Tschüss Juni!



Tschüss Juni, Du alter Knallermonat! War echt schön mit Dir!  


Tschüss Juni, Du Knallermonat! War echt schön mit Dir!  

Es kommt mir vor, als hätte ich den letzten Monatsrückblick erst gestern geschrieben. Also entweder, ich werde tatsächlich in Raketengeschwindgkeit älter – oder die Zeit ist einfach so gerast, weil sie so schön war. Ich habe mich übrigens soeben für die zweite Variante entschieden – klar, oder? 

Im Juni hatte ich zehnjähriges Topfsitzjubiläum! Einige von euch erinnern sich, was das im Sommer 2010 für ein Spaß war. Wir waren bei unseren Freunden im Restaurant Hahnenhof in Mainz, aßen, tranken und lachten so herum ... Während des Herumhampelns in der Küche und dem Genuss einer Magnumflasche Tignanello, habe ich irgendwann gesagt, ich setze mich jetzt mal in diesen wirklich großen Kochtopf und dann macht jemand ein Foto. Und daraus wurde dann dieses 
That is going to be legend... wait for it ...dary 

Denn aus diesen, während der lustigsten, spontansten Aktion aller Zeiten (selbst für MEINE Verhältnisse!), geschossenen Fotos, wurde die Vorlage des Coverfotos meines späteren Blogbuches – was an diesem Tag natürlich noch niemand ahnte. Außer, dass ich schon zu dieser Zeit immer ein leichtes Kribbeln im Bauch hatte. Eine diffuse Ahnung davon, dass (mir) in den nächsten Jahren große Dinge passieren würden. Dass sie am Ende groß genug wurden, um mich fast unrettbar unter ihnen zu begraben ... nun, andere Geschichte ... Was ich sagen wollte: Wow! Zehn Jahre! 

Arthurs Tochter sitzt im Kochtopf

Auf diesen Moment!

Das war das Motto des kompletten Juni. Und gleichzeitig ist dies der Name eines Weines, den Julia Leischik gemeinsam mit ihren Freunden vom Weingut Schneickert (Rheinhessen) gemacht hat. Die Presseeinladung zur Weinpräsentation habe ich gerne wahrgenommen – kam sie doch von Alice Häuser, der Produzentin der Sendung über meinen Supperclub von Kabel 1 bei "Abenteuer Leben". (Und by the way, wie lange ist das denn bitte schon wieder her? Acht Jahre oder so? Ich weiß nicht, wo die ganzen Jahre bleiben!). Jedenfalls hatte ich so was von keine Ahnung, wer Julia Leischik ist, ihr macht euch kein Bild. Menschen, die regelmäßig Fernsehen schauen, Reality Shows vor allem, kennen aber sicher die Sendung "Bitte melde Dich" – deren Moderatorin ist Julia Leischik. Und schwupps, war ich auf einmal mittendrin in der Filmproduktion rund um Julias Wein und Julia landete – ebenso schwupps – Knall auf Fall in meinem Herzen. Und nur Corona verhinderte wohl, dass ich sie beim Abschied von oben bis unten abgeküsst habe. Was für eine tolle Frau! Und so am Rande ... der Wein von ihr, eine Cuvée aus Riesling und Sauvignon Blanc, schmeckt gut, und ist tatsächlich eine unkomplizierte "Auf diesen Moment"-Begleitung, die ihr direkt ab Weingut bekommt. 

Arthurs Tochter Astrid Paul mit Julia Leischiks Wein "Auf diesen Moment"

Weinselig ging der Juni weiter – am 25. hatte ich meine erste Weinverkostung im Livestream gemeinsam mit meinen Freunden von Ludwig von Kapff – da haben viele von euch zugesehen und mitgemacht, es war sehr schön mit euch! Und wird auf jeden Fall wiederholt, wir planen schon die nächste Veranstaltung für den Herbst/Winter 2020. 

Dann habe ich den halben Monat die Renovierung meiner Wohnung geplant, zumindest des vorderen Teils. Das bedeutet: Zwei Flure, einer davon mit einer sehr hohen Decke, das Badezimmer und die große Wohnküche. Planen heißt in diesem Fall, das Farbkonzept überlegen. Welche Farbe passt wo hin und in wie weit gebe ich meinem Drang nach, für eine gewisse Zeit meines Lebens NOCH etwas bunter zu wohnen, als bisher.  Als große Liebhaberin der Farben von Farrow and Ball ist mein Wohnzimmer bereits Calamine, meine kleine Bibliothek ist in Cromarty gestrichen und der winzigste Raum meiner Wohnung, also der, von dem immer alle sagten, lass den bloß weiß, kleine Räume brauchen helle Farben, mein Schlafzimmer, dramatisiert in Hague Blue, was so ziemlich das dunkelste Blau ist, dass ihr euch vorstellen könnt. Auch das Bücherregal im Schlafzimmer und sogar die Heizung sind in genau dieser Farbe lackiert (verdammt, es gibt halt die passenden Lacke zu jeder dieser Farben, was soll ich da machen, dagegen bin ich machtlos!) Falls es euch die Farben interessieren, habe ich hier Links für euch zu Farrow and Ball. Auf diesen Fotos könnt ihr die Farben in Raumkonzepten sehen: Calamine, (das bei mir in einem viel größeren Raum gestrichen ist, als auf diesem Foto und daher erwachsener und etwas grauer wirkt) Cromarty und hier Hague Blue

Jetzt plane ich mein Badezimmer in Railings, den einen Flur in Vardo und den anderen in Rangwali. Die Küche wird wahrscheinlich New White, was hervorragend zu meiner sophisticated Tapete passen würde. Vielleicht wird mir das aber auch alles viel zu teuer und ich muss umdisponieren ... und daher: Planung. Ständig. 

Kultur

Nicht-Bühne

Nicht gesehen im Juni, habe ich Nigel Kennedy gemeinsam mit dem Münchener Rundfunk Symphonie Orchester auf dem Domplatz in Fulda. Im Beethovenjahr wollte er dort Beethovens einziges Violinkonzert präsentieren. Das Konzert, dessen Karten über ein Jahr am Kühlschrank hingen, wurde leider ersatzlos gestrichen, einen Ersatztermin gibt es nicht. Es gibt ja auch kein weiteres Beethovenjahr. Und wenn es auch nicht meiner inneren Haltung entspricht, mich wegen entgangener Ereignisse zu bedauern – hier habe ich es doch getan, ein kleines bisschen jedenfalls.

Außerdem war ich im Juni nicht bei Hazel Brugger. Dieser Auftritt wurde in den September verschoben, aber ob das klappen kann, klappen wird? 

Stream

Filme

  • Bombshell. (amazon) Gründer und Leiter von Fox News Roger Ailes fördert zwar die Karrieren von Megyn Kelly, Grechen Carlson und Kayla Pospisil, er sorgt aber auch für eine toxische Arbeitsatmosphäre. Trotz den Machtgebaren des Mediengiganten, der unbesiegbar erscheint, möchten drei Frauen die Praktiken von Ailes nicht mehr länger hinnehmen und ziehen gegen den einstigen Medienberater verschiedener US-Präsidenten ins Feld. (Die Miniserie "The Loudest Voice" zum gleichen Thema ist die sehr viel bessere Aufarbeitung. Aber ja, sehenswert.
  • The Gentlemen. (amazon) Guy Richie macht eigentlich Filme für Jungs. Die machen dann aber jedesmal einen solchen Spaß, dass ich sie mir immer mit dem größten Vergnügen ansehe. Also ja, Empfehlung. Und mein Tip, sehr aufmerksam zuzusehen. Sonst verliert man schon nach fünf Minuten den ersten von vielen Fäden.
  • 6 Days. (netflix) Eine bewaffnete Gruppe Iraner stürmt im April 1980 die iranische Botschaft in London und hält für mehrere Tage die Geiseln gefangen. Alle befinden sich in fieberhafter Aufregung und sechs Tage langer Ungewissheit. Die Situation ist lebensbedrohlich, dennoch bereiten sich ausgebildete britische Soldaten auf einen Gegenangriff vor. Ähhh ... was war das denn? Der Film ist zuende, da hat er noch gar nicht richtig angefangen. Und der Abspann ist tatsächlich das Interessanteste und Spannendste am ganzen Film. Prädikat: Laaaaangweilig! 
  • Devil's Knot (amazon) 1993 in der abgelegenen und streng gläubigen Gegend West Memphis, Arkansas: Einige Wochen, nachdem drei Kinder grausam ermordet worden sind, gibt die Polizei bekannt, man habe die Täter gefasst. Drei Teenager sollen die Achtährigen während eines satanistischen Rituals missbraucht und erschlagen haben. Polizei und Presse sind sich einig, und so werden Damien Echols, Jason Baldwin und Jessie Misskelley verurteilt. Doch das Urteil wirft Fragen auf, und die drei beteuern weiterhin ihre Unschuld. Bewegend, weil wahr. Dennoch zäh erzählt.

Serie

  • Verschwiegen – Defending Jacob (apple TV+). US-amerikanische Miniserie, die auf dem gleichnamigen Krimiroman von William Landay basiert. Im Park des Bostoner Vorortes Newton, wird die Leiche eines 14-jährigen Schülers gefunden. Als Jacob, der Sohn des in seiner Gemeinde respektierten und angesehenen Bezirksstaatsanwaltes Andy Barber, zum Hauptverdächtigen des Mordes an Ben Rifkin wird und in die Schusslinie der Justiz gerät, wird seine Familie auf eine harte Probe gestellt. Mit Michelle Dockery, Chris Evans und Jaeden Martell herausragend besetzt und unter die Haut gehend gespielt. Beeindruckend kaltes Set-Design. Sehenswert! 

Dokumentationen

  • Auguste Escoffier (arte Mediathek)
  • Das Gehirn ist, was es isst (arte Mediathek, auch bei you tube)
Beide unbedingt empfehlenswert!

Links

Sagt mal, GRÜNE! Könnt ihr euch morgens noch im Spiegel ansehen, ohne eurem Spiegelbild entgegenzukotzen? Wie widerlich kann man eigentlich sein, ihr unwählbaren Schmocks! 
Trotz Fleischskandal, trotz Tierwohldebatten: Der Bundesrat will einer Gesetzesänderung zustimmen, die das elende Leben der Muttersauen weiter verschlechtert. Die Grünen sind auch dabei. Hier geht es zum Artikel bei Spiegel Online.

In diesem Zusammenhang – kennt ihr die Wurstlücke? Nicht? Dann könnt ihr hier etwas dazu bei Wikipedia nachlesen: 
Als Wurstlücke wird eine 2017[1] geschlossene Haftungslücke („Schlupfloch“) im deutschen Kartellrecht bezeichnet, bei dem Konzerne in Kartellverfahren verhängten Bußgeldern entgehen konnten, indem sie die jeweiligen Tochterunternehmen durch Umstrukturierungen auflösten. Die Bezeichnung Wurstlücke wurde mit Bezug auf die Umstrukturierung der Tönnies-Gruppe als eine Beteiligte des Wurstkartells geprägt. Die Tönnies-Gruppe konnte durch die Auflösung ihrer beiden Tochterunternehmen Böklunder Plumrose und Könecke Fleischwarenfabrik als Teil der Zur-Mühlen-Gruppe Bußgeldern in Höhe von 128 Millionen Euro entgehen.
+++ Triggerwarunung wegen Gewalt gegen Frauen +++
Und wer dachte, mit Genitalverstümmelungen würde Mädchen und Frauen schon alles Widerwärtige angetan, was Männer sich so ausdenken können, hat sich noch nicht mit "Brustbügeln" beschäftigt.  Link zum Wikipedia-Artikel.

Vier Musiker spielten Giacomo Puccinis "Crisantemi" für 2292 Pflanzen im Gran Teatre del Liceu, dem Opernhaus von Barcelona. Link zum Artikel bei Spiegel Online.

Im Blog ...

... gab es eines meiner ABSOLUTEN Lieblingsrezepte der diesjährigen Spargelsaison: Hummus aus Rauchkarotten, Chakalaka und weißen Bohnen. Und dazu grüner Ofenspargel, geschmelzte Tomaten, saftige Merguez-Bällchen und frischer Koriander. Kinners, ich schwöre ... Nicht ohne Grund ist das Rezept bei Insta rauf und runter nachgekocht worden. 

Was sich ebenso anschickt, durch die Decke zu gehen, sind die confierten Nektarinen mit Tomaten auf kaltem Joghurt und mariniertem Mozzarella mit rotem Kampot Pfeffer, französischem Estragon und Basilikum. Die haben es schon bis in den Deutschen Bundesrat geschafft, also quasi. Sehr schön, danke dafür! 

Es gab einen so dermaßen butterzart und rosa ..., Moment, wie war das Wort? Ach ja, perfekt(!) gegarten Kalbstafelspitz a la Nage mit rauchigem Bratkartoffelpüree und Estragon-Erbsen, dass ich während des Schreibens schon wieder leise vor mich hin sabbere. Ist vielleicht aber auch nur das Alter, wer weiß das schon ... Jedenfalls – hier das Rezept für euch.

Und es gab noch einmal große Fleischbällchenliebe. In Form von gebratenem Spargel und gebratenen Champignonköpfen mit Merguez auf Erdnuss-Hummus, ERDNUSSHUMMUS(!), und Estragon mit Mädesüß. Hier geht es zum Rezept.



Aus den Blogs

Meine Freundin Julia, die den famosen Foodblog "German Abendbrot" schreibt, feiert zehnjähriges Blogjubiläum. Herzlichen Glückwunsch, liebste Julia! Ohne Dich wäre die Welt an Liebe und Lachen ärmer und ohne Deinen inspirierenden Blog sehr viel langweiliger! Hier geht es zum Geburtstagsartikel mit der Chance auf viele Geschenke!

Christian Buggisch schreibt auf Christian Buggischs Blog so klug wie er das immer ja eh immer macht,  über das Präventionsparadox. Hier geht es zum Artikel "Woche der Widersprüche".

Conny kocht Kimchi. Beim Hören ist dies eine ganz vortreffliche Alliteration. Beim Lesen läuft einem das Wasser nicht einfach im Mund zusammen – es strömt als reißender Fluß aus diesem heraus. Zum Kimchi gibt es Skirt Steak und knusprige Glasnudeln, und während ich das schreibe, kommt mir meine heutige Aubergine so unfassbar lächerlich vor ... Jedenfalls – hier ist der Link zu Connys famosem Rezept.

Was bringt der Juli? 

Nun, das verfressenste Kind der Welt ist für knapp zwei Wochen zu Besuch; das gesellschaftliche Hochereignis der Saison – mein Geburtstag steht an; es kann hoffentlich renoviert werden; ich  mache drei Wochen Urlaub und werde mich ansonsten redlich bemühen, einfach mal nix zu machen. Ob mir das gelingt? Wir werden sehen ... 
 

  Genießt euren Tag!                                                                                                                                            
  *Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies hat keine Auswirkung auf den Preis der Ware!
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Arthurs Tochter

Astrid Paul, die Autorin von Arthurs Tochter kocht., ist besessen vom Essen. Sie wacht manchmal nachts auf, weil ihr im Traum Essensdüfte durch die Nase ziehen. Dann steht sie auf und fängt an zu kochen. Oder zu schreiben. Vielleicht kocht sie auch nur, um darüber schreiben zu können, wer weiß das schon...

1 Kommentar :

  1. dann einen wunderschoenen Sommer, tolle Geburtstagsfete.....alles Gute und bleib gesund...
    und relaxed renovieren.

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Der einfacheren Lesbarkeit wegen, verwende ich in diesem Blog oft das generische Femininum. Es sind stets alle mitgemeint.