Ottolenghi hat das Rezept für die berühmte Tomaten-Buttersauce von Marcella Hazan für ein One-Pan-Pasta-Gericht aus dem Backofen adaptiert. Kann das das gut schmecken? Nun ...
Yotam Ottolenghis One-Pan-Pasta aus dem Backofen mit einer Adaption von Marcella Hazans berühmter Tomaten-Butter-Sauce
Ich folge Yotam Ottolenghi, dessen Rezepte ich wirklich liebe und von denen es auf diesem Blog auch einige gibt, natürlich bei Instagram. Kocht er für meine Lieblingsrezeptseite NYT-Cooking eher selten, hat er für den Guardian eine regelmäßige Kolumne mit inspirierenden Rezepten und die meisten davon landen dann auf seinem Instagram-Kanal. Dort hat er mehr Beiträge veröffentlicht, als ich bei Insta Abonnenten habe, aber gut. Wo war ich? Ach ja, One-Pan-Pasta von Ottolenghi ...
Letzte Woche veröffentlichte er im Guardian und auf Instagram Rezeptvorschläge für die Tomatensaison, darunter diese One-Pan-Pasta, ein ziemliches Nudelgemenge, Nudelauflauf will ich das gar nicht nennen, mit Fusilloni und einer Adaption der berühmten Tomaten-Butter-Sauce. Jetzt bin ich per se keine Freundin von One-Pot-Pasta, es widerstrebt mir zutiefst, ungegarte Nudeln mit diversen Gemüsen oder Saucen in einen Topf zu schmeißen und zu glauben, nach 20 Minuten käme da etwas geschmacklich besonders Ansprechendes heraus. Alles, was ich bisher dazu gelesen und gesehen habe, war eher so mehh. Ich weiß aber auch, dass diese Zubereitungsmethode wahnsinnig viele Fans hat – die Foodblogs auf der ganzen Welt quellen über vor wechselnd über- oder untergarten Nudeln in irgendwelchen Pampsaucen, man denke nur an das letztens durch Tik Tok so populär gewordene Gematsche der Feta-Pasta. (Ich verlinke sowas nicht, das ginge zu weit, ich verlinke ja auch keine Autounfälle)
Aber hey, es war hier schließlich Yotam Ottolenghi, der das One-Pan/Pot-Gericht empfahl, und sich als Grundlage auch noch die geniale Tomaten-Butter-Sauce schnappte – wer bin ich, dass ich da nicht meine Missbilligung mal kurz hintan stellen musste. Also habe ich nachgekocht, hier das Rezept, weiter unten mein Fazit:
Rezept für Tomato Butter Pasta (Tomaten-Butter-Nudeln aus dem Ofen) von Ottolenghi
Zutaten Tomato-Butter-One-Pan-Pasta aus dem Backofen
- 1 kg Tomaten (Strauchtomaten, Kirschtomaten, so aromatisch und reif wie möglich. Ich habe eine Mischung aus Strauchtomaten und San Marzano verwendet). Im Originalrezept werden geschälte Tomaten verwendet, ich mag die Schalen und belasse sie bei geschmorten Ofentomaten dran. Wer mag, fieselt sie hinterher aus dem fertigen Gericht heraus, sie lösen sich von ganz alleine ab. Wer das nicht mag, blanchiert die Tomaten vorab
- 10 g Oreganoblätter
- 10 g Basilikumblätter
- 6 geschälte Knoblauchzehen in feinen Scheiben gechnitten
- 1 Chilischote in dünne Scheiben geschnitten
- 2 EL Tomatenmark (dreifach konzentriert)
- 1 TL Puderzucker
- 150 g Butter in großen Würfeln
- Pfeffer, Salz, Petersilie
- 250 g Fusilloni (das sind große Fusilli) – gemeint ist hier Trockenware
- geriebener Parmesan (optional zum Servieren)
Zubereitung Tomato-Butter-One-Pan-Pasta
- Backofen auf 220° C heizen, Umluft nicht empfehlenswert
- Die ersten 8 Zutaten in eine ofenfeste Form geben, meine ist diese*, siehe auch Serviceteil, eineinhalb Teelöffel Salz und einige Umdrehungen aus der Pfeffermühle hinzufügen. Form abdecken (Ottolenghi wickelt sie in Alufolie) und eine Stunde im Ofen garen, bis die Tomaten weich sind
- Abdeckung entfernen, Butter und Nudeln einrühren
- 400 ml kochendes Wasser dazugießen, wieder abdecken und weitere 35 Minuten backen, die letzten 10 Minuten davon ohne Abdeckung
- Vor dem Servieren mit gehackter Petersilie bestreuen
Meine verified Tipps und mein Fazit zu Ottolenghis One-Pan-Tomato-Butter-Pasta (Tomaten-Butter-Nudeln aus dem Ofen)
- Anstelle der Chilischote könnt ihr sehr gut einen Teelöffel der Gochujang-Paste aus diesem Rezept verwenden!
- Ich habe die Garzeit um 5 Minuten verkürzt
- Ich habe die Tomaten-Butter-Pasta bei 200 °C gebacken und zum Schluss noch für knapp 5 Minuten den Grill zugeschaltet
- Mir erschien das Gericht nach der Garzeit zum Füßeeinschlafen lasch, so dass ich fein geriebenen Pecorino Romano direkt mit großem Schwung untergehoben habe (Parmesan passt natürlich auch)
- Ich weiß nicht, was die Petersilie da soll, ich habe hocharomatisches Basilikum der Sorte "Zyprisches Strauchbasilikum" aus eigenem Anbau darüber gegeben
- Alles in allem natürlich kein schlechtes Essen, aber doch sehr "flach". Jo, sind halt Nudeln mit Tomatensauce. Die bombastisch intensive Eleganz der Tomaten-Butter-Sauce von Marcella Hazan, auf die sich Ottolenghi hier ja bezieht, geht völlig vor die Hunde. Diese Sauce lebt ja gerade davon, dass das Tomatenaroma völlig auf sich selbst bezogen bleibt. Kein Pfeffer stört dort, kein Oregano, keine Petersilie, ja – noch nicht einmal Basilikum.
- Kocht also lieber die Originalsauce von Marcella oder die Baked Ziti nach Carmela Soprano, von mir aus auch mit Fusilli – wobei das natürlich niemand aus der "Entsorgungsbranche" mitbekommen darf. Woke up this morning ...
Serviceteil
- Meine Ofenform stammt von ASA Selection aus der Serie "Grande". Diese ist formschön und praktisch zugleich. Flache Platten können auf dem Grill verwendet oder auch als Deckel für die Auflaufformen genutzt werden. Ich habe die Schalen und Platten in vielen verschiedenen Größen. Heutige Auflaufform: DIESE*. Serie "Grande": HIER*
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Liebe Astrid,
AntwortenLöschenauf den ersten Blick wollte ich dir danken für eine großartige Kochidee, wenn mal wieder die ganze Familie zusammenkommt. Nach genauerer Betrachtung des Rezepts danke ich dir für den Punkt 7 - die dort genannten Alternativen gefallen mir doch weit besser. Danke also für die Kritik.
Liebe Grüße, Gerhild
Hihi
LöschenAber gerne doch! Und wie Du an Michaels Kommentar siehst, muss letztendlich jeder selbst probieren.
Ich bin auch kein großer Fan von One-Pot, wenn es aber aus Gründen mal sein muss/soll: Bei weitem die beste OnePot-Pasta, die ich je gegessen habe! Das ist doch auch was, oder
AntwortenLöschenNa klar ist das was! Alles richtig gemacht 😄
LöschenLiebe Astrid.
AntwortenLöschenhabe vor ein paar Tagen Deine wunderbare Tomatensauce vom 22.08. nachgekocht: ein Traum! Heute gabs die Reste als "Nudelauflauf" - nicht ganz wie bei Ottolenghi aber mit Speckstreifen und ein paar Chorizo-bällchen (jaja, der liebe Mann ist ein Kanibale...) und wieder: echt göttlich! danke-danke und schönen Sonntag-Nachmittag
Gila
ah, das klingt herrlich, liebe Gila! Danke fürs Nachkochen und variieren, so soll das sein :)
LöschenDas ging mir haargenau so! Ich liebe Marcellas Sauce, hab sie in meinem Blog ebenfalls schon gefeiert. Und die "Baked ziti" samt "Sunday gravy" nach Carmela Soprano, vermittelt durch Artie Bucco... auch ein Gedicht. Das hier war pappschlapper Pamp. Aber sehr schön beschriebener pappschlapper Pamp, in Deinem Fall. :)
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