Ein schnelles Rezept für heiße Tage: Grüne Bohnen mit gebratenen Nektarinen, Burrata und Pinienkernen. Zitrone, bestes Olivenöl und dunkelroter Kampot Pfeffer geben den Kick
Einfach, und doch komplex: Grüne Bohnen mit gebratenen Nektarinen, Burrata und dunkelrotem Kampot Pfeffer
Immer wieder faszinierend, wie sich mit wenigen Zutaten, so diese von ausgezeichneter Qualität sind, ein einfaches und dabei komplexes Essen zubereiten lässt. Na klar ist es atemberaubend, dabei zuzusehen, wie große Köchinnen mit ihren Mannschaften die irrwitzigsten Kreationen entwickeln. Versteht mich nicht falsch, ich liebe High End Küche, das dürfte wohl klar sein. Wenn ich für mich koche, möchte ich einfach die besten Zutaten verwenden, um das bestmögliche Essen zu kochen. Und dann ist das Beste eben oft ganz einfach – und genau darin liegt für mich die Kunst: Aus wenigen Zutaten von hoher Güte einfach, aber deswegen noch lange nicht schlicht zu kochen. Nein, schlicht ist tatsächlich gar nichts in meinem Leben. Und weil wir neulich darüber sprachen – dies ist tatsächlich ein Rezept, für das die empfohlenen Zutaten wie das Öl und der Pfeffer nicht durch andere ersetzt werden sollten. Sie machen am Ende eben genau den Unterschied zwischen Belanglosigkeit und Raffinesse. Here we go:
Die Zutaten:
- grüne Bohnen
- reife, aber nicht zu weiche Nektarinen
- Burrata
- Dunkelroter Kampot Pfeffer, siehe Serviceteil
- Olivenöl, siehe Serviceteil
- Zitrone, der Abrieb
- Pinienkerne
- Französischer Estragon, zartes Bohnenkraut
- Salz
Die Zubereitung:
- Die grünen Bohnen putzen und in kochendes Salzwasser schmeißen (siehe Tipps zur Zubereitung). Am Ende der Kochzeit durch ein Sieb abgießen und kalt abschrecken.
- Die Nektarinen waschen, abtrocknen, aufschneiden. In einer Pfanne mit möglichst wenig Olivenöl braten. Dabei sollen sie deutlich bräunen, sieh auch Tipps zur Zubereitung.
- Einige Körner des Kampot Pfeffers im Mörser zerstoßen. Gegen Ende des Bratens die Nektarinen salzen und pfeffern.
- Parallel die Pinienkerne rösten
- Die Bohnen auf einen Teller geben, die Nektarinen darauf verteilen
- Burrata aus der Lake heben, vorsichtig abtrocknen. Über den Bohnen und Nektarinen lustvoll aufreißen und zerzupfen.
- Olivenöl in dünnem Strahl aufgießen, Zitronenschale frisch reiben, Estragon und Bohnenkraut darüber zerzupfen
Arthurs Tochter verified Tipps zur Zubereitung von gebratenen Nektarinen mit grünen Bohnen, Burrata und Pinienkernen
- Nicht zu viel Öl für das Braten der Nektarinen verwenden. Einfach eine „gut laufende“ Eisenpfanne verwenden, dann schwimmen sie am Ende nicht in Fett.
- Langsam braten! Der Fruchtzucker soll richtig schön karamellisieren.
- Nektarinen besitzen eine unbestrittene Affinität zu Molkereiprodukten, die weit über „Sahne auf Kuchen“ hinausreicht. Burrata wirkt da fast harmlos, probiert sie erst mal zu Blauschimmelkäse!
- Pinienkerne bitte fettfrei rösten. Und Achtung: sie sind erst hell – und dann verbrannt. Den goldgelben Moment dazwischen gilt es zu erwischen, also nicht ablenken lassen. Mittlere Hitze, zwischendurch schwenken, immer ein Auge an der Pfanne!
- Mandelblättchen passen hier ebenfalls gut. Mandeln in Form von Amaretti, dazu gebackene Pfirsiche sind nicht grundlos ein Dessert-Klassiker der italienischen Küche. Die gehobelten Mandelblättchen dann in etwas aufgeschäumter Butter goldgelb rösten und anschließend auf Küchenkrepp das Fett abtropfen lassen. Augen an der Pfanne gilt aber auch hier!
- Bohnen bitte immer kochen! Rohe Bohnen enthalten Phasin. Das Protein kann für den Menschen schon in minimalen Dosen gesundheitsschädlich sein und wird erst durch hohe Temperaturen zerstört. Kocht sie dennoch nicht „tot“, sie sollten nicht zu schlapp sein und noch leichten Biss behalten. Vorgeschlagene Kochzeit: mindestens zehn Minuten.
- Die Zugabe von Natron im Kochwasser erhält das leuchtende Grün der Bohnen
- Dunkelroter Kampot Pfeffer besitzt vielfältige Aromastoffe, die sich bei hohen Temperaturen verflüchtigen und der ausgeprägten Schärfe Platz geben. Daher erst gegen Ende mit in die Pfanne geben. Somit erhaltet ihr seine warme und ruhige Aromatik und er überrascht mit seiner Kopfnote aus Blutorange, Holunderbeeren und satten, ätherischen Kampfernoten. Nach zwei bis drei Minuten entwickelt sich sein Aroma von getrockneten Beeren, Piment und geröstetem Malz. Dunkelroter Kampot Pfeffer ist ausgesprochen rar, nur wenige Pfefferbauern beherrschen seine Veredelung.
- Der Salat schmeckt am besten, wenn Bohnen und Nektarinen lauwarm sind.
- Kein Estragon, kein Bohnenkraut? Verwendet klassisches Basilikum Genovese, in feine Streifen geschnitten.
- Keine Nektarinen, aber Pfirsiche im Haus? Prima. Nektarinen sind Pfirsiche mit glatter Haut.
- Keine Burrata im Kühlschrank? Nicht mit Mozzarella ersetzten, besser mit Gorgonzola!
Serviceteil
- Dunkelroter Kampot Pfeffer: Only von Hennes Finest! HIER*
- Bei der Gelegenheit: Denkt an BASS*, die irre Mischung fermentierter Kampot Pfeffer. Ich greife in vielen meiner Rezepte darauf zurück. Die zur Schlichtheit neigenden Spaghetti Cacio e Pepe zum Beispiel werden damit ziemlich abgefahren. Oder wenn ich nur an das „Kontemplative Huhn“ denke, boah, ich muss mich beeilen, ich bekomme gerade ziemlich großen Hunger!
- Olivenöl, nur Gutes! Mein Favorit hierfür das Toskanische Bio-Olivenöl aus Leccino- und Frantoiano Oliven. Es hat umwerfende Aromen von Mandeln (macht Nektarinen glücklich) und Gras (erfreut die grünen Bohnen!). HIER*. Aber Vorsicht: Suchtgefahr. Ihr werdet eine halbe Flasche vielleicht einfach nur mit einem Ciabatta auftunken; ich möchte später keine Vorwürfe hören!
- Ihr braucht geile Eisenpfannen für Nektarinen und Pinienkerne? Von De Buyer auch noch? Habt ihr ein Glück! Es gibt De Buyer-Pfannen im Sale! Sogar die bereits eingebrannten Eisenpfannen aus der Mineral-B-Serie mit Bienenwachsbeschichtung! Knaller! Bitteschön, hier: BUTCH*
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Ist etwa die Spargelsaison schon beendet? Egal - sieht gut aus.
AntwortenLöschenFür mich nicht, für den Blog schon ;) Ich schreibe nur noch ein "best of", das war es aber dann. Ein neues Rezept werde ich in dieser Saison voraussichtlich nicht mehr veröffentlichen 😄
LöschenApplausi per l'ottima et buonissima ricetta!! Ich bevorzuge den milden Gorgonzola anstelle von Burrata. Die Süße der Frucht, ein wenig Zitronensaft und der Blauschimmelkäse im geschmacklichen Zusammenspiel mit den anderen Zutaten, herrlich.
AntwortenLöschenAbsolut! Gorgonzola und Nektarinen sind ne Sensation. Vielleicht mache ich dazu noch einen extra Artikel.
LöschenNachtrag: sieht nicht nur gut aus! Eine wirklich stimmige Kombination (übrigens auch mit einem Ziegen-Taleggio, der grade rumlag)
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