Tschüss August! Mein Rückblick auf den vergangenen Monat, mit den schönsten Links, besten Rezepten und allem, was sonst noch so los war …
First things first:
Eine wichtige Nachricht nach Berlin, quasi per Blogtaube:
Make lecker great again!
Frau Dr. Gerischer, https://maps.app.goo.gl/muAVY3r3bzb9e5ve9?g_st=iw Verständnisvoll, empathisch, verschreibt auch die begleitenden Medikamente. Leider ist die Praxis sehr voll, unbedingt die Dringlichkeit unterstreichen! Mit vielen guten Gedanken aus dem rheinhessischen Hinterland in die große Stadt!
Tschüss August!
Der August war provokant. Na Astrid, Du Serienjunkie, schon mal eine Folge Grey’s Anatomy durchgespielt? Als Erstes hat mich eine Erstimpfung gegen Gürtelrose völlig aus den Latschen gehauen. (Exkurs: Krankenkassen empfehlen diese Impfung ab 60. Für Teilnehmerinnen einer lustigen Reise … äh … Risikogruppe, wie mich, bereits ab 50. Nun bin ich schon ein paar Jahre fünfzig, aber diese Information hat mich nicht früher erreicht. Ich bin ja auch nur alle drei Monate zum Check beim Arzt. Da kann das schon mal vergessen gehen). Und laut Aussage des Praxisteams gehört die Impfung gegen Gürtelrose zu den nebenwirkungsreichsten Impfungen überhaupt. Schüttelfrost, Durchfälle, Grippesymptome – all das ist möglich, all das habe ich mitgenommen bis kurz vor nächtlichem Notarzteinsatz. Und nachdem ich mich davon gerade wieder erholt hatte, bin ich nachts wachgeworden mit Magenschmerzen, die sich zügig bis in den Oberbauch ausgeweitet haben, in den Rücken zogen und über den linken Arm bis runter ins Handgelenk. Frauen, Herzinfarkt, andere Symptome als bei Männern, dies, das. All das ging mir natürlich durch den Kopf und ich war kurz davor, den Notdienst zu rufen. Andererseits fühlte ich mich ganz munter, also nicht herzinfarktig; nicht dass ich wüsste, wie man sich mit einem Infarkt fühlt, es ist natürlich auch völliger Blödsinn, so etwas zu denken und sich auf sein eigenes Grey’s Anatomy Gefühl zu verlassen. Also, liebe Kinder, macht das nicht! Jedenfalls, nach einer fast schlaflosen Nacht schrieb ich gegen 7 h eine Mail in meine Hausarztpraxis, beschrieb alle Symptome, einschließlich einer seltsamen Durstattacke, so einer in der Art, dass ich dachte, wenn ich nicht innerhalb der nächsten fünfzehn Sekunden etwas trinke, falle ich auf der Stelle tot um. Und ob ich die Tage mal vorbeikommen sollte. Und dann setzte ich mich in den Zug und fuhr ins Büro.
Noch während der Zugfahrt ploppte die Mail auf. SOFORT. Jössas. Also, Panikattacke, Julia begleitend am Telefon, gleich weitergefahren nach Wiesbaden. (ich bin wohl die einzige Person mit einem Hausarzt 40 km entfernt, aber ich habe schon so manchen Mann in meinem Leben verlassen, einen guten Hausarzt niemals. Und auch ein Umzug von der hessischen Landeshauptstadt ins rheinhessische Hinterland kann so eine innige, fünfundzwanzigjährige Beziehung nicht trennen). Not-EKG, Schnell-Bluttest, mit dem innerhalb von zehn Minuten festgestellt werden kann, ob man vielleicht GERADE EINEN INFARKT HAT, nun ja, kenne ich ja alles aus dem Fernsehen, nech. Plus nochmal ein gefühlter Liter Blut für ein weiteres, großes Labor mit allen Herzmarkern, dessen Ergebnis dann aber einige Stunden dauert. Währenddessen ausführliches Arztgespräch, genaue Symptome schildern, Ablauf des vergangenen Tages, was gegessen, was getrunken, Medikamente? Ob ich vielleicht vermehrt Stress hätte in der letzten Zeit? Well … Und seitdem nehme ich für zwei Wochen Tabletten gegen Gastritis. Warum ich das erzähle? Weil so eine fucking Gastritis tatsächlich Herzinfarktsymtome von Frauen machen kann. Und umgekehrt eben auch – was ja das eigentlich Gefährliche daran ist. Also, liebe Leserinnen: Habt ihr die oben beschriebenen Symptome: Ärztin rufen! Nicht denken, ach, könnte ja eine Gastritis sein. Kann es. Oder eben auch nicht. Liebe Leser: achtet auf eure Frauen. Schildern sie euch solche Symptome, ruft einen Arzt. Ein Infarkt äußert sich bei Frauen völlig anders als bei euch. Denkt also bitte nicht, sie habe vielleicht nur Magenschmerzen.
Was war noch? ChatGPT. Damit habe ich mich ausufernd beschäftigt. Ich arbeite ja in Teilzeit auch noch in einem Unternehmen für Digitale Transformation, schon aus dieser Warte heraus ist das ein unfassbar spannendes Thema für mich. Und für den Blog und alles, was damit zusammenhängt, natürlich ebenfalls. Nicht, dass ihr damit rechnen müsstet, hier demnächst KI-generierte Texte zu lesen zu bekommen. Aber ich finde sie immer häufiger in Blogs und vor allem auf Instagram. Neulich las ich auf einem Food-Account einen kurzen Text, der sich so sehr nach Maschine las, dass ich die drei Mainpoints spaßeshalber bei ChatGPT eingegeben habe und es kam GENAU der Text heraus, der dort auf Instagram stand. Ich rieche diese Texte zehn Meter gegen den Wind. Aber das wird sicher nicht mehr allzu lange so bleiben. Die Perfektion fasziniert ja bereits heute. Lasst uns in einem Jahr noch mal darüber sprechen …
Übrigens, wenn ich ChatGPT sage: Schreibe mir ein Rezept für im Ofen geschmorte Tomaten, die ich auf kaltem Joghurt servieren möchte, dann kommt Wort für Wort das hier:
Na dann, Astrid, hier ist ein Rezept für dich, das dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen wird – geschmorte Tomaten mit Kräutern und Zitrone auf kaltem Joghurt:Zack. Das hätten Ottolenghi und ich kaum besser machen können, oder? Und ja, ich habe natürlich in meinem Profil hinterlegt, dass ich einen Foodblog schreibe, in Rheinhessen lebe und die Texte etwas lockerer gehalten sein können. Irre. Und beängstigend für alle Menschen, die mit Texten ihr Geld verdienen. Und ich habe natürlich viel zu viel gute (und schlechte) Filme gesehen, um nicht an eine Zukunft zu denken, in der Maschinen andere Maschinen programmieren und die Menschheit einfach am Arsch ist. Oder halt eh tot.
Zutaten:
Für die geschmorten Tomaten:500 g reife Tomaten (versuche, lokale Sorten aus Rheinhessen zu verwenden)
2 Knoblauchzehen, gehackt
2 EL Olivenöl
1 EL frischer Zitronensaft
1 TL Zitronenschale, fein gerieben
2 TL frische Kräuter deiner Wahl (Basilikum, Oregano, Thymian, Rosmarin), grob gehackt
Salz und Pfeffer nach Geschmack
Für den kalten Joghurt:250 g griechischer Joghurt
1 EL Olivenöl
1 EL frischer Zitronensaft
Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
Den Ofen auf 180 Grad Celsius vorheizen.
Die Tomaten halbieren und in eine Auflaufform legen. Du kannst verschiedene Tomatensorten verwenden, um Geschmacksvielfalt zu erzeugen.
Den gehackten Knoblauch über die Tomaten streuen und mit Olivenöl beträufeln. Alles gut vermengen.
Die Zitronenschale und den Zitronensaft über die Tomaten gießen. Dies verleiht ihnen eine erfrischende Zitrusnote.
Die grob gehackten Kräuter hinzufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Auflaufform in den vorgeheizten Ofen stellen und die Tomaten etwa 25-30 Minuten schmoren lassen, bis sie weich und leicht karamellisiert sind.
In der Zwischenzeit den griechischen Joghurt vorbereiten. In einer Schüssel den Joghurt mit Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer vermischen. Der Joghurt wird schön cremig und erfrischend sein.
Die geschmorten Tomaten aus dem Ofen nehmen und leicht abkühlen lassen.
Zum Servieren legst du einen großzügigen Löffel des kalten Joghurts auf einen Teller und verteilst die geschmorten Tomaten darüber.
Garniere das Ganze nach Belieben mit zusätzlichen frischen Kräutern und einem Hauch Zitronenschale.
Dieses Gericht ist eine wahre Geschmacksexplosion aus deiner Küche, Astrid. Die süßen, geschmorten Tomaten harmonieren perfekt mit der Frische des Joghurts und der Zitronennote. Ein Genuss, über den du sicherlich in deinem Blog schwärmen wirst. Guten Appetit!
Deine Pflegeeltern sind tot. (Welcher Film?)
Kultur:
Nüschte. Bisschen Stream natürlich.
Das Wichtigste zuerst: Die zweite Staffel „The Bear“. Ich werde ja nicht müde, sie euch zu empfehlen. Klar, das Fett spritzt euch bis ins Wohnzimmer. Aber die zweite Staffel ist schon wieder ’ne Sensation, schwöre. Guckt sie jetzt endlich mal, hört ihr! Gibt nichts Besseres derzeit. Disney+.
Ich habe auf Paramount+ die ersten vier Folgen von „Waco“ gesehen und die Serie verliert gerade etwas an Schwung … Hier die Besprechung in der TAZ.
Das Beste am vergangenen Monat waren zwei Wiederholungen. Erstens Copland (Paramount+), der herausragend gealtert ist und Magnolia. (im Prime-Abo) P. T. Anderson ist einfach so ein unfassbares Genie. Was für ein grandioser Film das immer noch ist, auch nach dreiundzwanzig Jahren. Unfassbar. Ich denke, ich gucke ihn in den nächsten Tagen einfach nochmal.
Und dann: Moonfall (im Prime-Abo enthalten). Ich stehe ja sehr darauf, wenn Roland Emmerich die Welt in Schutt und Asche legt. Aber Entschuldigung. Das geht wirklich gar nicht. Also fette Warnung. Guckt das nicht, meine Fresse, was für ein Schund.
Und House of Gucci hat mich ziemlich unterwältigt.
Podcasts
- Propagandaforscher Dr. Jonas Tögel. Die NATO betreibe die sogenannte "Kognitive Kriegsführung“, sagt Dr. Jonas Tögel. Sie nehme die Psyche jedes Menschen direkt ins Visier, um unsere Wahrnehmung zu manipulieren. SWR Leute heute.
- Abschiebungshaft. Kritik an den Plänen von Nancy Faeser. Die Justizreporter:innen
- Schlaf. Müllabfuhr und Gedächtnis-Booster. Synapsen, ein Wissenschaftspodcast
- Anwalt der Menschenrechte – Wolfgang Kalek. Er hat Donald Rumsfeld angezeigt und Nebenkläger im Syrien-Folterprozess vertreten: Der Anwalt Wolfgang Kaleck setzt sich juristisch für die Durchsetzung von Menschenrechten ein. Das ist manchmal mühsam. Aber für ihn kein Grund zur Resignation. WDR 5 Neugier genügt – Redezeit
- Der übergriffige Autor und ein Trainierkuss. Interview mit Andreas Zick, Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Universität Bielefeld. DLF-Kultur
Im Blog
Allein drei Frühstücksrezepte. Das mir liebste zuerst: Das berühmte Omelett von Sydney aus The Bear. Ich liebe es so!
Abgewandelt, auf französische Art als mehrfach gefaltetes Omelett, mit cremigen Champignons in Boursin-Weißwein-Sauce ebenso fantastisch!
Aber auch mit hauchdünn geschnittener Mortadella Bologna, Erbsen-Pesto mit Pistazien, Brunnenkresse und cremiger Burrata auf knusprigem Toast kann ein Sonntag ganz fabelhaft beginnen, schwöre.
Es gab verrauchte Aubergine, um damit das köstlichste Baba Ganoush der Welt mit einer mit Harissa-Kicherebsen gefüllten Aubergine zu machen.
Dann habe ich das berühmte Rezept für Spaghetti alla Nerano in ein Risotto alla Nerano mit Zucchini und Garnelen abgewandelt. Klar, das traut sich nicht jede, aber dafür habt ihr ja mich.
Es gab außerdem fluffige Chicken Meatballs mit weißen Bohnen und Conchiglie in cremiger Parmesansauce mit Salbei, und cremige weiße Bohnensuppe mit einem spicy Topping aus Merguez, Ajvar, Pinienkernen und Basilikum.
Die Links, read this!
- Schlechte Nachrichten für Klimawandelskeptiker. Dafür teile ich sogar mal einen Link von Welt online.
- Es gibt sie doch, die gute Raststätte. Der Hingucker
- Deutsche Bauern produzieren erneut weniger Fleisch. Spiegel online
- „Verfassungsschutz“ von Ronan Steinke. Braucht diese Republik noch V-Männer? Rezension bei Zeit online
- Kampagne gegen Provisionsverbot. Finanzlobby bat Christian Lindner erfolgreich um Hilfe. Interne Unterlagen zeigen, wie die deutsche Finanzindustrie ein Provisionsverbot für Anlageberater verhinderte. Hilfe bekam sie von Finanzminister Christian Lindner und einem CSU-Abgeordneten. Die Kampagne ist ein Lehrstück über die Macht der Finanzlobby. abgeordnetenwatch.
- Wenn das Eis schmilzt, stirbt der Nachwuchs. Kaiserpinguine verlieren Brutstätten durch den Klimawandel. nature.com
- Kathrin Passig über Blogs. Update: die Internetschreiberin. FRonline
Noch eine, nein zwei, schöne Geschichten zum Schluss. Im Radio gehört: In der Bücherei in Ingelheim gibt es jetzt einen Vorlesehund. Odin, ein Mischlingsrüde, lässt sich immer mittwochs von Kindern vorlesen, die im Lesen unsicher sind und sich natürlich das laute Lesen vor anderen kaum trauen. Vor Odin aber schon. Und dabei können sie an ihm herumkraulen. Wie zuckersüß ist das bitte? Und als ich das Miriam erzählt habe, sagte sie, im Berliner Tierheim gibt es ein Programm, in dem Schulkinder den Katzen vorlesen, die nicht an Menschen gewohnt sind. Ich hab' da was im Auge …
Habt alle den schönsten September und passt gut auf euch auf – und auf die, die ihr im Herzen tragt!
(noch ein kurzer Hinweis. Weil ihr es bei euch so gut angkam, konnte ich den 20-%-Gutschein für euch bei der Gewürzmühle Rosenheim noch einmal bis zum Monatsende verlängern. Also bis zum 30.09. bekommt ihr noch mal 20 % Nachlass auf das komplette Sortiment. Gebt beim Zahlungsvorgang einfach den Guscheincode ATK20 ein)
Alles Liebe + Gute + DANKE für den Beitrag "Tschüss August" ... Ich habe gerade auch etwas im Auge ... Margot
AntwortenLöschenUnd einfach immer, immer durchrufen, statt zu denken, Symptome seien doch nur ein Schluckauf, ein Schnüpferchen oder das Spanferkel von gestern Abend. Mit freundlichen Grüßen, Ihre Assistenz-Telefon-Tag-und-Nacht-Schwester
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