Tschüss Juli! Mein Rückblick auf den vergangenen Monat mit den schönsten Links, besten Rezepten und allem, was sonst noch so los war ...
Da kann man nicht meckern!
Also dafür, dass ich im Juli erst Mitte des Monats überhaupt angefangen habe, liege ich mit – Rücknabelschau ausgenommen – sieben Artikeln ganz schön weit vorn. Hochgerechnet wären das ja dann ... nee, gewöhnt euch lieber nicht daran, dafür fehlt mir leider die Zeit.. Aber ich hatte ein paar Tage frei und das kühle Wetter war dem Blog insofern zuträglich, dass ich seltener sanft auf den Terrassenmöbeln hingegossen liegen konnte als geplant und dafür mehr am Schreibtisch saß.
Übrigens: Ich habe kürzlich gegoogelt, wie man Kaventsmann schreibt – weil ich ahnte, dass das mit dem "w" verkehrt sein würde. Geht euch das auch so, dass ihr jahrelang Wörter benutzt, von denen ihr auf Anhieb gar nicht wüsstet, wie sie geschrieben werden? Peinlicher ist mir nur noch, dass ich oft Wörter "denke", bzw. für mich lese und weil es aber französisch ist oder so und ich auf französisch ja nur die drei Wörter Yves Saint Laurent fehlerfrei aussprechen kann, kann ich mich über manche Dinge nicht unterhalten. Weil ich gar nicht weiß, wie ich sie aussprechen müsste. Und dann eiere ich im Gespräch so lange drumerhum, bis mein Gegenüber das Wort, die Wörter, spricht und ich denke dann, na zum Glück haste nix gesagt. (Wobei damit natürlich noch lange nicht geklärt ist, ob die andere Person besser in Fremdsprachen ist als ich oder einfach nur mutiger)
Außer dem gesellschaftlichem Hochereignis der Saison, meinem Geburtstag, war noch das hier – soweit ich mich erinnere, je länger diese Pandemie-Schmandemie dauert, desto mehr leidet mein Mittelzeitgedächtnis, stellt ihr das ebenfalls fest?
Kultur (immer noch alles per Stream)
Strandkorb-Open-Air in Wiesbaden mit Jan Delay. Großartig. Ich habe seit Jahren einen Fernseher in der Küche hängen weil ich so gerne gleichzeitig koche und tanze. Außerdem sah er wieder aus wie_aus_dem_Ei_gepellt und ich finde eh, dass Männer, abgesehen von Jeans und Chucks, nichts anderes anziehen sollten, als Herr von Eden und Maßanzüge von Zegna. Nur noch bis zum 23.08.2021 in der 3sat-Mediathek verfügbar.
There were will blood. Nach Jahren mal wieder und meine Güte, was ist das doch für ein großartiger Film. Wer sich vorab noch einmal einlesen möchte, hier geht's zu Wikipedia. Läuft bei amazon im Channel "Kabel 1 Classic", allerdings nur noch bis zum 1. August. Also vielleicht noch schnell am Samstagabend gucken.
Joker. Ja klar, den haben außer mir natürlich alle schon gesehen. Oscar, DC-Comics, Batman, Joaquin Phoenix, das ganze Programm. Was soll ich sagen? Es ist großartiges Schauspielerkino in einem nicht so großartigem Film. Läuft bei Netflix.
Them. (Serie). Abgesehen davon, dass sie wirklich zum Fürchten ist, zerreißt sie mir das Herz. Ich bin nach der zweiten Folge ausgestiegen, was nicht heißt, dass sie nicht gut ist. Sie ist nur nichts für mich, jedenfalls derzeit. Und das liegt nicht am Horror. Läuft bei amazon prime.
Podcastempfehlungen des Monats
- Der Fall Assange. Für Nils Melzer, UN-Sonderberichterstatter für Folter, ist der Fall Julian Assange einer der größten Justizskandale aller Zeiten. In der Redezeit zeigt er sich empört über Machtstrukturen, Recht und so etwas wie "Gerechtigkeit" in der westlichen Welt. WDR5 Neugier genügt – Redezeit.
- Das Pegasus-Projekt: Wie recherchiert man einen internationalen Cyberangriff? Pegasus ist eine hocheffiziente Spionage-Software der israelischen Firma NSO. Sie wird als Cyberwaffe von Geheimdiensten und Polizeibehörden eingesetzt – allerdings nicht nur, um Terroristen zu überwachen, wie die Firma angibt. Zahlreiche Staaten haben damit die Handys von Menschenrechtlerinnen und Journalistinnen auslesen lassen. Das zeigen Recherchen des internationalen »Pegasus-Projekts«. Journalistinnen der ZEIT und von ZEIT ONLINE waren an der Recherche beteiligt. Sie dokumentieren den weitreichenden Einsatz des Überwachungssystems. Die ZEIT – Hinter der Geschichte
- Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen? Cui Bono erzählt die Geschichte von Ken Jebsen: dem aufstrebenden Radiomoderator, der zu einem der wohl einflussreichsten Verschwörungsideologen Deutschlands wurde. ARD Audiothek
Aus den Blogs
- Das German Abendbrot hatte elften Geburtstag und Julia zeigt die Lieblingsrezepte ihrer Leserinnen HIER
- Herr Maschinist (der ja immer nicht verlinkt werden möchte und ich mach's dann trotzdem, sorry not sorry) gratuliert: Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Troll. Dankeschön für Melissa Kowalke und überhaupt. HIER (Wobei ich glaube, dass es den Text schon einmal auf dem Pestarztblog gegeben hat? Was nix macht, weil Lachen immer gesund ist)
Im Blog
Es gab das berühmte Zitronenhuhn von Biolek in einer Neuauflage (ich wollte den Artikel aus 2011 endlich mal überarbeiten und mit neuen Fotos versehen) und während ich noch die Story dazu auf Instagram lud, erhielt ich die Nachricht, dass Alfred Biolek gestorben sei. Insofern wurde mein Hähnchen quasi zu einem Gedenkessen.
Exkurs: Kochtechnisch war ich immer ein Ziehkind von Wolfram Siebeck, in kulinarischer Hinsicht hat Biolek mich nie abgeholt – wenn auch seine alfredissimo-Folgen, von denen viele bei you tube verfügbar sind, bis heute unglaublich unterhaltsam sind. Was aber nicht an den Rezepten liegt. Legendär das gemeinsame Betrinken mit Ulrich Wickert oder die Besuche von Harald Schmidt. Und natürlich die Erfindung des Küchenweines. Küchenwein, nicht Kochwein!
Immer eine Hand am Glas,
das ist so ein typisches Biolekzitat. Ich liebte jedoch abgöttisch Bios Bahnhof, durch ihn habe ich Tim Fischer und die Geschwister Pfister entdeckt. Seufz ...
Nachgespargelt wurde weißer Spargel mit Burrata und Erdbeeren, und ein Steak wurde von mir in eine Umamibombe von Marinade geschmissen, was zu einer regen Diskussion in der Kommentarspalte führte. Hat sich fast ein bisschen wir früher angefühlt ... also dieses Früher™️, als in Blogs noch wie wild kommentiert wurde. Schön!
Weiter gab es halbvergammelten Pecorino und einen supercremigen Coleslaw mit einem Dressing aus Tahini und Zitrone. Letzterer stammt aus meinem Projekt #arthurstochterkochtdienewyorktimesleer, das hier nun einen eigenen Artikel hat, in dem ich alle Rezepte ergänzen kann.
Die Links des Monats
- Wieder hervorgekramt und sooo gelacht. Und so schrecklich vermisse ich Roger Willemsen, mit dem ich vor Jahren die große Freude hatte, ein Glas Wein zu trinken. Diese Begegnung trage ich seitdem in einem Schatzkästlein in meinerm Herzen. Wo war ich? Ja, bitte hört euch das hier an. You Tube, aber nur als Audiodatei verfügbar. Zum Hintergrund: Dieses Interview sollte eigentlich durch Elke Heidenreich stattfinden. Als Lagerfeld das Stunden vor der Veranstaltung erfuhr, weigerte er sich zu erscheinen. Mit Frau Heidenreich würde er kein Wort reden, da sie Wochen zuvor in einem anderen Interview über ihn behauptet habe, er würde seine Handschuhe nur tragen, um Altersflecken auf seinen Händen zu kaschieren. Also wurde Roger Willemsen angerufen, der zu der Zeit zwar etwas rotweinschicker im Mittagsschlaf lag, aber kurz überlegte und zusagte. Heraus kam großes Tennis; eine Sternstunde der gepflegten Unterhaltung zweier Großmeister des Parlierens. Im Rahmen der lit.Cologne 2012. HIER
- Ein Artikel der NYT: New Documentary Seeks to Understand Anthony Bourdain and His Death. “Roadrunner” takes an intimate look at Mr. Bourdain’s career and his struggles, using archival footage and interviews from members of his inner circle. HIER
- Wer ermordete John F. Kennedy? Auch Oliver Stone liefert bei den Filmfestspielen von Cannes keine Antwort, aber viele Fakten. Medien reagieren arrogant. "Nicht Verschwörungstheorie, sondern Verschwörungstatsachen": Telepolis
- Maggot Brain, das dritte Studioalbum von Funkadelic wurde fünfzig Jahre alt.
The album arrived 50 years ago, in July 1971, during a summer bookended by the release of two other ambitious masterworks of protest-soul: the introspective reportage of Marvin Gaye’s “What’s Going On” and the brooding disillusionment of Sly and the Family Stone’s “There’s a Riot Goin’ On.” But “Maggot Brain” exists in a different astral plane. It is unleashed id refracted through the lens of LSD: 36 minutes of swirling jams, apocalyptic sound effects, heavy metal riffs, hard funk and lyrical mash-ups of the Beatles and Martin Luther King Jr. The album art is provocative — a screaming Black woman outside the gatefold, and inside, text from the Process Church of the Final Judgment, the religious group rumored to have ties to Charles Manson.
Reinhören via youtube music .
- Vince Ebert über Food Miles
Ausblick in den August
Ich mache erst ein bisschen was mit Kirschen und dann kommen Pfifferlinge, ok? Ich freue mich auf den Monat mit euch!
*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies hat keine Auswirkung auf den Preis der Ware!
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenDein Turmbau zu Gabel wurde gerne nachgekocht und ist köstlich, deutlich leichter als die dicke Variante.
Deine Nudel mit ollem Käse gibt es die nächsten Tage denn ich habe nach unserem Urlaub ollen Parmesanrest gefunden, der vor dem Urlaub nicht in meinem Kühlschrank war. Immer diese Kinder......... ;)
Hast du vielleicht eine Erklärung warum mein Zitronenhähnchen manchmal ein Bitterhähnchen wird?
Du hast eine Challenge ausgerufen für Zutaten, die wir in den Untiefen des Kühlschranks oder des Vorrats lagern, finden, verstaut haben.
Also bitte :
Ich habe vor einiger Zeit schwarze Nüsse gemacht. Die Anleitung aus dem Wildkochbuch der Teubneredition und sie kommen hier in die Rehpastete. In Ermangelung des Rehfleisch und der Gelegenheit diese herzustellen bin ich stolze Besitzerin eines Glas Nüsse.
Dann schicke mir doch bitte deine Ideen, das wäre super!
Und ein paar Tipps für Togarashi, da fällt mir nämlich auch nicht so recht was ein, zur Zeit finde ich es nur hart, scharf und krümelig. Meins ist aus dem asiatischen Lebensmittelgeschäft, hergestellt in Japan von der Firma S&B food.
Vielleicht hast du ja ein paar Ideen
Ich freue mich auf die Pfifferlinge :)))
Schönen Sonntag, Conni
ach, liebe Conni, Du warst "Unknown" in dem anderen Kommentar zum bitteren Huhn! :) Ich habe das eben im Rückblick beantwortet.
LöschenWegen der Nüsse – hast Du schon einmal meine Entenleberpralinen gemacht? Dazu sind die Nüsse wirklich eine Wucht! Oder zum Feldsalat mit einem Old Amsterdam mag ich sie auch sehr.
Togarashi schmeckt gut zu asiatisch gewürztem Schweinebauch und ich mag es tatsächlich auch im Rührei – aber das schmeckt vielleicht nicht jedem ... Manchmal würze ich auch ein Stück Lachs damit, das ich entweder als Sashimi aufschneide, aber auch für confierten Lachs. Vielleicht hilft Dir das schon einmal weiter? Also fettes Schwein und fetter Fisch sind auf jeden Fall passende Partner.