100 authentische thailändische Rezepte, die in 30 Minuten oder weniger auch von Anfängern zubereitet werden können. Die thailändische Küche ist für ihre charakteristische Verschmelzung von scharfen, sauren, süßen und salzigen Geschmacksrichtungen weltbekannt – mit diesem Kochbuch erleben auch Hobbyköche das kulinarische Erlebnis daheim
Wer schreibt heute?
Arthurs Enkeltochter ist bekanntlich das verfressenste Kind der Welt. Sie war für die Leser dieses Blogs bereits auf Trüffelsuche in Alba und hat mit Enie van de Meiklokjes Kirschschnecken versalzen. Zwischendurch testet sie für diesen Blog Kochbücher auf ihre Verträglichkeit mit Studenten- und Alltagsküche. Hier findet ihr ihre Rezensionen in der Übersicht.
Schnell und Einfach: Thailändische Küche von Jean-Pierre Gabriel
Habt ihr schon von meinem Asia-Hype mitbekommen? Nein? In meiner letzten Buch-Rezension werdet ihr aufgeklärt über unseren neuen Nachbarn, den Asia-Markt. Der bringt mit sich, dass ich mich momentan durch die asiatischen Kochbücher fresse und dazu gehört auch „Schnell und Einfach: Thailändische Küche“ von Jean-Pierre Gabriel. Der ist nämlich, wie ich nach einer kurzen Internet-Recherche herausfinden konnte, 3 Jahre durch Thailand gereist und hat mehrere hundert Rezepte gesammelt, von denen die 100 schnellsten und einfachsten in diesem Buch mit hübschem Umschlag gesammelt sind.
Autor und Verlag haben sich das Thema sehr zu Herzen genommen und so findet man neben dem obligatorischen Glossar auch einen Zeitregister, der alle Rezepte nach Zeitaufwand gliedert und zwischen 5 und 30 Minuten alles bereit hält, was das schnelle, einfache Herz des vielbeschäftigten Alltagskochs begehrt. Finde ich erstmal eine gute Idee.
Mit „Schnell und einfach“ werben gefühlt 90% der Kochbücher. Allein bei Amazon habe ich unter den Schlagwörtern „schnell + einfach + kochbuch“ mehr als 2200 Ergebnisse erzielt*. Was also ist an „Schnell und Einfach: Thailändische Küche“ schneller und einfacher als an all den anderen schnellen und einfachen Kochbüchern? Autor und Verlag haben sich das Thema sehr zu Herzen genommen und so findet man neben dem obligatorischen Glossar auch einen Zeitregister, der alle Rezepte nach Zeitaufwand gliedert und zwischen 5 und 30 Minuten alles bereit hält, was das schnelle, einfache Herz des vielbeschäftigten Alltagskochs begehrt. Finde ich erstmal eine gute Idee.
Nachdem ich das Buch aufgeschlagen habe, finde ich eine kurz gehaltene Einleitung. „Klasse!“, denke ich. Ich finde nämlich seitenlange Einleitungen zu Kochbüchern überhaupt nicht spannend und habe mir lange gewünscht, dass es ein Kochbuchautor zur Abwechslung in 1-2 Seiten schafft, sich und seine Küchenrichtung vorzustellen, bevor es an die Rezepte geht. Leider ernüchtert mich die kurze Lektüre sehr, denn hier geht es nicht um den Autor und seine Reise. Es geht nicht um das Wesen der thailändischen Küche, um Gerüche, Farben und Gewürze und auch nicht um wertvolle Tipps für denjenigen, der das Buch in den Händen hält. Tonfall à la QVC-Moderatoren, die gerade einen brandneuen Mixer verkaufen. Wow, ich kann mir die leckeren, frischen Gerichte Thailands einfach nach Hause holen? Und muss dafür nicht mal bei meinem Lieblings-Thailänder um die Ecke bestellen? Kochen wird zum Kinderspiel?! „Wenn Sie jetzt bestellen, kriegen Sie dieses praktische Pak Choi Feuerzeug gratis dazu!“ Das fühlt sich etwas nach lieblosem Marketing an.
Die Gliederung des Buchs lässt mich stutzen. Hier finden sich die Kategorien „Pasten und Soßen“, „Snacks und Getränke“, „Salate“, „Suppen“ und bis hier her macht das alles Sinn. Schließlich geht es aber weiter mit „Curry-Gerichte“, „Gegrillt, pochiert, frittiert“, „Pfannengerichte“, „Reis und Nudeln“. Es werden Zubereitungsweisen und Zutaten gleichzeitig zur Gliederung verwendet. Aber macht das Sinn? Was, wenn ich nach Curry-Nudeln suche? Gibt es kein Reisgericht, das man in der Pfanne zubereitet? Zwischen Grillen, Pochieren und Frittieren liegen himmelweite Unterschiede. Leider kann ich mich mit diesem Inhaltsverzeichnis nicht gut zurecht finden. Schade!
Weiter frage ich mich zwischendurch: Mussten die 100 Rezepte voll werden? Brauche ich je ein eigenständiges Rezept dafür, wie man Schalotten und Knoblauch in Öl anbrät, nämlich indem man eine Schalotte oder Knoblauchzehen klein schneidet und - Überraschung! - in Öl anbrät? Die Gliederung der Rezepte selber kann sich jedoch sehen lassen. Die Zutatenlisten sind logisch und in genau der Reihenfolge angelegt wie auch in den Rezepttexten verwendet. Das ist - ich kann es kaum glauben - eine Idee, auf die nicht viele Verlage und Autoren zu kommen scheinen. Die Rezepttexte sind sehr einfach und klar formuliert, bieten aber auch keine weiteren Zusatzinformationen zu den Gerichten. Lediglich bei Pasten und Soßen wird darauf hingewiesen, wie lange man sie nach dem Zubereiten im Kühlschrank aufbewahren kann.
Beinahe jedes Rezept wird von einem Bild begleitet, was ich erst einmal sehr schön finde. Leider muss ich sagen: Food Photography geht besser.
Die Ausleuchtung und Anrichtung des Essens sind großteils für meinen Geschmack nicht ansprechend umgesetzt. Das ist aber, wie auch das Essen - Geschmackssache. Zwischendurch hätte ich mir eine bildliche Anleitung gewünscht, etwa dazu, wie man die Bananenblätter für gegrillte Eier faltet oder die Frühlingsrollen richtig rollt. Hier muss ich die Anleitung drei mal lesen, um mir eine Vorstellung machen zu können. Schließlich sollten die Bilder in einem Kochbuch auch bei der Zubereitung helfen, finde ich.Fazit: „Schnell und Einfach: Thailändische Küche“ ist ein solides Kochbuch, das den Fokus wie im Titel eben angekündigt auf die schnelle und einfache Zubereitung authentischer Speisen legt. Ich empfehle das Buch daher an alle, die ohne viel Chi-Chi und Erklärungen und vor allem ohne einen Eindruck des Landes, aus dem die Rezepte stammen, auskommen.
Fazit: „Schnell und Einfach: Thailändische Küche“ ist ein solides Kochbuch, das den Fokus wie im Titel eben angekündigt auf die schnelle und einfache Zubereitung authentischer Speisen legt. Leider ist auf dem Weg die Begeisterung und die Liebe zum Detail etwas auf der Strecke geblieben. Ich empfehle das Buch daher an alle, die ohne viel Chi-Chi und Erklärungen und vor allem ohne einen Eindruck des Landes, aus dem die Rezepte stammen, auskommen. Für Träumer auf kulinarischer Entdeckungsreise und Liebhaber von fremden Kulturen, Ländern und Leuten ist das Buch weniger geeignet.
Schlusswertung
5/10 gratis-Feuerzeuge aus dem TeleshoppingGenießt euren Tag!
Hallo.
AntwortenLöschenWenn ich hier angekommen wäre,
denn hier geht es nicht um den Autor und seine Reise. Es geht nicht um das Wesen der thailändischen Küche, um Gerüche, Farben und Gewürze und auch nicht um wertvolle Tipps für denjenigen, der das Buch in den Händen hält. Tonfall à la QVC-Moderatoren, die gerade einen brandneuen Mixer verkaufen. Wow, ich kann mir die leckeren, frischen Gerichte Thailands einfach nach Hause holen? Und muss dafür nicht mal bei meinem Lieblings-Thailänder um die Ecke bestellen? Kochen wird zum Kinderspiel?! „Wenn Sie jetzt bestellen, kriegen Sie dieses praktische Pak Choi Feuerzeug gratis dazu!“ Das fühlt sich etwas nach lieblosem Marketing an.
Glaube ich ich hätte ich spätestes erst einmal das Buch wieder zugemacht und hätte es sicher vorläufig nicht so schnell wieder aufgeschlagen, kann ich gar nicht leiden wenn es sich dann um eine pseudo Kaffeefahrt wird.
Hast du meine Adresse bekommen, wenn nicht sende ich sie dir noch mal.
Ich freue mich so sehr auf das Buch und bekomme seid dem das dauer Grinsen gar nicht mehr weg.
Viele liebe Grüße sendet,
Jesse Gabriel
Ich habe gelesen, dass du jetzt in Berlin wohnst. Warst du schon auf der "Thai-Wiese"? Das ist bei Berlin Wilmersdorf im Preußenpark. Bei gutem Wetter versammeln sich dort viele Thailänder und auch Vietnamesen und verkaufen selbstgemachtes Essen. Man kann dort auch picknicken! :) Einfach mal danach googeln! :)
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