Rezept für cremige Avocado, Lachs-Sashimi, perfekt pochiertes Ei und himmlische Trüffel-Butter-Croûtons mit Sauvignon Blanc aus Neuseeland. Die Vorspeise in meinem Menü zum Valentinstag
Prolog: Menü und Picknick am Valentinstag
Der Valentinstag bedeutet für mich in erster Linie einen filmischen Meilenstein, und erst dann ergebe ich mich der Marketingidee durch deutsche Blumengeschäfte, die ja auch nur die (nicht nur) amerikanische Tradition abgegriffen haben, mit der großen Liebe sehr viel Geld zu scheffeln.
Der Legende des Picknicks am Valentinstag nach, nach der Peter Weir 1975 auf Grundlage des gleichnamigen Romanes von Joan Lindsay, seinen Meilenstein setzenden Film veröffentlicht hat, verschwanden drei Internatsschülerinnen und ihre Lehrerin während eines Picknick-Ausfluges zum Hanging Rock am Valentinstag 1900 spurlos. 1998 veröffentlichte Peter Weir einen Director’s Cut, bei dem er die Originalversion um sieben Minuten kürzte. Das war insofern ungewöhnlich, als doch Director Cuts sich in der Regel vor allem dadurch auszeichnen, dass sie den Zuschauerinnen deutlich mehr Zeit abverlangen als die Originalversionen.
Zum Valentinstag ein australisch inspiriertes Menü zu kochen, liegt für mich also nahe, zumal der beste Freund des Liebsten seit Jahren in der Nähe von Sydney lebt und wir somit eine besonders innige Verbindung zum fünften Kontinent pflegen. Seit vier Jahren stehen in New South Wales meine eigenen Anismyrte-Pflanzen, also quasi meine eigene kleine Plantage, da Ingo Holland den Import von Anismyrte eingestellt hat – selbst ist die Frau, aber davon ein anderes Mal mehr … jedenfalls – jedes der Gerichte in meinem diesjährigen Valentinstag-Menü ist original australisch inspiriert und einheimisch abgesegnet – sotosay. Denn: Die typisch australische Küche gibt es nicht; sie ist so vielfältig wie der Kontinent groß, und hat ihre Basis in den Einflüssen der Ureinwohner, Einwanderer und zwangsweise dorthin verschifften englischen Gefängnisinsassen. Daher schwingt in den Rezepten australischer Köchinnen die ganze Welt mit – vor allem aber hat sie diesen beneidenswert englisch-asiatischen Swag, dem ich mit meinem Valentinstag-Menü die Ehre erweise.
Hier kommt das Rezept für den ersten Gang: Avocado, Lachs-Sashimi, perfekt pochiertes Ei und himmlische Trüffel-Butter-Croûtons
Ich bin schon krank vor Liebe,
meine süße Valentine.
– Karl von Orléans
Seitdem der Liebste und Miriam vor drei Jahren auf großer Reise durch den australischen Kontinent waren, gibt es hier sonntäglich australisches Frühstück. Mitgebracht haben die Beiden diesen kleinen Snack aber nicht nur aus diversen Frühstückbars in Sydney, sondern auch aus zahllosen hübschen Diners und Restaurants, die sie besucht haben. In den australischen Metropolen wird die Kombination von Avocado, pochiertem Ei und Lachs rauf und runter gefuttert; ergänzt durch zahllose Varianten. Eine der schönsten davon ist wohl der Berg australischer Trüffel, der gerne darüber gehobelt wird. Nun bekommen wir hier gerade keine australischen Trüffel und ich hatte auch keine mehr im Tiefkühler. So lassen sich Trüffel nämlich ganz gut lagern – stramm vakuumiert und schockgefrostet. Daher habe ich mir gehackte und eingelegte weiße Trüffel* gekauft, Glasware, klar, aber in gut. Ohne künstliches Trüffelaroma, also nicht zu vergleichen mit den fiesen Trüffelölen, die dem ahnungslosen Gast gerne mal wareneinsatz- und geschmackvortäuschend zwischen die Bandnudeln geträufelt werden. Diese Ware ist ebenfalls nicht günstig, aber preis-wert. Und eine gute Alternative, falls ihr nicht für einen kleinen weißen Trüffel derzeit über € 100,00 ausgeben möchtet. Wenn ihr dann etwas Butter schmelzt, die gehackten Trüffel dazu gebt und dann die Croûtons darin badet – Himmel auf Erden und Pro-Tipp: Macht einfach direkt die doppelte Menge. Es gibt da wohl so eine Art schwarzes Loch, in dem Trüffelbutter-Croûtons verschwinden. Ist jedenfalls meine Vermutung, ich kann mir den Schwund ansonsten unmöglich erklären.
Rezept und Anleitung für zwei Verliebte
- Eine weiche Avocado teilen, den Kern entfernen (das gelingt durch einen beherzten Stich mit einem spitzen Messer in die Seele des Kernes und anschließender Hebelbewegung). Avocadohälften schräg in dünne Scheiben schneiden und auf einem Teller auffächern.
- Lachs in Sashimi-Qualität mit einem sehr scharfen Lachs-Aufschnittmesser schräg von oben in dünne Scheiben schneiden. Mit einem guten Messer ist mehr ein Hobeln, als ein Schneiden! Ich verwende seit Jahr und Tag DIESES* – es ist derzeit im Angebot!
- Feines Weißbrot ohne Rinde in Würfel schneiden, 2 EL Butter in einer Pfanne schmelzen und leicht aufschäumen (nicht bräunen!), 1 EL gehackte weiße Trüffel* dazugeben und mit der Butter verschmelzen lassen. Weißbrotwürfel in die Pfanne geben und bei sanfter Temperatur anknuspern lassen. Gegebenenfalls weitere Butter und – auf jeden Fall(!) – weitere gehackte weiße Trüffel hinzufügen.
- Wasser zum Kochen bringen, mit Essig oder Zitronensaft leicht ansäuern, salzen. Je ein zimmerwarmes Ei Größe M in einer Espressotasse aufschlagen und sanft aus der an den Topfrand gedrückten Espressotasse in das Wasser gleiten lassen. Wer mag, gibt die Eier direkt ins Wasser, die Espressotasse ist ein Trick, wie ein pochiertes Ei auch für Anfänger in jedem Fall gelingt! Hitze sofort herunterschalten, das Wasser soll jetzt nur noch sieden. Eier 4 Minuten pochieren, mit einem Schaumlöffel* herausheben und kurz auf Küchenkrepp zwischenlagern. Überschüssiges, ausgefranstes Eiweiß abtrennen. Je ein pochiertes Ei vom Küchenkrepp auf einen großen Esslöffel bugsieren. (Löffel ans Ei halten, Küchenkrepp hochnehmen und das Ei quasi umgekehrt auf den Esslöffel lagern. Das geht ganz einfach, versprochen!). Anschließend das Ei vom Esslöffel auf den Lachs flutschen lassen. Ihr könnt pochierte Eier auch auf einem Teller im 50 °C warmen Backofen zwischenlagern, falls ihr mehr als vier benötigt. Mehr als diese Anzahl pochiere ich nicht gleichzeitig in einem Topf, sie haben sonst nicht ausreichend Platz zum lässigen Herumdümpeln.
Dazu trinken wir
Warum der Sauvignon Blanc von Delegat aus dem Awatere Valley?
Das Awatere Valley ist wohl eine der malerischsten und bemerkenswertesten Landschaften von Marlborough – eine einzigartige Umgebung für den Anbau von Sauvignon Blanc! Awatere Valley ist im Norden und Süden von steilen Hügeln eingerahmt, im Westen befindet sich das spektakuläre schneebedeckte Kaikoura-Gebirge. Von hier aus entsteht aus reinem, geschmolzenes Eis und Regenwasser der riesige Fluss Awatere, der sich über das gesamte Tal bis zum Pazifischen Ozean erstreckt und die wesentliche Wasserquelle für die Bewässerung der Reben darstellt.
Aufgrund der kühlen Brise des Pazifischen Ozeans ist das gesamte Tal kühler als die übrige Region Marlborough. Somit dauert die gesamte Vegetationsphase länger und die Beeren sind besonders klein, mit dichtem und lebendig-intensivem Aroma.
Passionsfrucht, Zitrusfrüchte und tropische Früchte, mit einer eleganten mineralischen Textur und einem erfrischenden, pikanten Gaumen, beweisen mit diesem vollmundig-grasigen Sauvignon Blanc eindrucksvoll, dass manchmal auch aus großen Kellereien besondere Weine kommen.
Genießt euren Tag!
*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies hat keine Auswirkung auf den Preis der Ware!
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