Dieses Rezept für Rigatoni alla Vodka (Pasta mit Tomaten-Wodka-Sauce) ist auch als Penne alla Vodka bekannt
Penne alla Vodka gelten nach Pasta Bolognese als das meistgesuchte Rezept in der Google-Suche. Sogar das berühmte Model Gigi Hadid hat ihr Lieblingsrezept für Vodka-Pasta verraten
Woher genau das Rezept für Pasta alla Vodka stammt, ist allerdings nicht ganz klar.
Die erste Verwendung von Wodka in einem Nudelgericht ist für das Jahr 1974 belegt, als der italienische Schauspieler Ugo Tognazzi das Kochbuch L'Abbuffone, benannt nach Tognazzis Film La Grande Bouffe, veröffentlichte, das sein Rezept für Pasta all'infuriata ("wütende Pasta") enthielt. Das wird als eine Art Pasta all'arrabbiata beschrieben und aus ½ kg Penne, ½ kg frischen geschälten Tomaten, einem Schuss Wodka, Chilischoten, Öl, Knoblauch und Lorbeerblättern zubereitet. Tognazzi schlug außerdem vor, bei der Verwendung eines polnischen Wodkas mit Chili ("formidable, tremendous, very strong, very hot, deadly") die natürliche Chilischote wegzulassen (Quelle: Wikipedia/Ãœbersetzt mit www.DeepL.com/Translator)
Pasquale Bruno hingegen, Autor des Kochbuches "The Ultimate Pasta Cookbook"*, schwört, die Penne alla Vodka seien im Restaurant Dante in Bologna erfunden worden. In Williams Sonomas (ihr erinnert euch, von deren Seite habe ich den Rezeptauszug für die irre Windradlasagne) Buch "Essentials of Italian"* heißt es, das Rezept sei in den achtziger Jahren von einem Wodkaproduzenten erfunden worden, um sein Produkt in Italien bekannter zu machen. Diese Geschichte erinnert mich sehr an den Coca-Cola-Weihnachtsmann. Heute gelten die Penne alla Vodka (bei mir Rigatoni) als eines der berühmtesten Rezepe der italoamerikanischen Küche.
Eine weitere Variante dieses Gerichtes nennt sich Penne alla Moscovita (Penne nach Moskauer Art) – hierfür werden die Nudeln in einer Sauce mit Räucherlachs, Sahne und Kaviar oder Garnelen serviert.
Am 25. Oktober 2016 entdeckte der italienische Verband der Süßwaren- und Teigwarenindustrie dieses Rezept aus den 1980er Jahren wieder und schlug es anlässlich der 18. Ausgabe des Welttages der Pasta, der in Moskau als Symbol der Freundschaft zwischen Italien und Russland organisiert wurde, erneut vor. Die Initiative war so erfolgreich, dass Untersuchungen in den USA gezeigt haben, dass Penne alla Wodka nach Pasta alla Bolognese das am zweithäufigsten gesuchte Nudelgericht in Suchmaschinen geworden sind. (Quelle: Wikipedia)
Was soll der Wodka an der Tomatensauce für Vodka-Pasta?
Egal, ob man das Rezept nun mit Erbsen oder nicht, mit Salsiccia oder ohne zubereitet – immer ist eine Tomaten-Sahne-Sauce im Spiel, in der italoamerikanischen Küche klassischerweise auf Basis einer Marinarasauce (das Rezept zu diesem amerikanischen Saucenklassiker habe ich euch HIER verbloggt). Da die Säure der Tomaten dazu neigt, das Fett in der Sahne zu trennen, was zu ausgeflockter Sauce führen kann, kommt nun der Wodka ins Spiel, beziehungsweise seine Ethanole. Diese dienen als Emulgator, dass Wasser und Fett gut gemischt werden können und die Tomaten-Wodka-Sauce ihre cremige Konstistenz behält. Das gleiche Prinzip, warum ihr für eine Vinaigrette oder hausgemachte Mayonnaise etwas Senf beifügt. Auch dieser dient als Emulgator zwischen Wasser und Fetten. Ganz ehrlich? An Tomatensauce ist mir Wodka lieber als Senf. Harold McGee beschreibt in seinem Standardwerk "On Food an Cooking", dass Ethanol weitere Aromen aus der Tomate löst, die sonst unzugänglich wären. Hinzu kommt, dass die zuckerhaltigen Alkoholmoleküle des Wodkas geschmacksverstärkend wirken, also den Umami-Effekt der Tomaten nochmals verstärken. Na denn: Prost!
Mein persönliches Rezept für Pasta mit cremiger Tomaten-Wodka-Sauce für zwei Personen – ihr könnt es selbstverständlich mit Penne zubereiten, ich mag einfach Rigatoni noch ein bisschen lieber
Zutaten Rigatoni alla Vodka:
- 250 - 300 g Rigatoni n°24 (De Cecco)
- 400 ml Marinara-Sauce
- 8 vollreife Cocktailtomaten
- 200 g frische Sahne
- 100 ml Wodka
- 3 Zehen Knoblauch, in dünnen Scheiben (denkt an Paulies Knoblauchmethode!)
- 1 mittelgroße Schalotte, gewürfelt
- Colatura di Alici* (habt ihr ja eh von der Windradlasagne, gell?)
- Pecorino, frisch gerieben
- Butter, Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung Rigatoni alla Vodka:
- in einer großen Pfanne (beschichtet oder Eisen) die Butter zerlaufen lassen und darin Schalotten und Knoblauch sanft anbraten. Die Tomaten vierteln, hinzufügen und sanft zerfallen lassen. Immer die Temperatur im Auge behalten!
- Wenn die Tomaten weich sind, den Wodka dazu gießen, Hitze hochschalten und die Flüssigkeit in der Pfanne einreduzieren
- Marinara Sauce und Sahne hinzufügen, Pecorino hineinreiben und bei mittlerer Hitze circa 20 Minuten leise vor sich hin blubbern lassen. Die Tomaten-Wodkasauce soll nun leicht sämig einköcheln. In dieser Zeit die Rigatoni al dente kochen
- Die fertige Sauce mit Salz, frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer und Colatura di Alici abschmecken und die fertig gekochten Rigatoni kurz abgetropft in die Sauce geben
- Sofort in vorgewärmte, tiefe Teller geben, noch etwas Pecorino darüber reiben und ein paar Basilikumblättchen auf den fertigen Rigatoni alla Vodka verteilen
Astrids verified Tochter-Tipps zur Zubereitung von Rigatoni alla Vodka
- Welchen Wodka solltet ihr verwenden? Zum Kochen reicht mittleres Preissegment aus dem Supermarkt, so um die € 8,00 - 10,00 für 0,75 l, besser geht immer. Geringere, billigere Qualität würde ich nicht verwenden. Ihr wisst ja, ihr könnt nicht besser kochen, als ihr eingekauft habt und der Wodka ist hier eben entscheidendes Geschmackselement. Mixt euch im Zweifel noch einen Cosmopolitan vorneweg
- Von der Colatura habe ich einen guten Teelöffel voll verwendet. Tastet euch an den Geschmack einfach ein wenig heran, sie ist sehr intensiv – aber auch göttlich, trust me!
Serviceteil
- William Sonoma Cookbook "Essentials of Italian: Recipes and techniques for delicious Italian meals", gebundene Ausgabe, HIER*
- The Ultimate Pasta Cookbook von Pasquale Bruno: HIER*
- Colatura di Alici, die absolute Wunderwaffe für guten Geschmack: HIER*
- Harold McGee's On Food and Cooking, in deutscher Ãœbersetzung, neue Auflage: HIER*
- Mein Rezept für Marinara Sauce findet ihr HIER
- HIER der Link zum Rezept für meine tolle Windradlasagne
Dieses Rezept gefällt mir, hab ich so oder so ähnlich auch schon gekocht. Die beste Variante habe ich bei Antonio Carluccio gefunden, er verwendet als Pasta die sehr speziellen Marille (https://www.italdesign.it/project/marille/), die von keinem geringeren designt wurden als dem großen Giorgio Giugiaro (ja, der der den 1er-Golf entworfen hat).
AntwortenLöschen