Ein tolles und unkompliziertes Sommer-Rezept mit confierten Tomaten und Nektarinen auf kaltem Joghurt mit Mozzarella
Nur wenige Rezepte sind hier so schnell so spektakulär eingeschlagen, wie Ottolenghis heiße Tomaten auf kaltem Joghurt aus seinem Kochbuch „Simple“. In diesem Jahr schenke ich euch die Erweiterung um Nektarinen und Mozzarella und verspreche euch: Schmeckt genauso geil!
Es heißt ja gerne, Foodblogger würden nie etwas zweimal essen, weil ständig der nächste Foodhype um die Ecke lauert. Nun – ich kann jedenfalls von mir behaupten, dass ich im letzten Sommer wohl nichts so oft gegessen habe, wie die „Heißen Ofentomaten auf kaltem Joghurt“ aus Ottolenghis Kochbuch „Simple“. Und mit keinem Gericht ist by the way der Titel des Buches besser erklärt. Wenn auch ein Kommentar in meinem Blog auf eines der bei meinen Leserinnen beliebtesten Rezepte aller Zeiten etwas herablassend sinngemäß lautete: „Ottolenghi lässt Gemüse verkohlen und alle flippen aus.“
Wo war ich? Genau – ich habe bereits letztes Jahr an diesem Rezept herumgefeilt, da komme ich dann wohl doch nicht aus meiner Haut (sic!), die confierten Tomaten um ofengebackene Nektarinen erweitert und auf den Joghurt zupfe ich zuvor ein fluffiges Bett aus Mozzarella und den Knoblauch streiche ich ersatzlos. Dafür gibt es roten Kampotpfeffer, denn kein Pfeffer passt besser zu Nektarinen, als dieser, großes Tochterehrenwort! Dazu fügen sich Basilikum und französischer Estragon mit ihrem Estragolanteil im ätherischen Öl vortrefflich. Still simple as that.
Inspiriert durch:
Das Kochbuch SIMPLE, von Yotam Ottolenghi*, dessen Rezepte der levantinischen Küche stets überlaufen vor Lust und Wonne, und für die man immer drei Hände gleichzeitig braucht, um in die großen Schatullen voller Gewürze und Glück zu greifen.
In SIMPLE* hält Ottolenghi sich etwas bedeckt. Keine Gewürzorgien, für die ihr einen orientalischen Markt überfallen müsstet, sondern simple as that, kleine geile Gerichte, die als Beilagen taugen oder als Hauptdarsteller, die mal vegetarisch sind und mal nicht, die aber eines immer sind: völlig unkompliziert und alltagstauglich.
Zutaten für eine Person als Hauptgericht oder für zwei als Beilage:
- 200 g kleine, reife, Tomaten
- 2 reife Nektarinen
- 3 Streifen Zitronenschale (mit einem Sparschäler von der Frucht schälen)
- 3 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer, etwas Zucker
- etwas frischer Rosmarin
- 3 - 4 Körner roter Kampot-Pfeffer, im Mörser zerstoßen, dieser* oder dieser*.
Tochter-Quick-TipKampotpfeffer ist rar und sehr aufwändig in der Herstellung. Es gibt einige schlechte Qualitäten am Markt, die nicht sorgfältig fermentiert wurden und zu Schimmelbildung neigen. Gebt also lieber ein paar Euro mehr aus und kauft nicht den billigsten Pfeffer. Die beiden verlinkten Qualitäten empfehle ich uneingeschränkt, da ich sie beide seit Jahren in meiner Küche verwende.
- 250 g stichfester Joghurt, mindestens 3,5 % Fett
- 125 g Mozzarella
- feine Zesten von einer halben Zitrone (hiermit reiben*)
Zubereitung:
- Den Backofen auf 200 °C heizen. Umluft nicht empfehlenswert.
- In einer ofenfesten Schale, das Olivenöl mit Pfeffer, Salz, einer Prise Zucker und den Streifen der Zitronenschale vermischen, die Tomaten ganz hinzugeben, die Nektarinen geviertelt. Rosmarin hinzufügen, im Ofen für 30 Minuten garen. Für 7 - 8 Minuten den Ofengrill zuschalten und die Tomaten und die Nektarinen anbräunen lassen. Bei beiden soll die Haut aufplatzen und sie sollen leicht Farbe bekommen, ohne zu verbrennen.
- Den Joghurt mit Pfeffer, Salz und Zitronenzesten verrühren und in einen tiefen Teller geben. Den Mozzarella aus der Lake holen, trocken tupfen und fein auf dem Joghurt zerreißen.
- Tomaten und Nektarinen mit einem tiefen Löffel aus der Form holen und vorsichtig auf die Joghurt-Mozzarella-Mischung geben
- Jetzt den zerstoßenen roten Kampotpfeffer obenauf streuen. Roter Kampotpfeffer schmeckt leicht süß-fruchtig, hat aber auch ordentlich Schärfe, die eingeschlossen im weißen Kern sitzt. Er schmeckt ebenfalls vorzüglich zu frischen, vollreifen Mangos, probiert’s mal aus. Bitte gebt ihn nicht in eine Pfeffermühle, er ist sehr weich und wird darin nur gequetscht.
- Frisches Basilikum und französischer Estragon passen hervorragend. Überhaupt – Estragon zu Nektarinen: Bombe!
Pin zum Mitnehmen
Serviceteil
- Roten Kampotpfeffer kaufen: DIESER* oder DIESER*
- Zum Reiben und Hobeln verwende ich seit Jahren die unverwüstlichen Reiben von Microplane. Für dieses Rezept DIESE HIER*
Liebe Astrid,
AntwortenLöschengestern dieses grandiose Rezept nachgebastelt.
Ich kann gut nachvollziehen, solltest du beschließen dich in Zukunft ausschließlich von dieser Köstlichkeit zu ernähren... Das ist so unfassbar gut!! Da ist einfach alles dabei, was die Geschmacksnerven tanzen lässt: salzig, säuerlich, süss, leicht scharf (wenn man es nicht mit dem würzen übertreibt) Du bist große Klasse!
Fühl dich lieb gedrückt und bitte bleib zum Einkaufen auf deiner Rhein-Seite, damit in den Regalen noch Joghurt für mich bleibt :)
Liebe AnnA, das freut mich sehr! Ich bin selbst auch immer noch hin und weg vor Begeisterung und finde es tatsächlich besser als das Original – sorry, Yotam :D
LöschenUmwerfend, großartig. Hier kann Mann vor seinen Gästen glänzen. Herzlichen Dank.
AntwortenLöschenBei dieser Gelegenheit, nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Die allerbesten guten Wünsche von uns.
Das nehme ich gerne sofort. Ich hab nur ein Problem: warme Tomatenhaut ist für mich fast so schlimm wie ein Kamm in der Butter. Meinst Du, man kann möglichst feste, kleine Tomaten (ich hätte da welche auf der Terrasse) vorher schälen und ansonsten wie beschrieben garen? Ich sterbe wirklich bei gekräuselter, warmer Tomatenhaut.
AntwortenLöschenIch denke, es ist wahrscheinlich einfach nicht das richtige Rezept für jemanden, der die Haut nicht so mag. Ich würde zumindest die Tomaten immer MIT Haut backen und dann einfach nicht mitessen. Allerdings ist das dann ziemlich viel suppiges, weiches Zeugs im Joghurt, oder? Falls Du es probierst, sag doch bitte mal Bescheid, wie es war.
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