… zum Beispiel die Zutaten für diese leckere Kartoffel-Mais-Suppe mit Sellerie, Cheddar und Speck
Was weg muss
„Was weg muss“ war mal der Titel eines Blogs – und ich fand ihn vor Jahren durchaus charmant. Nicht den Blog-(Autor), der auf mich stets etwas überheblich wirkte. Aber die Idee dahinter gefiel mir. Es gibt den Blog nicht mehr, zumindest findet ihn Google nicht. Und wie wir alle wissen: was Google nicht findet, gibt es gar nicht. „Was weg muss“ beschäftigte sich mit Überflüssigem, Übriggebliebenem. Nicht nur Lebensmittel, sondern auch Dinge, Menschen, Texte und so weiter. Was mich stante pede zur Überlegung brachte, wie viele Blogs (vornehmlich in meiner Food-Community) ich seit 2009, dem Jahr, in dem ich „Arthurs Tochter kocht“ ins Leben rief, habe kommen und gehen sehen. Spoiler: sehr viele.
Mein Berliner Lieblingsblogger konstatiert bereits seit Jahren, Blogs seien toter als tot (welcher Film?). Das mag für viele Bereiche stimmen, in denen ich nicht zu Hause bin – für Food ist diese Annahme grundverkehrt. Die Szene hat sich gewandelt, professionalisiert. Die Professionalisierung, Kommerzialisierung, die Möglichkeit zu nutzen, mit seinem Blog Geld zu verdienen, für die ich in der damaligen Foodblogszene, vornehmlich in den Jahren 2011 - 2015, übel beschimpft worden bin, ist heute ganz normal. Auch wenn es, kleiner Exkurs, auch heute noch Menschen gibt, die mir schreiben, wie SCHLIMM sie Werbung auf Arthurs Tochter kocht finden. Und dass sie mich deswegen jetzt auch nicht mehr lesen würden, Ausrufezeichen, Ausrufezeichen. Ich denke mir dann jedes Mal, wer bist Du überhaupt, ich wusste gar nicht, dass es Dich gibt. Im Gegenzug ist aber auch noch niemand vorbeigekommen und hat mir angeboten, meine Miete und Nebenkosten zu übernehmen. Oder mir den Kühlschrank zu füllen, damit dieser Blog im Gegenzug komplett werbefrei bleibt – während ich weiter launige Texte für die Allgemeinheit veröffentlichen kann. Insofern bleibt es hier halt auch in der Zukunft GANZ SCHLIMM, und ich schreibe weiterhin ohne Bezahlschranke, sowie frei zugänglich die besten Rezepte für euch auf.
Was weg muss, sind also vielleicht sinnbefreite E-Mails, blöde Kommentare aus der sicheren Distanz des gepflegten Halbwissens, dummes Mansplaining und, vor allem: Langeweile. Den Menschen ist einfach zu langweilig, davon bin ich seit langer Zeit überzeugt. Sie sind gelangweilt, unterfordert und untervögelt in einem fort …
Bevor mir langweilig würde, würde ich ja lieber Kartoffel-Mais-Suppe mit Cheddar kochen, aber was weiß ich schon.
Was weg musste, waren
- 5 dicke Kartoffeln aus meiner Kumpir-Phase
- ein Stück fetter Bauchspeck (circa 300 g)
- zwei Maiskolben aus meiner Popcorn-Suppen-Phase (coming soon)
- etwas Stangensellerie aus meiner Selleriesuppen-Phase
- einige scharfe Sivri-Paprika aus meiner Birria de Res-Phase und
- frischer Koriander aus meiner oh, es gibt frischen Koriander, muss ich mitnehmen-Phase
Und so kocht sich das alles weg:
- Schwarte vom Speck säbeln, Speck in nicht zu kleine Stücke schneiden, Speck und Schwarte in etwas Olivenöl in einem Topf auslassen
- Kartoffeln schälen, stückeln, waschen, trocknen und gemeinsam mit einer weißen Zwiebel und ein, zwei (wer will kleinlich sein?) Knoblauchzehen im Speckfett anschwitzen.
- 5 Selleriestangen stückeln, hinzufügen, ebenfalls im Fett angehen lassen.
- Mit kräftiger Rinderbrühe aufgießen.
- Lorbeerblatt hinterher schmeißen, einige Spritzer Sojasauce, das Maggi der modernen Köchin, dazugeben.
- Die Maiskolben eventuell in der Mitte teilen, mit in den Topf geben. Aufkochen und so lange leise köcheln lassen, bis die Maiskörner noch bissfest, aber nicht mehr hart sind.
- Den Topfinhalt durch ein Sieb abgießen, Brühe auffangen, Lorbeerblatt und Schwarte herausfischen.
- Inhalt grob durchstampfen und mit soviel Brühe auffüllen, dass eine cremige, stückige Suppe entsteht, etwas Sahne schadet nicht!
- Die Körner von den Maiskolben schaben und in die Suppe geben. Eine schier unanständige Menge Cheddar hineinreiben.
- Abschmecken mit Salz, Worcestershiresauce und Melange Blanc*
- Sivri-Paprika in dünne Scheiben schneiden und mit Koriander auf die Suppe geben.
Was muss bei euch weg?
ein, zwei Knoblauchzehen. Ha, ha, zu bist definitiv kleinlich :)
AntwortenLöschen😂😂😂 sieh es als Metapher für "jede Menge Knoblauch" 😂😂😂
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