... und auch heute sind die Spaghetti Carbonara noch ganz "originale" ohne Sahne und ohne gekochten Schicken! Auch Guanciale oder Pancetta und Pecorino sind selbstverständlich geblieben, es gibt aber doch einen kleinen Dreh ...
Ganz schön viele Nudeln hier!
Aber gibt es ein Essen, das in herausfordernden Zeiten mehr Wohlbefinden serviert? Eben. Pandemie-Schmandemie und Osteuropakonflikte erfordern Pasta mittlerweile bereits am frühen Morgen – warum auch sollte ein warmes Frühstück in Deutschland immer nur aus Haferbrei bestehen.
Schon vor einem Jahr, ziemlich genau sogar, habe ich am Originalrezept für Spaghetti Carbonara gedreht, den Artikel findet ihr hier: Wie ich mal aus Versehen das Originalrezept für Spaghetti Carbonara verbessert habe. Heute gibt' eine Verbesserung der Verbesserung, beziehungsweise eine weitere Volte. Und wie ich vor ein paar Tagen bereits auf Instagram schrieb:
Eine Verbesserung der eigenen Verbesserung nennt sich "Streben nach Perfektion" – die Verbesserung anderer kann hingegen oft in Anmaßung enden - nur wenig liegt mir ferner.Wenn man sich aber ansieht, wie die Tradition mancher Gerichte entstanden ist, oft sind sie aus Mangel oder in schwierigen Lebensumständen geboren, dann kann man sich ziemlich sicher sein, dass die Beteiligten von "damals" das gleiche Gericht heute ebenfalls anders zubereiten würden. Und daher bin ich mir ziemlich sicher, dass nur wenige Italienerinnen etwas dagegen hätten, die geliebten Spaghetti Carbonara so zu kochen:
Zutaten Spaghetti Carbonara
- 100 - 120 g Spaghetti pro Person (da gehen die Bedürfnisse weit auseinander)
- 1 - 2 Eigelb pro Person
- Pecorino, frisch gerieben. So viel, dass es eine relativ feste, kompakte Masse ergibt, wenn er frisch gerieben in das Eigelb gerührt wird
- 75 ml kräftige Geflügelbrühe
- 100 - 125 g Guanciale, ersatzweise Pancetta
- 1 EL fein geschnittenes Lauchgrün/Porree
- der feine Abrieb einer Blutorange
- Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- Glatte Petersilie, grob gehackt (auf den Fotos vergessen)
Zubereitung Spaghetti Carbonara
- Die Guanciale in nicht zu dünne Streifen schneiden und mit etwas Olivenöl bei sanfter Hitze in einer Pfanne langsam ausbraten. Das in Ringe geschnittene Lauchgrün hinzufügen, Orangenschale darüber reiben. Nicht weiter braten, nur noch sanft warm halten!
- Den Pecorino reiben, die Eier verquirlen, leicht salzen, mit Pfeffer aus der Mühle würzen. So viel geriebenen Pecorino unterrühren, dass eine sehr kompakte Masse entsteht, die sich zusammenklumpt
- Die Käse-Eier-Masse mit der Geflügelbrühe cremig glattrühren, etwas schwarzen Pfeffer aus der Mühle dazugeben, ein Schluck Weißwein zusätzlich schadet nicht
- Die Spaghetti in Salzwasser bissfest kochen. Mit etwas Wasser der gekochten Spaghetti die Eiermasse eventuell noch etwas flüssiger rühren und dabei durch die im Kochwasser enthaltende Stärke die Käse-Eier-Geflügel-Sauce leicht binden. Es soll am Ende eine nicht zu dickflüssige, sehr cremige Sauce entstehen
- Die abgetropften Spaghetti in die Pfanne mit der gebratenen Guanciale geben, dann in die Schüssel mit der Eier-Käse-Creme
- Sofort in vorgewärmten Tellern servieren. Am Tisch weiteren schwarzen Pfeffer darüber mahlen und etwas frische, glatte, Petersilie darüberstreuen
Jetzt ist zwar grade kein Schaltjahr, aber da melde ich mich trotzdem zu Wort! Weil nämlich am Wochenende hab ich mir zufällig zu viele Gedanken um Carbonara gemacht, auch weil ich (vor Schaltjahren...) mal ein Rezept mit Sahne veröffentlicht habe. Jedenfalls. Nachdem ich mir zu viele Gedanken um Carbonara gemacht habe, habe ich beschlossen, dass Carbonara quasi ein Festplatz für richtig geniale Zutaten ist. Neulich hat mir z.B. jemand Eier von seinen eigenen Hühnern gebracht. Oder als es im Käseladen mal 50 Monate alten Parmesan UND Guanciale gab. Capisci!?
AntwortenLöschenBlutorange... Geile Idee...
Welch unbändige Freude, Dich zu lesen!
LöschenDas nächste Schaltjahr ist 2024, spätestens dann erwarte ich Dich wieder :*
Liebe Astrid,
AntwortenLöschenJaa wie Recht du hast!
Nudeln sind ein wahres Seelenfutter und kommt auch bei uns immer öfter auf den Tisch.
Wenn mir alles zuviel wird geht immer ein Teller Nudeln. Auch wenn ich Nudelsoßen in allen Variationen mag bleibt die Carbonara der Seelentröster Nummer eins.
Wenn endlich der Frühling nicht nur schüchtern lockt sondern auch bleibt, mein Fahrrad wieder mit mir durch und um Wuppertal herum radelt, dann verschwindet das kleine ;) Nudelbäuchlein gaaanz bestimmt auch wieder.
So werde ich in den nächsten Tagen wiedermal einen Teller Carbonara genießen und die Sonne Herzen haben.
Vielen Dank für deine Rezepte, erfrischende Texte und Anregungen, die mich interessieren, manchmal überraschen und immer zum Schmunzeln bringen!
Schönes Wochenende, Conni
Dir auch ein schönes Wochenende, liebe Conni und hab Dank für Deine lieben Zeilen! <3
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