerdem besorgt ihr euch mit den Steinpilzen ggfs. auch den Estragon vom Gemüsehändler und dann auf jeden Fall den französischen. Sagt ihm das! Auch wenn er meint, ob französischer oder russischer, das wäre doch mumpe. Isses nicht, trust me! Und wenn ihr in Gottes Namen halt Gemüsebrühe verwendet, ist die Suppe auch noch vegan. Der Flan macht dann wieder einen Strich durch die Gesinnung aber vegetarisch könnt ihr sie halten. Schmeckt mit Geflügelbrühe trotzdem besser.
Wem das jetzt noch nicht reicht zum Kochen, Essen und Küssen, der schaue in meine Rezeptübersicht: Suppe, marsch! Derzeit 38 mal.
Wem damit immer noch nicht geholfen ist, in Gottes Namen, der schaue bitte HIER*
Obwohl ich eher zu den Suppenkaspern gehöre finde ich in deiner Auswahl mindestens 5 die ich mögen würde- schließlich küsse ich auch nicht gleich jeden. Und deine Sauce Albert, die ist wirklich himmlisch, hab ich schonmal nachgekocht zu Tafelspitz.
AntwortenLöschenDas freut mich!
LöschenMhhh vielen Dank für diese Ideen. Werde sicher etwas davon ausprobieren. Ich liebe Suppe. Liebe Grüsse Ilona
AntwortenLöschenIch habe soeben gelesen, dass der Mensch durchschnittlich 2 Wochen seines Lebens mit Küssen verbringt - wieso NUR 2 Wochen?! Ich bin dafür, dass wir das schleunigst ändern! Ein großer Teller mit Liebe gekochter Suppe wie deine Varianten hier ist schon mal ein guter Anfang! :)
AntwortenLöschenAlles Liebe
Theresa
Als Landschaftsfotograf bin ich viel draußen und nach einem kühlen Herbsttag, freue ich ich immer auf eine Suppe. Das es soviel verschiedene Suppen gibt finde ich Super das hat mich animiert mal was auszuprobieren, vielen Dank für die Tipps, kann mich nur mit meinen Foto-Tipps für den Herbst revanchieren: https://lichtemotionist.de/herbst-fotografieren.html
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