Tschüss Januar! Von Internetdiskussionen und meiner Strategie gegen Unhöflichkeit und Ärger, Fastenzeiten und mehr. Ein Rückblick auf die Lieben des Monats mit Lieblingsblog, Lieblingslinks, Lieblingsessen und vielem mehr!

Tschüss Januar! Von Internetdiskussionen, Fastenzeiten und mehr. Ein Rückblick auf die Lieben des Monats 

Das beste Essen, der liebste Blog, die schönsten Links – alles im Blog Arthurs Tochter kocht | Arthurs Tochter kocht. Der Blog für Food, Wine, Travel & Love von Astrid Paul

Vierzehn Tage ...

Seit vierzehn Tagen faste ich derzeit, morgen ist also so ungefähr Halbzeit. Aus diesem Grund ist es hier derzeit etwas stiller als sonst, ich koche ja nichts. Also außer Tee. Und überhaupt nehme ich mich in dieser Zeit immer sehr zurück, gehe alles gemächlicher an als sonst. Über's Fasten habe ich in den letzten Jahren schon einiges geschrieben, der bei Euch beliebteste Beitrag dazu ist Vom Übersäuern und Kacken – Fastentipps from Hell. Und weil ich während des Fastens immer so schrecklich albern werde, also noch alberner als sonst, schreibe ich vielleicht mal wieder einen Beitrag zum Thema. Es treibt sich nämlich eine neue Fastensau durch's Dorf. Sie nennt sich Trockenfasten und hat viel damit zu tun, dass unser Körper dreckiges Wasser speichert, das gereinigt werden muss. Is' klar. Ich mein, dazu muss ich doch etwas schreiben, ich kann gar nicht anders, ich werde dazu gezwungen. Quasi.

Der Januar war aufregend und wunderschön, wie konnte er auch nicht. Schließlich fand das gesellschaftliche Hochereignis der Saison statt: Die fuchsteufelswilde Küchenparty im Romantikhotel Spielweg. Übrigens gibt es bereits ziemlich viele Reservierungen für die Party am 13. Januar 2019, Ihr solltet also nicht zu lange zögern! Jedenfalls – Ihr wisst, wie viel Mühe ich mir mit der Rezeptentwicklung gemacht habe, hallo? Im Spielweg kochen? Unter der Ägide von Viktoria Fuchs, der wahrscheinlich besten Köchin der Welt? Das muss sitzen! Ich war mir im Vorfeld unsicher bezüglich Zeiten und Temperaturen, so dass ich dazu in einer Gruppe bei Facebook nach Ideen und Vorschlägen gefragt habe. Eigentlich hatte ich ganz differenzierte Fragen zu den richtigen Temperaturen, wann sich Kollagene in Gelatine wandeln, wie stark ich die Temperatur reduzieren könnte um im Gegensatz die Garzeit zu verlängern, zur Helix der Fleischfasern undsoweiterundsoweiter ... Das war eine ganz nette Runde, aus der ich ein paar Informationen und Anregungen mitnehmen konnte. Bis der Moderator ins Spiel kam. Er war der Meinung, das wüsste ich doch sicher, ich würde nur auf meinen Blog aufmerksam machen wollen. Fun fact: Ich bin mit Klarnamen unterwegs und habe den Blog überhaupt nicht erwähnt, warum auch. Daraufhin kommentierte jemand sinngemäß, sie möge erstens meinen Blog sehr gerne, zweitens sei von dem gar nicht die Rede und drittens hätte ich so etwas sicher nicht nötig (Word!). Was macht daraufhin der Moderator? Er löscht den ganzen Thread. Peng, weg. Diskussionen im Internet. Kannste Dir nicht ausdenken. 

Also gibt es seit zwei Wochen eine neue Gruppe rund um Sous Vide bei Facebook, in der es schön und höflich und lustig zugeht. Wer will: HIER. Und bitte denkt daran, die Fragen zu beantworten, die bei einer Beitrittsanfrage automatisch gestellt werden! Was ich sagen wollte? Ich diskutiere nicht mit Hornochsen, nicht im echten Leben und auf Facebook schon mal gar nicht. Das ist die Nummer mit der Taube, mit der Ihr Schach spielt, Ihr wisst. Sie schmeißt Euch alle Figuren um, kackt auf's Brett und kräht dann: gewonnen! Wenn Euch jemand blöd kommt, also so blöd, dass es an Dämlichkeit kaum zu überbieten ist, dann denkt immer an Hanlons's Razor: Never attribute to malice that which can be adequately explained by stupidity. (deutsch: Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist) Sich dann umzudrehen und wortlos zu gehen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von großer Stärke. Ihr seid stark für Euch selbst und spart Euch die Verschwendung von wertvoller Energie, die Ihr für viel Schöneres aufbringen könnt. Bevor ich mich über jemanden ärgere, den ich mit meinem Ärger ja unmöglich zu einem anderen Verhalten mir gegenüber bringen kann, sage ich doch lieber einem anderen Menschen, wie sehr ich ihn liebe. Denn eines ist ja klar – der Mensch, der Euch unhöflich gegenübertritt oder versucht, kleine Machtspielchen mit euch zu treiben, der meint gar nicht Euch. Dem geht’s eh scheiße, schließlich verhalten sich glückliche Menschen anders. Ihr seid halt nur gerade da und darum dreht Ihr Euch um und geht weg, fertig. 

Die Kultur im Januar

Filme/Serien/Kino

Churchill
Klar spielt Gary Oldman toll, das ist aber keine Überraschung. Ansonsten ein so blutleerer Film, dass er noch nicht einmal langweilig ist. Also gebt Oldman und den Maskenbildnern den Oscar und gut. 

Downsizing
Eine große Idee sehr klein umgesetzt. Ehrlich, was hätte man mit etwas mehr Mut aus dieser Geschichte machen können! 

Meine Cousine Rachel
Hach! Schön! 

Kommen wir zum Deutschen Fernsehpreis ...

Allen also, die sich beschwert haben dass ausgerechnet der Fernsehpreis nicht im Fernsehen übertragen wird, all denen kann ich nur sagen: Seien Sie froh! Die Fernsehbranche hat nichts zu sagen! (Anja Reschke)



Der Januar im Blog

Ihr habt mich überrascht! Dass Euch mein Artikel "In Concert" so dazu anregt, Eure eigenen Konzertbesuche aufzuzählen, hätte ich nicht gedacht! Sehr schön! Ich habe mittlerweile auch schon ein oder zwei Acts nachgetragen, da ich mich gar nicht mehr an alles auf Anhieb erinnert habe. Also: Schreibt in den nächsten Jahren ruhig weiter in die Kommentare, das wird eine schöne Sammlung für uns alle. 

Auf Reisen. Ich habe Euch von meiner ersten Kreuzfahrt erzählt und von den Vorurteilen, die ich hatte. Zack, über Bord damit! Und ich war mit Euch im Bauch des Schiffes und habe mir die große Küche und die Provisions Area angesehen, HIER.

Zu essen gab es Schmor-Leftovers von Beinscheibe und Ochsenschwanz, fingerlickin' good spareribs und Ochsenbäckchen sous vide


Lieblingsessen 

Fasanencurry und Skrei mit Blutwurst, rosa Pürees, Knollen-Ziest (franz. Crosne), frittierter Petersilie. Beides im Spielweg
Skrei mit Blutwurst, rosa Pürees, Knollen-Ziest und frittierter Petersilie von Viktoria Fuchs im Spielweg Romantikhotel | Arthurs Tochter kocht. Der Blog für Food, Wine, Travel & Love von Astrid Paul


Lieblingslinks im Januar

Es war einmal eine Partei ...

Die SPD ist im neuen ARD-Deutschlandtrend auf 18 Prozent gefallen. Dieser Wert in der Sonntagsfrage ist der schlechteste, der für die Sozialdemokraten in der Umfrage jemals gemessen wurde. (Spon)
Das ist das, was davon kommt. 

Sternekoch

Paukenschlag in der französischen Spitzengastronomie: Starkoch Sébastien Bras darf im Michelin-Restaurantführer auf seine drei Sterne verzichten. Das bestätigte Michelin der Deutschen Presse-Agentur knapp eine Woche vor Erscheinen der Frankreich-Ausgabe 2018. (Spon)
Zur Erklärung: Der Michelin vergibt Sterne im Sinne davon, dass das jeweilige Restaurant im Michelin-Führer mit eben diesen ausgezeichnet wird. Will ein Koch, bzw. Restaurant auf diese Sterne verzichten, ist das insofern eigentlich nicht möglich, da der Restaurantführer natürlich als ausgezeichnet nennen darf, wen er will und so oft er will – ob dem Restaurant das nun gefällt oder nicht. Aus diesem Grund kann auch kein Koch seine Sterne zurückgeben. Im Fall von Bras hat der Spitzenkoch zwei Wochen vor Erscheinen des Michelin-Führers darum gebeten, in diesem nicht mehr aufgeführt zu werden. Dass der Michelin diesem Wunsch stattgegeben hat, ist einmalig in der Geschichte. Wem die Sterne gehören, bzw. warum ein Koch sie nie mitnehmen kann und was ein Sternekoch eigentlich ist, habe ich Euch hier erklärt

Weniger Fleisch, viel Obst: Die große Heuchelei bei der Ernährung 

Der Verbraucher täuscht sich in Umfragen gern selbst. Aus diesem Grund passen Antworten zur eigenen Ernährung nicht so sehr zum Kaufverhalten der Deutschen oder zur Art und Menge der Lebensmittelproduktion. Ein Überblick: via Tagesspiegel

Weniger Wein

Der Wein-Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland belief sich im vergangenen Weinwirtschaftsjahr auf 20,9 Liter und liegt damit 0,2 Liter unter dem des Vorjahreszeitraums. Dies teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) mit. Hier
Habe ich nichts mit zu tun!

Was es bedeutet, Kurierfahrer in Deutschland zu sein. Wer sind die Menschen, die täglich Millionen Pakete ausliefern? Ivan Georgiev ist einer von ihnen. Unser Autor hat ihn begleitet:

Ganz unten in der sozialen Hierarchie der Kurierfahrer stehen die Obdachlosen. Man findet sie zum Beispiel auf einem Parkplatz am Stadtrand von Berlin, in einem Gewerbegebiet. Drei weiße Sprinter von Mercedes, die typischen Wagen der Kurierfahrer, parken im gelben Licht der Straßenlaternen. Die Fahrer sind jung, keine dreißig, stammen aus Polen, fahren für Subunternehmer von DHL und warten auf Ladung. Die drei haben keine Unterkunft, sie leben in ihren Wagen. Geschlafen wird auf einer schmalen Pritsche hinter den Sitzen, sie halten die Kälte des Winters fern mit vielen Decken. ... (via Spon, € 0,39 mit Laterpay)
Diesen Artikel möchte ich gerne allen ins Poesiealbum schreiben, die sich über die verspätete Warenlieferung ihrer Zweihunderteuro-Sneaker ärgern. 

Noch was für's Auge ;) 


Tom Brady | Arthurs Tochter kocht von Astrid Paul. Der Blog für food, wine, travel & love

Aus den Blogs

Die Rolltreppe wird 125 Jahre alt. Daher gibt's bei Christian Buggisch garantiert unnützes Rolltreppenwissen. Und was meint Ihr – stimmt es, dass man schneller vorankommt, wenn die Nutzer einer Rolltreppe rechts stehen und links gehen? Bitteschön, hier gibt's die Antwort auf diese und andere Fragen

Julia verzichtet auf Plastik beim Einkaufen und muss deswegen oft mehr Geld ausgeben. Ich weiß nicht, ob Papier immer die bessere Lösung ist, nicht jede Papiertüte ist automatisch besser als eine Plastiktüte. Aber warum Lebensmittel, die sich quasi selbst Verpackung genug sind, noch einmal eingeschweißt werden müssen, ist mir seit Jahren unverständlich – Stichwort Schlangengurken

Kerstin Getto hat bei einer Wer ist der Profi?-Ausgabe von "Das Perfekte Dinner" mitgemacht. Dass man Kerstin wohl einen Arm auf den Rücken binden müsste, um dass sie nicht gegen einen Profi besteht, hätte ich den Verantwortlichen vorher sagen können – aber klar, dann wäre die Spannung natürlich futsch gewesen. Hier berichtet sie von den Dreharbeiten

Der Lieblingsblog des Monats

Arianes wunderbarer Blog Tra Dolce ed Amaro feiert seinen sechsten Geburtstag. Seit 1994 lebt Ariane in Rom und wann immer ich auf der Suche bin nach authentischer italienischer Küche, lese ich bei ihr und meine Nachkochliste wird länger und länger. Wenn Ihr zum Beispiel schon immer mal wissen wolltet, woher die originale Lasagne al forno (alla Bolognese) stammt und wie man sie richtig zubereitet, bitteschön. Oder mögt Ihr lieber ein Rezept für Bigoli al sugo finto? Diesem Gericht aus der Cucina Povera ist das Fleisch entfleucht und Ariane erklärt genau, warum:
... Italienische Bezeichnungen für die typischen Gerichte des Landes können ja so tröstend-optimistisch sein. Ein wenig (Galgen-)Humor steckt oft auch dahinter. Noch deutlicher wird das bei dem alternativen Namen für dieses Pastagericht aus Mittelitalien (die Toskana und Umbrien "streiten" sich um die Urheberschaft): Sugo scappato (itali.: scappare - dt.: abhauen). Das, was hier so dreist "abgehauen" ist, ist nämlich das Fleisch - das ist entfleucht! ...
Herzlichen Glückwunsch, liebe Ariane!  Ich freue mich auf viele weitere Jahre mit Deinem schönen Blog!



Und ich freue mich auf einen wunderbaren Februar mit Euch!


  Genießt Euren Tag!

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Arthurs Tochter

Astrid Paul, die Autorin von Arthurs Tochter kocht., ist besessen vom Essen. Sie wacht manchmal nachts auf, weil ihr im Traum Essensdüfte durch die Nase ziehen. Dann steht sie auf und fängt an zu kochen. Oder zu schreiben. Vielleicht kocht sie auch nur, um darüber schreiben zu können, wer weiß das schon...

9 Kommentare :

  1. Anonym2/04/2018

    Danke für die klaren Worte, die konnte ich heute gut gebrauchen!

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  2. Anonym2/04/2018

    Das mit der Taube und dem Schachbrett kannte ich noch nicht. Sehr schön. Und gerade wahnsinnig passend, wollte ich mich doch eben in so eine Internetdiskussion reinsteigern. Das lass ich jetzt und sorge lieber dafür, dass der Pro-Kopf-Verbrauch von Wein nicht weiter sinkt :-)

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    1. Du könntest vielleicht meinen derzeitigen Anteil noch mitübernehmen? Vor Ende Februar trinke ich nichts und ich will ja nicht die Statistik versauen :)

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    2. da trage ich gerne dazu bei. Zu den Plastikverpackungen habe ich mich schon in anderen blogs geaeussert...total unnoetig fuer mich
      und ich vermeide es wo es nur moeglich ist. Zu Monsieur Bras...er will authentisch und gut fuer seine Gaeste
      kochen und sich mit Sternchen keinen
      Druck machen lassen....finde ich Klasse, denn nur dann kann man gelassen weiterhin kreativ(er)...noch? werden. Kerstin Getto...einfach Klasse,bin gluecklich ihren blog durch
      das perfekte dinner kennengelernt zu haben. Astrid....witzig und informativ
      wie immer.

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  3. Da liest man ganz unbedarft wieder einen Deiner liebgewonnenen Rückblicke - und trifft auf sich selbst! Ich bin ehrlich gerührt und freue mich - vielen Dank, liebe Astrid!

    Saluti
    Ariane

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  4. Die Taube. Das Schachbrett. Ich liebe es! Danke, liebe Astrid, für diesen (wie immer) launigen Rückblick. Mal sehen, was mein Geburtstags-und-leider-auch-gehasster-Februar so bringen werden... Dir noch eine gute Fastenzeit!

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  5. Liebe Astrid, jetzt musste ich nach Trockenfasten googlen, obwohl mir eh schon so etwas ähnliches schwante. Erstaunlich, ich traf da jetzt auf eine Dame, die nach der Luftnahrungsphase, Liquidariarin werden will. die Welt steht nimma lang ;-) ich faste heuer nicht, dafür fahr' ich zu meinem Kind nach Thailand, das ist für mich essenstechnisch eh fast wie fasten. Liebe Grüße, Claudia

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  6. Anonym2/26/2018

    In Sorge um den Weinabsatz habe ich gerade gut zwei Stunden früher als sonst eine Flasche entkorkt.
    Solidarität!
    Herzliche Grüße aus Bonn von Wolfgang Wiemer

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