In den Instagram-Stories habe ich Euch gefragt, womit ich die Feuerbrücke einweihen soll – mit einem Steak oder "egal, Hauptsache vegetarisch". Nun, was soll ich sagen. Irgendwie wollten circa vier von einigen Hundert etwas Vegetarisches, der Rest von Euch ... genau. Steak auf offenem Feuer zu braten, finde ich etwas tricky. Wie lässt man nach dem Angrillen noch nachziehen, ohne dass das Fleisch entweder zu kalt wird oder einfach am Ende durch und furztrocken ist? Daher habe ich mich dazu entschieden, einen Dutch Oven an einen der Haken zu hängen und durch das seitliche Feuer aufwärmen zu lassen. Gusseisen benötigt relativ lange, um auf Temperatur zu kommen, hält die Wärme dann aber auch besonders lange und zuverlässig. In den Dutch Oven kam ein Gitter, damit das Rinderkotelett nicht flächig aufliegt. So hatte ich quasi meinen eigenen kleinen Backofen an der Feuerstelle. 

Den richtigen Garpunkt des Rinderkoteletts überwachte ich mit einem Fleischthermometer; ich wusste ja noch nicht, wie schnell oder langsam das Fleisch Temperatur ziehen würde. Würden wir in 30 Minuten essen oder in 3 Stunden? Und mit dem Thermometer hatten wir dann auch im Garten unseren langjährigen Familien-Running-Gag: 

Übrigens waren die dreißig Minuten eine gute Schätzgröße, so lange hat es ungefähr gedauert, bis 750 g Rinderkotelett die erwünschten 56 °C Kerntemperatur erreicht hatten – begonnen hatten wir {nach dem Angrillen} mit 27 °C im Kern. 

Währendessen lukten die Nachbarn vorbei und fragten erst sich und dann mich, was das denn Tolles wäre und das sähe ja schick aus und wie ich denn Strom in den Topf bekommen würde. Ich brauchte einen kleinen Moment, bis ich begriff, was sie meinten. Darauf hin mussten wir alle so lachen, dass ich sie gleich zum nächsten Steak + Wein-Event eingeladen habe. Und wie sich an dem Abend auch noch Chicken Wings auf die Grillschaukel der Feuerbrücke verirrt haben – es ist mir bis heute ein Rätsel!

Ein paar Abende später haben wir Doraden gegrillt. Den Bauch vollgestopft mit Limetten und Rosmarin {also die Doraden, nicht wir}, etwas mit Olivenöl eingerieben, gesalzen und ein paar Limettenstücke in die geritzte Doraden-Haut gesteckt, grillten wir sie in einem Grillkorb auf der Grillschaukel der Feuerbrücke. Das war ganz easy, sie haben nicht angeklebt und ließen sich samt Korb unproblematisch wenden. Wichtig ist, dass Ihr einen Korb kauft, den man in der Höhe verstellen kann, ich verlinke euch einen guten im Serviceteil. Dann könnt Ihr in diesem Korb nämlich alles mögliche grillen. Ganze Fische, Burger, Gemüsestücke, Spargel(!) oder was immer Ihr wollt. 

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so geilen ('tschulligung) Fisch gegessen habe! Irgendwie schmeckt draußen zubereitet und unterm Kirschbaum gegessen, alles noch dreimal besser als normal. Findet Ihr nicht auch?