Die Lieblinge des Monats: Lieblingsessen, Lieblingslinks, Lieblingsalles. Vom Herauspressen der Wörter wie aus alten Zahnpastatuben, der Serie des Jahres und einer Urin-Gießkanne. Ja genau, so habe ich auch geguckt
Tschüss November, Du neunzehnfacher Knallermonat!
Jetzt habe ich tatsächlich dreimal kontrolliert und mir feste die Augen gerieben, aber es bleibt dabei: Im November 2017 habe ich die höchste Anzahl von Artikel seit Bestehen dieses Blogs geschrieben. 19, in Worten: Neunzehn Artikel. Klar, könnte man jetzt denken, das ist ja noch nicht einmal einer pro Tag, selbst wenn man die Wochenenden rausrechnet. Aber hinter jedem Artikel steckt so viel an Energie; in Gesprächen mit Menschen, denen das Bloggen eher fremd ist, die selbst auch keine Blogs lesen und wenn, dann nur aus Versehen, stelle ich oft fest, dass die Vorstellung von der Arbeit hinter einem Blogartikel doch eher vage ist. Ich verbringe locker eine 35+ Stunden-Woche mit und um diesem Blog herum und trotzdem steht hier nicht jeden Tag etwas Neues. Vorher kommt die Recherche, das Texten und glaubt mir, selbst mir strömen nicht jeden Tag die Wörter einfach so aus den Fingern und wallen über die Tastatur hinweg. Es gibt Tage, an denen mein Kopf so kraus und gemüsig ist wie ein Brokkoli und dann strömt hier gar nichts. An solchen Tagen presse ich die Wörter wie aus einer fast leergequetschten Zahnpastatube heraus, quälend langsam, eines nach dem anderen, nachgerade ützchenweise.
Dazu kommt bei kulinarischen Artikeln vorab noch das Kochen, das Essen (Ha! Das sind die besonders tollen Momente in meinem Job), das Fotografieren – ok, idealerweise kommt das Fotografieren VOR dem Essen. Dann folgt die Fotoauswahl, die Bearbeitung und am Ende, wenn der Artikel veröffentlicht wurde, auch noch das social media-Drumherum. Von der nötigen Unterhaltsreinigung des Blogs spreche ich da noch gar nicht, also diese "Fensterputzerei" hinter den Kulissen, an der ich seit Wochen den Lappen wringe, weil ich sie über die ganzen Jahre Bloggerei so vernachlässigt habe. Wobei vernachlässigen bedeutet, dass da vorher schon einmal etwas gewesen wäre ... Tja. Und dann das Drumherum mit Instagram, Pinterest etc. ... Kein Wunder, dass Blogger kaum noch untereinander kommentieren, sie haben dafür gar keine Zeit mehr! Wenn ich krückstockwedelnd auf meine Anfänge des Bloggens zurückblicke, konstatiere ich: war schon alles ein wenig ruhiger und gemächlicher damals. Ohne Wertung; nicht besser, nicht schlechter, nur eben ruhiger. Spannender und anspruchsvoller ist es für mich tatsächlich heute.
Die Kultur im November
Bühne
Florian Schröder im Frankfurter Hof, Mainz, mit seinem Programm Ausnahmezustand. Ausnahmslos gut und witzig.
Filme/Serien/Kino
The Marvelous Mrs. Maisel
Als ich schon dachte, das sei es nun gewesen, rein serientechnisch versteht sich, erscheint einfach so, kurz vor Jahresende, die beste Serie des Jahres! Am 27. November war auf einmal Weihnachten für mich, denn: Achtung, Auftritt The Marvelous Mrs. Maisel.
Als ich schon dachte, das sei es nun gewesen, rein serientechnisch versteht sich, erscheint einfach so, kurz vor Jahresende, die beste Serie des Jahres! Am 27. November war auf einmal Weihnachten für mich, denn: Achtung, Auftritt The Marvelous Mrs. Maisel.
Überhaupt lässt sich auf den Punkt bringen: Wenn Sie an Serien-Übermüdung leiden und sich eine Pause gönnen wollten, um mal wieder ein gutes Buch zu lesen - sorry, jetzt bitte nicht. Lassen Sie sich von "Mrs. Maisel" beglücken. (Spiegel online)
Für die fabelhafte Mrs. Maisel allein lohnt sich der ganze Amazon Prime-Account und ja, man KANN die komplette Serie in 2 Tagen wegatmen! HIER* geht's zum Stream.
Bob, der Streuner
Wer eine Katze hat, eine rothaarige noch dazu, der sollte Bob, der Streuner sehen. Wer keine Katze hat, auch! Der Film ist herzerwärmend! Und dass das Buch mit der wahren Geschichte um Bob und seinen zweibeinigen, drogensüchtigen, und permanent am Abgrund taumelnden Freundes James so berühmt ist und sich millionenfach verkauft hat ... ich hatte ja keine Ahnung! Bob spielt sich im Film selbst und der echte James hat einen kleinen Auftritt zum Schluss, wo er seinem Film Alter Ego bei der Buchpräsentation sagt "Als wäre ich dabei gewesen". Ein Film, spätestens für die Weihnachtstage: Bob, der Streuner im Stream, HIER*, als DVD oder Buch HIER*
Mrs. Sloane
Mrs. Sloane, auf deutsch Die Erfindung der Wahrheit mit einer umwerfend guten Jessica Chastain und einer verteufelten Geschichte um Lobbyismus. Für mich einer der besten Filme in 2017.
Der November im Blog
Es gab das hübscheste Essen seit langem, das tollste Essen aller Zeiten, die beste Lammkeule der Welt, den blauesten Himmel der Balearen, ein Rezept zum Trend, 10+ beste Rezepte für Ochsenbacken und Kalbsbäckchen, eine wolkenweiche Rinderbrust am Knochen geschmort und noch ganz viele andere tolle Sachen, die Ihr HIER auf einen Blick findet.
Lesenswertes aus anderen Blogs
Christina stellt da mal kurz was klar. Und zwar, warum die Aufregung um die neue Nutella-Rezeptur total gaga ist. Bitte lesen und selbst lachen: HIER
Ingmar vom Hofhuhn-Blog hat einen tollen Artikel zum Thema Milch geschrieben. Der Artikel ist zwar Anfang Dezember erschienen, aber da der Dezember keinen eigenen Rückblick erhalten wird (der geht quasi im Jahresrückblick auf), rutscht er hier noch mit hinein: Gedanken eines Landwirtes zum Milchkauf
Ingmar vom Hofhuhn-Blog hat einen tollen Artikel zum Thema Milch geschrieben. Der Artikel ist zwar Anfang Dezember erschienen, aber da der Dezember keinen eigenen Rückblick erhalten wird (der geht quasi im Jahresrückblick auf), rutscht er hier noch mit hinein: Gedanken eines Landwirtes zum Milchkauf
Shermin spricht über Rassismus unter Foodbloggern: HIER
Zorras traditioneller Adventskalender ist gestartet. 24 Rezepte, 24 x tolle Preise zu gewinnen: HIER
Lieblingslinks im November mit einer Geisterteilchen verschlingenden Erde, guilty pleasures und einer Urin-Gießkanne
Eine Gießkanne mit Pöttchenfunktion! Hosen runter, draufsetzen, reinpinkeln. Anschließend die Geranien mit Urin düngen. Neues für die Hobbygärter, bitteschön: HIER
Die Harvard-Professorin Iris Bohnet im Interview zum Thema Gleichstellung und Auswahl von potentiellen Mitarbeitern:
Meistens folgt dann leider noch immer ein Bewerbungsgespräch. Man muss sagen: Unstrukturierte Bewerbungsgespräche sind das schlechteste Prognose-Instrument überhaupt. Es ist nicht so, dass nichts Sinnvolles passiert in so einem persönlichen Gespräch, allerdings spielen uns unsere unbewussten Vorurteile und Sympathien einen Streich und beeinflussen unsere Meinung über unser Gegenüber, ohne dass wir etwas dagegen tun können. Das ist der sogenannte Halo-Effekt: Dinge, die eigentlich irrelevant sind, spielen eine Rolle in der Evaluation von Menschen.Das ganze Interview: HIER
Backen ist Therapie!Helen Goh und Yotam Ottolenghi über ihr neues Buch »Sweet«, Bienenstich und Chanukka, HIER
Schwere Verstöße beim Schulessen
„Hallo – ist da jemand?“ Petra Hottenroth, 43, gelernte Ernährungswissenschaftlerin, braucht nicht viel, um bis an Berlins Schulkochtöpfe heranzukommen. „Ich erscheine überraschend, stelle mich vor und verlange nach dem Küchenchef“, erläutert sie ihre Agenda beim Besuch der Schulcaterer. HIER
Guilty pleasures
Guilty pleasures ist der elegantere Begriff für geliebte Food-Unsitten, denen man sich bevorzugt unter Ausschluss der Öffentlichkeit hingibt. Hier sind fünf eklig-köstliche Gerichte, für deren Verzehr man keine gesellschaftliche Anerkennung bekommt – dafür ein gutes Bauchgefühl. HIER
Wir müssen die Strukturen ändern, nicht den Menschen!Es ist doch eine Krux mit dem Menschen: Besonders in Umweltdingen handelt er nicht, wie er im Herzen will. Michael Kopatz hat ein Rezept – der Umweltwissenschaftler fordert mehr Regeln, die uns zu unserem Glück zwingen sollen. HIER
Einer meiner liebsten Artikel im vergangenen Monat
war der Folgende – der Spiegel kürte den schlechtesten aller schlechten Witze. Und es mag meine Leser nicht überraschen, dass ich sehr viele der Vorschläge zum Schreien komisch fand. HIER geht es zu den schlechtesten aller schlechten Witze.
Neutrino-Experiment:
Erde verschluckt geheimnisvolle Geisterteilchen. HIER
Ich hätte ein paar Vorschläge an die Erde, wen oder was sie noch so verschlingen könnte. Jens Spahn zum Beispiel.
Lieblingsblog des Monats
... fällt dieses Mal aus. Im letzten Monat habe ich leider viel zu wenig andere Blogs gelesen und bin daher nicht auf die eine ganz besondere Perle gestoßen. Aber: Meine Blogroll listet so viele Blogs auf, die ich gerne lese und daher empfehle ich Euch diesen Monat einfach, Euch mal durchzuklicken. Und sehr gerne könnt Ihr dieses Mal in den Kommentaren EURE ganz persönlichen Lieblingsblogs nennen, auch wenn es Euer eigener ist!
Habe ich etwas oder jemanden vergessen? Welche Geschichten haben Euch im November gefallen, was sollte hier unbedingt mit dabei sein? Schreibt's mir gerne in die Kommentare.
Genießt euren Tag!
Ha! Mrs Maisel versüßt uns auch gerade den Feierabend. Der Pilot im Frühjahr war so genial, ich habe dem Start der Staffel quasi entgegengehibbelt. :D
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ach wie schön, eine Gleichgesinnte! Ich fange jetzt nämlich noch einmal von vorne an :D (Nachdem ich gestern den ganzen Tag die neue Staffel "The Crown" weggebingt habe :D )
LöschenTschtLHallo Astrid,
AntwortenLöschenIch habe einen Begriff in dem Artikel versucht zu verstehen, gewendet, gequetscht, zerpflueckt. Ich habe keine Loesung gefunden und bin ratlos. Vielleicht handelt es sich um einen Begriff der Regionaltypisch ist. Was bitte ist "uetzchenweise"?
Liebe Grueße
Interessante Frage, die ich nicht beantworten kann. Ich tippe auch auf regionalltypisch, da ich mit dem Begriff (in Hannover) großgeworden bin, wobei meine Eltern aus dem Sauerland und Pott kamen. Er bedeutet so viel wie "tröpfchenweise, stückchenweise, unter Anstrengung erlangt".
LöschenHannover? Dann könnte dieser Ausdrucks etwas mit der Stadt Uetze und deren Geschichte tun haben, oder vielleicht mit der Handlungsweise der ehemaligen Einwohner der Stadt.
LöschenDanke meine Liebe, für die Erwähnung des Kulinarischen Adventskalender. Ich hoffe nächstes Jahr, bist du wieder mal mit von der Partie! :-)
AntwortenLöschenJa, das dachte ich die Tage als ich das schrieb, auch. Unfassbare 3 Jahre habe ich jetzt ausgesetzt, oder? Reserviere doch schon einmal ein Türchen 2018 für mich! :)
LöschenYESSSS!! Die angeblich unterirdischsten aller Witze fand auch ich saukomisch und habe meine Kollegen in den Tagen darauf damit beglückt. Danke, dass außer mir noch jemand zugibt, sie lustig gefunden zu haben :-)))) LG Andrea
AntwortenLöschenHahahahahahahahha! Bei manchen lache ich immer noch, wenn ich nur dran denke. Die "Wolfgang" zum Beispiel oder die Drehtüren von Chuck Norris (den ich tatsächlich noch nicht kannte und ich dachte, ich kenne ALLE flachen Chuck Norris-Witze)
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