Tschüss Mai

Tschüss Mai! Mein Rückblick auf den vergangenen Monat, mit den schönsten Links, besten Rezepten und allem, was sonst noch so los war …


Kurz in eigener Sache …

Was immer etwas merkwürdig klingt, schließlich ist der ganze Blog eine eigene Sache. Und eigentlich ist es heute auch wieder viel eher in eurer Sache … egal. Folgendes: Es geht ums Ersetzen von Zutaten, angestoßen durch mein Rezept für Spargel-Carbonara. Auf Blog und Instagram ploppten dazu einige Anmerkungen auf. Abgesehen von den boah, ist das toll-Kommentaren, (ja klar, was soll ich sagen, ist es ja auch) gab es einige Leserinnen, die Guanciale mit Speck ersetzen wollten – Gründe mal dahingestellt. Deswegen erkläre ich jetzt was Grundsätzliches dazu: 

Empfehle ich euch für die Spargel-Carbonara die geniale Pfeffermischung BASS, dann, weil ich zutiefst davon überzeugt bin, dass sie einfach perfekt für dieses Rezept ist. Aber: verwendet ihr hier einen „normalen“ schwarzen Pfeffer aus der Mühle, kippt euch nicht das komplette Essen. Wenn ihr allerdings anstelle von Guanciale auf Speck zurückgreift, wird das ganz anders aussehen. Weil: Der Pfeffer hier keine bestimmende Komponente ist, die Guanciale aber eben doch. Guanciale ist luftgetrocknet, Speck wird geräuchert. Das verändert den Charakter des Gerichtes komplett.
Ob ihr den Spargel-Flammkuchen nun mit der (zugegeben ziemlich tollen) Gewürzmischung Pasta-Allrounder würzt, macht am Ende keinen Unterschied. Das falsche Olivenöl für Sauce Vierge aber schon – ist hier quasi das Guanciale-Prinzip. 

Und wenn ihr euch bewusst macht, dass ich jeden Monat unzählige Werbeangebote für Produkte ablehne, mit denen ich teilweise ansehnlich verdienen könnte, würde sich auch nicht die Frage stellen, macht sie das jetzt des schnöden Mammons wegen? Auch darauf eine einfache Antwort: Macht sie nicht. 

Meine Glaubwürdigkeit und Authentizität gehen mir über alles. Wenn ich hier im Blog eine Kaufempfehlung abgebe, ganz egal, ob Wein, Gewürze, Pfannen oder sonstiges Küchengerät, dann folgt diese Empfehlung meiner tiefen Überzeugung, dass sie die Welt entweder schöner, oder den Genuss größer machen. Meistens teile ich lediglich meine Begeisterung mit euch. Und in der Regel geht aus meinen Rezeptbeschreibungen hervor, ob ein empfohlenes Gewürz, Öl, Essig, oder sonst etwas, ein „must have“ oder ein „nice to have“ ist. Im Zweifel fragt ihr halt über die Kommentarfunktion schnell mal nach. Nicht alles davon hat Allgemeingültigkeit. Ich persönlich finde nun mal, die Eisenpfannen von De Buyer sind die geilsten, irgendjemand von euch mag, wird und darf das anders sehen. 

Dann haben sich hier in den letzten Monaten ein paar Gelegenheiten für dringend nötige Grüße nach Berlin angesammelt: 


  1. Lorbeer ist super! Nicht unbedingt das zu Tode gedörrte Zeugs in kleinen Tüten von „Ostmann/Fuchs/etc“. Nach längerer Lagerung verliert Lorbeer komplett das Aroma und schmeckt nur noch bitter. Ob von denen jetzt ein Blatt in der Hühnerbrühe schwimmt, oder nicht, klar, das ist wahrscheinlich völlig wumpe. Aber: Frischer Lorbeer, gerade mal zwei Tage angetrocknet, auf dem Höhepunkt des Aromas, oh my god! Wie will man denn auch sonst ein Lyonnaiser Grillade des Mariniers zubereiten? Und dann die berauschende, fast hyperparfümierte Süße, die in der Kombination von frischem Lorbeer mit Muskat und Vanille entsteht und die einzige Existenzberechtigung für Panna-Cotta oder Puddingtörtchen darstellt. Gut, hätten wir das also geklärt. Dann: 
  2. Danke für die Empfehlung von „Nebenan“. Der Tipp ist sicher schon Jahre her, und dass ich den Film gesehen habe, mittlerweile bereits Monate. Aber ich vergesse ja nie etwas. Gedächtnis, Pferd, Sie wissen schon … Großartig, wirklich!  Dann:
  3. Danke für Sabich bei Goldadelux! Auch so ein Tipp, den ich mir monatelang gemerkt habe. Bis es dann endlich im April geklappt hat. Ich war nicht nur in Berlin, sondern auch Sabich essen. Natürlich dachte ich mal wieder (also bitte, da steht immerhin „elements of high-end cuisine“ auf der Homepage!) es handele sich um ein israelisches Restaurant, mal mindestens so Resto, wie das geliebte Hoffy’s in Antwerpen. Aber klar, Berlin, Kreuzberg, meine Schuld. Da hatte also nur jemand ein Loch in eine Hauswand gekloppt, innen eine Theke reingestellt und verkauft jetzt geiles israelisches Streetfood. Also saß ich draußen auf der Mauer, hantierte mit Regenschirm, dem Samojeden an der Leine, und einem Sandwich mit irgendwie allem. Geil! Alle hingehen!
  4. Und ich freue mich wie verrückt, dass meine Anchovi-Butter so gut angekommen ist, danke auch dafür und sehr gerne! 

Astrid unterwegs

Wie gesagt, in Berlin. Im November und im April. Der letzte Besuch auch, um Miriams jungen Samojeden zu hüten. Wer also diese unglaublich attraktive Frau mit weißem Hund und in weißen Chucks (style as style can) durch Wilmersdorf, Steglitz und Kreuzberg hat stromern sehen, mit natürlich IMMER Essen auf der Hand  … ja, das war ich. Und ich weiß, jetzt wird’s langsam peinlich, aber ich lieb’ Berlin ja sehr – und die Berliner mich. Haha haha, ich kann das Augenrollen aller Berlinerinnen HÖREN (knirschknirsch). Busfahrer, Taxifahrer, Fahrgäste in der U-Bahn, sogar BVG-Kontrolleure … alle sind jedes Mal unfassbar freundlich zu mir. Was soll ich tun, dagegen bin ich machtlos (welcher Film?)

Ich war in diesem Jahr bereits zweimal im Spielweg, einmal im Januar zum alljährlichen Family & Friends-Wochenende, und Anfang Mai mit einem Schwung meiner Insta-Follower zum gemeinsamen Mittagessen. (Wer da mal mit dabei sein möchte, schreibt mir einfach). Zwei Wochen später habe ich dann ein Wochenende in Freiburg verbracht – junge, ich habe einfach nur gegessen … Und weil das Bett im Hotelzimmer einfach völlig am Ende war und ich grottig geschlafen hatte, habe ich von der Geschäftsleitung noch eine Tasche voll mit Badener Spätburgunder, Schwarzwälder Schinken etc.  bekommen. Schön war das alles! Jetzt planen Miriam und ich gerade eine Reise nach Prag im Sommer, und im Juli fahre ich wieder in den Spielweg, meinen Geburtstag feiern. 




Kultur 

  • Karten gekauft für Holly Johnson auf der Zitadelle und „Der kleine Horrorladen“ im Mainzer Staatstheater. Yeah, Vorfreude und so. 
  • Ich bin völlig obsessd with „Yellowstone“. Und das kam so: Vor einigen Jahren hatte ich mal angefangen, und nach zwei Folgen enttäuscht abgebrochen. Ich konnte einfach keine der Figuren auch nur ansatzweise leiden. Meine Fresse, was für Unsympathen! Dann kam „1883“, das in sich abgeschlossen in zehn Folgen die Vorgeschichte der Familie Dutton erzählt, und hat mich völlig umgerissen. Danach habe ich Yellowstone noch einmal angefangen, und yesss, das ist großartig! Jetzt warte ich hibbelig auf die fünfte Staffel (läuft bei Paramount+ im Abo). Nebenbei ist jetzt auch „1923“ angelaufen, das die Lücke zwischen den anderen beiden Serien füllt (mit Helen Mirren und Harrison Ford). Bin halt ein Cowgirl, wofür lerne ich auch Line Dance und höre Hanky Panky, hm? 

  • The Marvelous Mrs. Maisel ist zu Ende gegangen. Und zwar mit einer so großartigen letzten Staffel und einer zum Weinen schönen letzten Folge, dass ich mir diese jetzt schon zweimal angesehen habe. Mit Träne im Knopfloch. (Amazon Prime)
  • Und haben wir schon über „The Offer“ gesprochen? Wie großartig kann eine Geschichte erzählt werden? Unfassbar, wirklich. Gänsehaut. Angucken, marsch marsch! (Paramount+, könnt ihr ganz easy als Channel über Amazon Prime abonnieren)

Podcasts

Im Blog

Natürlich ist auch hier mittlerweile das alljährliche Spargelfieber ausgebrochen. Und es ist erstaunlich, wie viele neue Rezepte mir jedes Jahr wieder einfallen, ist es nicht? Ich wundere mich jedenfalls selbst. Da folgt im Juni auch noch einiges, ich habe quasi erst angefangen. 

In Teil 5 meiner launigen wie-ich-mal-das-Originalrezept-für-Spagehtti-Carbonara-verbessert-habe-Reihe, gab es einen echten Kracher: Spaghetti mit Blumenkohl und Burrata. Ich habe im Anschluss zwei Wochen gefastet, schwöre!






Gebratener weißer Spargel mit original Carbonara Sauce machte den Auftakt der diesjährigen Spargel-Sause, es folgte Flammkuchen mit grünem Spargel, Champignons und Mozzarella und überhaupt wird diese Saison geprägt sein von „schnellen Spargelrezepten für Faule“. Sauce vierge hat mich völlig verzaubert (es gab sie zu Seatiger und am nächsten Tag mit Pinienkernen zu Spaghetti und ja, es hilft natürlich, wenn man Kapern und Sardellen mag) und dann habe ich mal wieder eines der besten Risottos meines Lebens gekocht. Mit Safran und grünem Spargel. 







Die Links, read this:

  • Drei-Kaiser-Dinner, Wikipedia (manchmal wird man ja gefragt, wo man gerne gewesen wäre, könnte man in der Zeit reisen. Ebendort.) 
  • Wie Wladimir Putin vom Handlanger zum Präsidenten aufstieg. Geo Epoche
  • Das ZDF und seine Debatten-Show zu Übergewicht. Ist Wissenschaft eine Meinung? Quarks und so von Johanna Bayer
  • Dancing With the Stairs, New York Times via Nassrasur. Kann ich übrigens auch (Wenn auch das Schiff unter mir so „getanzt“ hat, dass ich kaum das Geländer der Glastreppe loslassen konnte 😂)


Euch und mir einen tollen Juni! 


  Make lecker great again!                                                                                                                     
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Arthurs Tochter

Astrid Paul, die Autorin von Arthurs Tochter kocht., ist besessen vom Essen. Sie wacht manchmal nachts auf, weil ihr im Traum Essensdüfte durch die Nase ziehen. Dann steht sie auf und fängt an zu kochen. Oder zu schreiben. Vielleicht kocht sie auch nur, um darüber schreiben zu können, wer weiß das schon...

4 Kommentare :

  1. Anonym5/30/2023

    Tolles Foto!

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  2. Anonym6/08/2023

    Vielen Dank für deine Inspirationen. Und ja, "The Offer" ist großartigst. Ebenfalls übertoll: "Succession" und "Shrinking"

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    1. Absolut, Succession ist großartig! Ich muss allerdings die vierte Staffel noch sehen. Man kommt ja kaum hinterher ...

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