Die Frage der Woche – Leser*innen fragen, Arthurs Tochter antwortet

Die Frage der Woche von Melanie.
Heute:
Hallo Astrid, wie und wo hast Du kochen gelernt, kochst Du viel nach Rezepten und findest Du Rezepte wichtig?

Die Frage der Woche | Arthurs Tochter kocht. von Astrid Paul. Der Blog für food, wine, travel & love
Liebe Melanie, danke für Deine Frage! 
Das Kochen lernen hatte bei mir viele Stationen – meine Mutter hat zwar gekocht und gebacken, dass  der Herd rauchte und die Tische krachten, aber wirklich beigebracht hat sie mir nichts. Aber sie hat mir die Hingabe an  die Gastfreundschaft mitgegeben und dafür bin ich ihr sehr dankbar. 

Tatsächlich habe ich früher (krückstockgewedel) geglaubt, man könne auch ohne Rezept kochen (lernen), während die Altvorderen schon damals ob dieser Behauptung mit den Augen rollten. Irgendwann fielen mir die Worte eines befreundeten Galeristen ein, der mir in einem Satz erklärt hat, was Kunst bedeutet, denn wer stand noch nicht vor einem Werk und hat gedacht, What? So viel Geld für das Gekrikel? Pfff... das könnte doch auch ein Affe malen ich auch!
Astrid, Du kannst einen Stuhl erst abstrahieren, wenn Du zuvor gelernt hast, ihn perfekt und maßstabgetreu wiederzugeben.
Wahrscheinlich waren das nicht genau seine Worte, dafür liegen zu vielen Jahren zwischen dem Dialog und diesen Zeilen, aber Du weißt sicher, um was es mir geht. 

Tatsächlich habe ich Kochen erst wirklich gelernt, als ich anfing, mich sklavisch an Rezepte von Meistern des Fachs zu halten – das schließt die Mehrzahl der Kochbücher übrigens aus! Alles was an Kochbüchern herumliegt und laut nach Dir schreit Die besten ..., die schönsten ..., die gesündesten ..., die einfachsten ..., die schnellsten ..., die wasweißdennich... ist sicher nicht dazu geeignet, Dir das Kochen beizubringen. Dafür eigenen sich eher Werke, die bräsig "der junge Koch" oder "Schule" im Titel tragen. Diese Bücher wirken nicht so knallbrausenmäßig, sind aber um so gehaltvoller.

Und dann heißt es üben, üben, üben. Und so viele Kochkurse besuchen, wie es geht. Ich werde auch immer wieder um genauere Rezepte für diesen Blog gebeten, aber nun – das hier ist eben kein Rezepte-Blog, sondern eher eine Anleitung unter dem schönen Montessori-Motto
hilf mir, es selbst zu tun
Und das gilt für's Kochen, für's Weintrinken, für's Leben und das Lieben gleichermaßen.


Aufgrund der Vielzahl der mich täglich erreichenden E-Mails und Briefe, kann ich diese leider nicht alle persönlich beantworten. Dafür gibt es jetzt im Blog "Die Frage der Woche", in der ich Fragen meiner Leserinnen und Leser aufgreife. Du hast eine Frage, die hier veröffentlicht werden sollte? Dann schreib mir an astrid@arthurstochter.de, bitte mit dem Betreff "Frage der Woche". 


  Genießt euren Tag!

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Arthurs Tochter

Astrid Paul, die Autorin von Arthurs Tochter kocht., ist besessen vom Essen. Sie wacht manchmal nachts auf, weil ihr im Traum Essensdüfte durch die Nase ziehen. Dann steht sie auf und fängt an zu kochen. Oder zu schreiben. Vielleicht kocht sie auch nur, um darüber schreiben zu können, wer weiß das schon...

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Der einfacheren Lesbarkeit wegen, verwende ich in diesem Blog oft das generische Femininum. Es sind stets alle mitgemeint.