Make Pesto great again! Ratzegrünes Radieschenblätter-Pesto mit marinierten Radieschen und Spaghetti mit Spiegelei {Die Nudel der Woche} Und die wichtige Frage, wie ihr euer Spiegelei am liebsten mögt ...
Make Pesto great again!
Ich halte nichts davon, schlapp herumhängende Zutaten zu einem Pesto zu verarbeiten, insofern ist die Zubereitung von Pesto für mich keine Resteküche! Ein Pesto muss roh und vor allem knackig sein und das erreicht ihr ausschließlich mit wirklich frischen Zutaten! Schlapp gewordenes Gemüse versenke ich lieber in einer Brühe und quetsche ihm kochend die Seele aus dem Leib. Aber: In einem Pesto könnt ihr ganz wunderbar Gemüsebestandteile oder Gemüseabschnitte verarbeiten, die ansonsten nicht regelmäßig auf dem Teller landen. Zum Beispiel das Grün von Radieschen. Ich kenne keine verwertbare Statistik zu weggeschmissenem Radieschengrün, tippe so aus dem Bauch heraus jedoch auf lässige 97 %.
Selbst in meiner Kindheit, die nicht von familiärer Verschwendungssucht geprägt war, galt das Grün von Radieschen quasi als Unkraut. Radieschenblätter sind keine Schmeichler, oft sind sie gar etwas struppig und spitz an ihren Blatträndern, ein großer Fan von ihnen als Salat bin ich daher nicht, mögen sie noch so zart und jung sein. Mir sind sie als Suppe lieber; mit Erbsen und einem Klacks frischen Meerrettichs beißen sie euch dabei leicht in den Hintern – oder wie heute als ratzegrünes Radieschenblätter-Pesto.
Die Zubereitung ist einfach und geht schnell. Ihr packt das Bündel Radieschen am Grün und schneidet oberhalb des Gummis, welches das Bund wahrscheinlich zusammenhält, die Radieschen ab. Diese könnt ihr dabei gleich ins Waschbecken plumpsen lassen. Aus dem Bündel Radieschengrün zupft ihr nun von unten die vielleicht vorhandenen etwas schlappen oder braunen Stiele heraus. Übrig bleibt ein frisches Bund Grün, das ihr wie Salat kurz wascht und trockenschleudert.
Auf ein Bund Radieschengrün röste ich zwei Handvoll Haselnüsse ohne Zugabe von Fett in einer Pfanne an. Macht das lieber langsam als schnell, die Haselnüsse sollen rundherum Farbe und leichte Röstaromen erhalten ohne zu verbrennen. Das gelingt nicht im Turbogang. Dabei platzt nach und nach die Schale von einigen Nüssen ab, das macht nichts, die Nussschalen verarbeitet ihr selbstverständlich mit!
Übrigens schmeckt ein Pesto aus Radieschenblättern nicht wirklich nach Radieschen! Ha! Vielmehr hat es einen grünen, grasigen, eher feinen Geschmack ganz ohne Schärfe.
Die Nüsse lasst ihr leicht abkühlen, bevor ihr sie mit dem Radieschenblättern vermischt, sonst bekommen die armen kleinen Dinger einen Hitzeschock! Dann geht es klassisch weiter, etwas Zitronenabrieb bringt Frische, ein Spritzer des tollen Essigs*, den ihr ja eh auch für die Radieschenvinaigrette und das fantastulöse grüne Spargelpesto benötigt, gehört ebenso unbedingt hinein. Ich mixe Pamesan unter, eh klar, und verwende Olivenöl und hälftig Rapsöl. Rapsöl schmeckt, ist bombig gesund (lebenswichtige Omega-3-Fettsäuren!) und hilft durch die intensive goldgelbe Farbe dem Pesto auch farblich auf die Sprünge! Anschließend gebt ihr dem Pesto Salz und Pfeffer auf die Mütze und fertig los.
Meine Tipps:
- Olivenöl wird durch starkes Mixen gerne bitter. Gebt es daher erst am Schluss hinzu
- Mixt das Pesto nur nicht zu fein, das gilt übrigens für alle Pestos. Sonst könntet ihr auch gleich 'ne Sauce kochen!
Auf dem Foto seht ihr marinierte Radieschenstücke aus der Radieschenvinaigrette, die machen sich nicht nur als Farbklecks sondern auch geschmacklich toll. Vor allem, da sie nun ein paar Tage Marinade durchgezogen haben. Ich weiß allerdings nicht, ob man da noch von marinieren spricht, oder ob ich sie jetzt aus Versehen bereits fermentiert habe. Ich glaube nämlich, man darf gar nicht mehr einlegen oder marinieren, es darf nur noch fermentiert werden derzeit. (Rant off)
Jetzt noch kurz eine Frage zum Spiegelei, das ich mir auf die Spaghetti geschlagen habe: Wie mögt ihr ein Spiegelei am liebsten? Bei mir muss das Eigelb noch flüssig bis cremig sein, der Eiweißrand allerdings schon leicht goldbraun anknuspern. Auch das gelingt nur mit etwas mehr Zeit und mäßiger Hitze. Übrigens gibt es hier eine Anleitung zum perfekten Spielgelei, aber das brate selbst ich mir nicht jeden Tag! Wichtig ist nur, egal, wie schnell ihr euer Spiegelei durch die Pfanne sausen lasst: Salzt es erst zum Schluss bei Tisch. Vorheriges Salzen trübt das Eigelb ein und nimmt ihm das goldgelbe Lächeln. Und bitte, ein Lächeln wollen wir niemandem nehmen, auch nicht einem Spiegelei! 🌞
Serviceteil
- Ich brate Spiegeleier entweder in einer meiner vortrefflich laufenden Eisenpfannen oder in einer mit keramischer Beschichtung. Ich habe davon zwei, beziehungsweise ein Modell in zwei Größen von Rösle und schwöre seit Jahren auf die tolle Qualität! Hier gibt es das Doppelset zu kaufen*, derzeit mit 40 % Ersparnis und großer Empfehlung von mir!
- Und hier gibt's den feinen Essig*
- Der Teller stammt von ASA aus der Serie à table, ligne noir. Seit Jahren ist das aufgrund ihrer Schlichtheit und Eleganz eine meiner liebsten Geschirr-Serien! HIER*
Genießt euren Tag!
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Hallo Arthur's Tochter, das Rezept habe ich gestern nachgekocht, der Mann und unsere Jugendlichen/ Kinder fanden es prima.
AntwortenLöschenDie Reste vom Pesto habe ich den Kindern heute auf die Pausenbrote geschmiert, mit Frischkäse...und das war echt der Burner!!
"Das leckerste Pausenbrot ever" O-ton von der Jüngsten.
Also: Vielen Dank für das tolle Rezept.
Ihren Blog hab' ich erst vor vier Tagen gefunden, und ich finde es richtig schön hier!
Bis bald, Melanie McBride